Klondex Mines stellt Untertagebetrieb auf True North-Mine ein

Edelmetallproduzent Klondex Mines (ISIN: CA4986961031 / TSX: KDX) hat überraschend die Beendigung der unterirdischen Förderung auf seiner ‚True North‘-Mine in der kanadischen Provinz Manitoba angekündigt. Mit sofortiger Wirkung würden die entsprechenden Arbeiten auf bereits erschlossene Areale beschränkt und die Produktion nach deren Abbau bis auf weiteres vollständig eingestellt. Als Grund für diese Entscheidung gab das Unternehmen an, dass man im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht in der Lage gewesen sei, die angestrebten Förder- und Cashflow-Ziele zu erreichen. So habe man 2017, vorläufigen Berechnungen zufolge, lediglich rund 24.000 bis 27.000 Unzen statt der ursprünglich erwarteten 35.000 bis 45.000 Unzen Gold aus der Anlage gewinnen können.

Die Mine soll daher nun nach Abschluss der noch laufenden Förderarbeiten in einen Pflege- und Wartungsmodus überführt werden, der die Prüfung strategischer Optionen sowie eine eventuelle Wiederinbetriebnahme im Falle höherer Metallpreise ermöglichen soll. Das Unternehmen plant außerdem, bis auf weiteres mit der Aufbereitung bereits vorhandener Erzrückstände aus den Schlämmbecken (‚Tailings‘) fortzufahren, um auf diese Weise den Cashflow zu maximieren der zur Deckung der zu erwartenden Instandhaltungskosten beitragen soll. Dabei rechnet die Gesellschaft beim derzeitigen Metallpreisniveau unter Annahme einer Verarbeitungsrate von 1.400 Tonnen pro Tag und einem durchschnittlichen Erzgehalt von 0,035 Unzen bzw. 1,2 Gramm Gold pro Tonne mit einem jährlichen freien Cashflow von 2 bis 4 Mio. USD. Die entsprechenden Arbeiten sollen in Abhängigkeit von der Wetterlage jeweils im Zeitraum von April bis Oktober erfolgen. 2017 lag der Goldgehalt der aufbereiteten Schlämmbeckenrückstände bei durchschnittlich 0,05 Unzen bzw. 1,71 Gramm pro Tonne.

Weitere Informationen zur ‚True North‘-Mine sowie zur nur 30 km entfernten, erst im vergangenen Jahr im Zuge der Übernahme von Bison Gold Resources erworbenen ‚Ogama-Rockland‘-Liegenschaft will Klondex am 7. Februar 2018 im Rahmen seines Investorentages in Toronto präsentieren.

Ungeachtet der Schließungsentscheidung zeigte sich die Gesellschaft ermutigt durch einige operative Verbesserungen, die während des vergangenen Jahres auf der Mine erzielt wurden sowie durch das gewachsene Verständnis für die dortige Adernstruktur und die angewandten Abbaumethoden. Diese Informationen würden dem Unternehmen nun dabei helfen, bessere Alternativen für die Zukunft zu definieren. Auch seien verschiedene Infrastruktureinrichtungen erkannt worden, die eines ‚Upgrades‘ bedürften. Noch im Laufe dieses Quartals will man darüber hinaus eine neue Ressourcenschätzung für das Projekt vorlegen, in die auch die Ergebnisse des letztjährigen erfolgreichen Bohrprogramms einfließen sollen. Weitere Chancen ergäben sich ferner aus dem nahegelegenen ‚Ogama-Rockland‘-Vorkommen, das über geschlussfolgerte (‚inferred‘) Ressourcen in einer Größenordnung von ca. 337.000 Unzen Goldäquivalent verfüge. Man plane daher eine Untersuchung, inwieweit eine gemeinsame Aufbereitung des dortigen Erzes mit jenem aus der ‚True North‘-Mine in Zukunft wirtschaftlich rentabel bewerkstelligt werden könne.

„Klondex ist bestrebt, Shareholder Value zu schaffen“, erklärte dessen Präsident und CEO Paul Huet – https://www.youtube.com/watch?v=oXTju4BvIM4&t=70s -. Nach der Übernahme von ‚True North‘ habe sein Unternehmen zunächst einen aggressiven Plan zur Produktionsaufnahme implementiert. Anschließend habe man die bisherigen Fortschritte ausgiebig evaluiert und sei nun zu der Feststellung gelangt, dass es im besten Interesse der Gesellschaft und ihrer Aktionäre sei, die Pläne für die Mine zu überarbeiten. „Wir bedauern die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf unsere Mitarbeiter und andere ‚Stakeholder‘, müssen jedoch die langfristige Nachhaltigkeit des Unternehmens sicherstellen“, so Huet weiter. ‚True North‘ und die kürzlich erworbenen ‚Bison Gold Resources‘-Liegenschaften seien jedoch nach wie vor wertvolle Vermögenswerte. Man werde deshalb die notwendigen Schritte ergreifen, um die Grundlage für deren langfristigen Erfolg innerhalb des Klondex-Portfolios zu schaffen.

Überdies gab das Unternehmen noch eine wichtige personelle Veränderung bekannt. Der bisherige Senior-Vizepräsident für strategische Beziehungen, John Seaberg, hat das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. CEO Huet dankte ihm zum Abschied im Namen aller Mitarbeiter für seine Verdienste im Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Wachstum des Unternehmens und wünschte ihm für seine neuen Aufgaben alles Gute.

Weniger freundlich entwickelte sich am Mittwoch dagegen der Kurs der Klondex-Aktie. Im frühen Torontoer Handel brach sie zunächst um fast 30 % gegenüber dem Vortagesschlusskurs ein, erholte sich jedoch im Tagesverlauf wieder und notierte letztlich mit einem Abschlag von rund 10 %, was angesichts der Auswirkungen der jüngsten Nachrichten eher angemessen sein dürfte, als die „Schockreaktion“ zu Handelsbeginn.

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