DTM-Testtage in Hockenheim: „Endlich geht es wieder los!“

„Endlich geht es wieder los!“, sagt freudestrahlend BMW-Star Timo Glock. Die Testtage auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg (noch bis einschließlich Donnerstag, 12. April) gelten als Generalprobe für den Saisonauftakt von 4. bis 6. Mai im Badischen – und als erste Standortbestimmung für das 18-köpfige Starterfeld der DTM. Wer steht wo? Modifikationen an den DTM-Boliden von Audi, BMW und Mercedes-AMG haben die Karten neu gemischt: Vor allem die Reduzierung aerodynamischer Teile soll Überholmanöver leichter machen und das Können des Fahrers stärker gewichten – und damit für noch mehr Spannung und Action sorgen. „Wir werden tollen, fahrerorientierten Rennsport erleben“, prognostiziert BMW-Sportchef Jens Marquardt. Audi-Sportchef Dieter Gass erwartet „viele wechselnde Sieger“. Dass Audi als Aero-König und Meister aller Klassen 2017 durch die Änderungen Vorteile einbüßt, nimmt Gass der Sache wegen hin – die Fans sollen spannenden Sport sehen. Chapeau!

Meister René Rast: „Hockenheim eine der schönsten Strecken“

„Das Feld wird noch enger zusammenrücken“, ist auch Meister René Rast überzeugt. Audis Speerspitze erklärt die Wirkungsweise der geringeren und zwischen den Marken angepassten Aerodynamik: „Man sollte in den Kurven noch dichter auf den Vordermann auffahren können. Dort näher dran zu sein, ist entscheidend dafür, dass man dann auf oder am Ende der folgenden Geraden überholen kann.“ Rast, im vergangenen Jahr als DTM-Rookie überraschend zum Titel gefahren, freut sich besonders auf die beiden Auftaktrennen (Samstag und Sonntag, jeweils um 13.30 Uhr) auf dem 4,574 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs: „Die Rennstrecke ist eine der schönsten, die es gibt“, sagt der 31-Jährige. „Sie hat einen tollen Charakter, weil sie alles bietet: langsame und schnelle Ecken, viele Überholmöglichkeiten. Und ich mag die Stadionatmosphäre sehr gern.“

DTM-Rückkehrer Pascal Wehrlein: „Wie nach Hause kommen“

Betont lässig gibt sich Pascal Wehrlein. Nach zwei Jahren in der Formel 1 kehrt der 2015 zum jüngsten DTM-Meister aller Zeiten gekürte Schwabe sichtlich gereift in die DTM zurück. Auch wenn der Abschied aus der Königsklasse bestimmt schmerzte – der Schwabe freut sich auf die DTM: „Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen“, sagt Wehrlein. Der Schritt vom Monoposto in den Tourenwagen sei groß. „Ich spüre die Feinheiten des DTM-Autos noch nicht“, sagt der 23-Jährige. „Mit nicht vorgeheizten Reifen loszufahren, wird eine besonders große Umstellung für mich.“ Wehrleins Comeback fällt in ein Jahr mit Wehrmutstropfen: Ende der Saison verlässt Arbeitgeber Mercedes-AMG die DTM – nach 30 erfolgreichen Jahren. Sportchef Ulrich Fritz verspricht: „Wer uns kennt, weiß, dass wir das nicht austrudeln lassen. 2018 wird die ultimative Herausforderung.“ Und er kündigt an, seine sechs Piloten unter folgenden Bedingungen von der Leine zu lassen: „Faire Zweikämpfe sind auch innerhalb der Marke erlaubt.“

Glock, Rast, Wehrlein: Vorsicht bei Prognosen

36 Jahre – und ein bisschen weise: Timo Glock, einer der Publikumslieblinge, auch weil er kein Blatt vor den Mund nimmt. 2017 war mit drei Trainingsbestzeiten, einem Sieg und drei weiteren Podiumsplätzen die stärkste DTM-Saison des Hessen. Da liegt die Frage auf der Hand: Und nun der Titel, Timo? „Nie werde ich sagen, dass ich um den Titel mitfahren werde“, beteuert der Ex-Formel-1-Fahrer. „Nie! In der DTM liegen alle so eng beieinander, da kommt es doch auf winzige Kleinigkeiten an. Da muss alles 100 Prozent passen, sonst verliert man gleich zwei, drei Zehntel und das bedeutet viele Startplätze im Qualifying.“ Der nach dem DTM-Abschied von Mattias Ekström hinter Gary Paffett (Mercedes-AMG) zweitälteste Fahrer im Feld wünscht sich schlicht „spannende Rennen für die Zuschauer auf der Tribüne und viele Fahrer, die um den Titel kämpfen.“

Tiefenentspannt zeigt sich der Titelverteidiger. „Ich hatte 2017, in meinem ersten Jahr, mehr Druck als jetzt. Es war völlig offen, ob ich überhaupt Punkte holen würde. Aber jetzt weiß ich ja, dass ich in der Lage bin, vorne mit dabei zu sein“, meint René Rast in seiner bescheidenen, unaufgeregten Art. Also Ziel Titelverteidigung? Rast vorsichtig: „Man sollte wohl um die Meisterschaft mitfahren können.“ Das will auch Rückkehrer Pascal Wehrlein: „Wenn mein DTM-Mercedes mitmacht, möchte ich da weitermachen, wo ich 2015 aufgehört habe.“

Ticketpreise familienfreundlich – bei tollem Sitzplatzangebot

Rund um den Grand-Prix-Kurs gibt es ein extrem tolles Sitzplatzangebot. Die Preise sind familienfreundlich und richten sich auch an mögliche DTM-Neufans; etwa mit dem Zehn-Euro-Ticket für den Freitag. Wochenendtickets gibt’s ab 30 Euro. Besonders beliebt ist das Family-Ticket. Es beinhaltet in verschiedenen Kategorien vier Tickets für zwei Erwachsene und zwei Kinder bis einschließlich 14 Jahre. Bestellt werden können die Karten über die offizielle Homepage www.dtm.com/tickets und die (neue!) Ticket-Hotline 0180 6 386386 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Festnetz, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Mobilfunknetz) von Montag bis Freitag jeweils von 8:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag von 9:00 bis 16:00 Uhr. Auch über die Hotline des Hockenheimrings unter 06205 950 222 sind Tickets buchbar.

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