20-Zoll-Reifen haben sich zum Trendreifen großer Elektroautos und SUV entwickelt. Stromer wie Audis Q4 e-tron, EQC und EQS von Mercedes, der Hyundai Ioniq 5, Skodas Enyaq iV und Teslas Model X ziehen die 20-Zöller ebenso auf wie die SUV-Modelle Audi Q5, BMW X3 und X4, Hyundais Santa Fe und Tucson, der Mercedes GLC und der Mitsubishi Outlander. auto motor und sport hat die hochpreisigen Reifen mit Stückpreisen zwischen 230 und 400 Euro auf Schnee, feuchter und trockener Fahrbahn getestet. Dabei spielte bei den Stromern der Rollwiderstand eine besondere Rolle. Denn Winterreifen können im Vergleich zu Sommerreifen beim Testfahrzeug bis zu 50 Kilometer, bei anderen bis zu zehn Prozent Reichweite kosten.
auto motor und sport hat sieben Premiumreifen der Größe 255/45 R 20 105 V XL auf dem SUV Kia Sorento und dem Kia EV6 getestet. Darunter waren gleich drei neue Winterprodukte: Zu den bereits 2022 lieferbaren Produkten Bridgestone Blizzak LM 005, Conti TS 870 P, Michelin Pilot Alpin 5 SUV und Vredestein Wintrac Pro kamen neu der Falken Eurowinter HS 02 Pro, der Goodyear Ultragrip Performance 3 und der neue Pirelli Scorpion Winter 2 Elect hinzu.
Mit Abstand bester Reifen im Test mit dem Urteil „überragend“ schnitt der Bridgestone Blizzak ab. Auf Nässe bietet der Reifen überragendem Grip und besten Aquaplaningschutz. Hinzu kommen starkes Trockenbremsen, beste Kurvenfestigkeit, sichere Untersteuertendenz mit starken Reserven. Auch beim Rollwiderstand ist Bridgestone Klassenbester und deshalb ideal für Elektroautos. Dabei liegt der Preis mit aktuell 282 Euro pro Reifen deutlich unter dem des Testletzten und – zumindest aktuell und nach den zu diesem frühen Zeitpunkt abrufbaren Preisen – teuersten Reifen mit 400 Euro.
Mit dem Urteil sehr gut schnitten die Reifen von Goodyear, Michelin, Conti und Pirelli ab, wobei jeder Reifen seine besonderen Stärken und Schwächen hat. Während der Goodyear als Testzweiter bei Schnee, nasser und trockener Fahrbahn Topergebnisse liefert, hat er den höchsten Rollwiderstand der Reifen in der Spitzengruppe. Der Testdritte Michelin ist auf Schnee überragend, auf trockener Fahrbahn top und bei Nässe aber klar schwächer als die beiden Spitzenreiter. Der Conti hat mit Testsieger Bridgestone den niedrigsten Rollwiderstand. Der Pirelli ist gut auf Schnee und trockener Fahrbahn, schwächelt leicht bei Nässe.
Mit dem Testurteil gut landet der Vredestein auf dem sechsten Platz. Leichte Schwächen hat der Reifen beim Kurvengrip auf Schnee und nasser Fahrbahn. Mit „nur“ befriedigend bewertet auto motor und sport den neuen Falken. Dieser kommt eher schlecht mit Schnee zurecht, erreichte die schlechteste Performance aller Reifen. Bei Nässe bietet der Reifen nur geringen Aquaplaningschutz. In den anderen Bereichen liefert der Falken ordentliche Ergebnisse und ist deshalb im Flachland mit kaum Schnee eine mögliche Wahl. Der aktuell hohe Preis von – zunächst – 400 Euro pro Stück dürfte aber viele Käufer abschrecken.
Redakteur: Thiemo Fleck
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