Events machen Nachhaltigkeit erfahrbar: Interview mit Jürgen May, Experte der Veranstaltungsbranche

Nachhaltigkeit ist in der Eventbranche kein gänzlich neues Thema. Veranstaltungen wie der FAMAB- Sustainability Summit, auf dem auch GUTcert-Prokurist Jochen Buser im Juni referierte, bringen seit mehreren Jahren erfolgreich Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie mit denen der Event- und Live-Kommunikationsbranche zusammen. Ziel ist der Dialog von potentiellen Auftraggebern mit den Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft.

In einem kurzen Interview teilte Jürgen May seine Einschätzungen mit GUTcert-Projektmanagerin Sarah Stenzel. Er ist Auditor für  nach nachhaltiges Eventmanagement nach ISO 20121 und Geschäftsführer der Beratungsagentur „2bdifferent“, die auf Nachhaltigkeit in der Veranstaltungswirtschaft spezialisiert ist.

Stenzel (GUTcert): Herr May, warum sollte die Planung und Durchführung von Veranstaltungen nachhaltig sein?

May (2bdifferent): Events sind als Instrument in der heutigen Marketing- und Kommunikationslandschaft nicht mehr wegzudenken. Idealerweise können Events die nachhaltige Entwicklung von Unternehmen unterstützen. Denn Glaubwürdigkeit, Authentizität und Transparenz sind vor allem da wichtig, wo Unternehmen und Marken ihre Meinungsbildner persönlich treffen – beim Event! Gerade hier kann die Philosophie eines Unternehmens in puncto Nachhaltigkeit erfahrbar werden.

Aus diesem Grund suchen immer mehr „Unternehmen mit Eventkultur“ nach Möglichkeiten, ihre unternehmensinterne Nachhaltigkeitsstrategie auch bei der Planung und Umsetzung von Messen, Kongressen, Tagungen und anderen Public Events fortzuführen. Gesucht werden deshalb verstärkt Regionen und Standorte, in denen Agenturen, Locations und Dienstleister auf die konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Events ausgerichtet sind.

Stenzel: Was bedeutet es, „nachhaltig“ zu veranstalten? Auftraggeber von Events sind ja oft Großunternehmen aus Industrie und Wirtschaft, die der EU Nachhaltigkeits-Berichtspflicht nachkommen müssen. Und meist werden diese Anforderungen an die Unternehmen des Wertschöpfungsnetzwerks rund um die Events nur über die Anforderungen an Lieferanten weitergegeben. Dies ist sicherlich nicht der schlechteste Ansatz, aber wohl auch nicht alles, was man tun kann.

May: Zu veranstalten bedeutet, Umweltbelastungen, finanzielle und soziale Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bereits im Vorfeld zu analysieren und zu optimieren. Ein nachhaltiges Event basiert auf drei Säulen: Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Es minimiert Umwelteinflüsse, berücksichtigt gesellschaftliche Bedürfnisse und fördert die ökonomische Nachhaltigkeit, etwa in der Region, in der die Veranstaltung stattfindet.

Und mit dem Ziel, Menschen an einem ausgewählten Ort zusammenzuführen, um gemeinsam zu erleben, zu lernen und miteinander zu arbeiten, werden Reisen, Unterkunft und Verpflegung notwendig. Jede Veranstaltung führt also dazu, dass Umwelt und Klima belastet bzw. zusätzliche Ressourcen und Energie verbraucht werden. Ideen zu finden, um ein Event nachhaltig zu gestalten, ist relativ einfach. Diese in die Praxis umzusetzen, ist hingegen oft eine Herausforderung – insbesondere, da die Umsetzung je nach Anlass sehr unterschiedlich sein kann.

Was also tun, um Events nachhaltiger zu gestalten?

Je nach Größe und Tätigkeit eines Unternehmens bieten sich verschiedene Möglichkeiten, das Thema Nachhaltigkeit glaubhaft einzubinden und zu kommunizieren. Das Einführen eines Managementsystems nach zum Beispiel ISO 20121, ISO 14001 oder EMAS oder das Erstellen eines Nachhaltigkeitsberichts sind hilfreiche Mittel, auch entsprechende Siegel werden eingesetzt. Eines jedoch ist für nachhaltige Events unverzichtbar: das integrierte, kontinuierliche und systematische Planen und Durchführen der Veranstaltungen.

In Zusammenarbeit mit Jürgen May wurde zu dem Thema ein spezielles Ausbildungsprogramm entwickelt, das  es Veranstaltungsplaner*innen, Event-Manager*innen & Projektleiter*innen ermöglicht, Eventmanagement unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten kennenzulernen. Am 13. November 2018 bietet die GUTcert Akademie das von Jürgen May geleitete Seminar „Nachhaltiges Eventmanagement: Handlungsfelder, Standards und Praxistipps“ an.     

Stenzel: Hilft mir das Seminar, mein nächstes Event nachhaltig zu gestalten?

May: Auf jeden Fall. In dem Seminar zeigen wir auf, wie Nachhaltigkeitsziele gleich zu Beginn eines Planungsprozesses formuliert werden. Dazu wird in Workshops an vier verschiedenen Eventmodellen praxisnah eine nachhaltige Planung erarbeitet. Einzelne Handlungsfelder, Zielsetzungen und Umsetzungsmaßnahmen werden mit Hilfe eines detaillierten Leitfadens aufbereitet. Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Seminars ist die Methodik zur Auswahl und Beschaffung von Veranstaltungsleistungen (Lieferanten, Subunternehmer) nach Nachhaltigkeitskriterien.

Einige Plätze für den Kurstermin am 13. November 2018 in Berlin sind noch verfügbar: Melden Sie sich an und werden Sie Manager für nachhaltige Events oder frischen Sie bereits vorhandenes Wissen auf.

Fragen oder Hinweise richten Sie gerne an Frau Sarah Stenzel, Tel.: +49 30 2332021-52. Fragen zum Kurs „Nachhaltiges Eventmanagement: Handlungsfelder, Standards und Praxistipps“ richten Sie bitte an das Team der GUTcert Akademie, +49 30 2332021-21.

Über die GUTcert GmbH

Die Zertifizierung von Integrierten Managementsystemen mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit sowie Energiemanagement ist das Hauptgeschäft der GUTcert. Weitere Kernkompetenzen der GUTcert sind die Verifizierung von Treibhausgasemissionen nach anerkannten Standards sowie die Zertifizierung der Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse.

Als Mitglied der AFNOR Gruppe bietet die GUTcert ihre Zertifizierungsdienstleistungen im internationalen Netzwerk an, welches weltweit 28 Niederlassungen umfasst und mit 1.500 Auditoren und 20.000 Experten Kunden in über 90 Ländern betreut.

Die GUTcert Akademie bündelt das Fachwissen von Auditoren und anderen Experten, um Teilnehmern direkt anwendbare Kompetenzen mit nachhaltigem Mehrwert zu vermitteln.

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