Digitalisierung – Treiber der Landentwicklung ist Schwerpunktthema auf dem INTERGEO Kongress

Der ländliche Raum ist das Rückgrat der Ballungsräume und steckt als Lebens- und Arbeitsraum voller Potenziale. Die Landentwicklungsexperten Dr. Ekkehard Wallbaum und Prof. Dr. Martina Klärle sind überzeugt davon, dass eine kluge Form der Digitalisierung dem Landleben zu einer neuen Blüte verhelfen kann.    Die Mieten in den Städten explodieren, der Zuzug in deutsche Metropolen geht ungebremst weiter. Während der Platz in den Städten immer weniger und kostbarer wird, scheint das Land leckgeschlagen. In Sachsen-Anhalt etwa existieren Regionen mit 35 Einwohnern pro Quadratkilometer, erklärt Dr. Ekkehard Wallbaum, Vorsitzender der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Arge Landentwicklung, während München die Liste der Ballungsräume mit einer Bevölkerungsdichte von 4.600 Einwohner pro Quadratkilometer anführe. Derzeit lebt etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung im ländlichen Raum – auf 90 Prozent der Fläche Deutschlands. Damit wieder mehr Menschen auf’s Land ziehen, bedarf es laut Prof. Dr. Martina Klärle, Professorin für Landmanagement an der Hochschule Frankfurt und Geschäftsführerin der Hessischen Landgesellschaft (HLG), einer veränderten Sichtweise auf das Land.„Allzu oft wird das Land als „Patient“ betrachtet, um den man sich kümmern muss wie um ein krankes Kind.“ Das Land sei aber das Rückgrat der Ballungsräume, darum sollten Diskussionen um die Landentwicklung auch auf Augenhöhe geführt werden, so Klärle.Denn der ländliche Raum ist stark und habe viel zu bieten: Guten bezahlbaren Wohnraum auch für Familien mit Kindern etwa, Ruhe in einer immer hektischer werdenden Gesellschaft, Arbeitsplätze und viele Bildungsangebote, er liefere Versorgungsleistungen für die Städte in Form von Erneuerbaren Energien, Wasser- und Nahrungsmitteln, sei aktiver Bestandteil des Klimaschutzes. Ohne flächendeckendes Breitband läuft nichtsDie Digitalisierung, klug und konsequent angegangen, betrachten sowohl Landentwicklungsexperte Wallbaum als auch seine Wissenschaftskollegin Klärle, selbst überzeugte Landbewohnerin, als größte Chance, dem Land zur Renaissance zu verhelfen.Dafür sei aber eine flächendeckende gute Breitbandversorgung notwendig. Ohne sie werde die Digitalisierung am Land vorbei stattfinden. Zum zweiten, betont Klärle, müsse eine Veränderung in den Köpfen stattfinden. Arbeit werde auch heute noch allzu oft mit der Anwesenheit an einen Arbeitsplatz gekoppelt; das sei schlicht nicht mehr zeitgemäß.Auch in der Politik fordert sie ein Umdenken. „Ich nehme mit Erschrecken wahr, dass immer zentralistischer gedacht wird. Aufgaben des Bundes und der Länder werden verstärkt in die Städte geholt. Das muss aufhören.“ Digitalisierung macht das Leben einfacher Digitalisierung bedeute, dass Prozesse auf dem Land effizienter gestaltet würden, so Wallbaum. Wenn Kommunalverwaltungen etwa ihre Aufgaben der Daseinsvorsorge mithilfe digitaler Prozesse optimieren würden, so sei das beispielsweise ein Anfang, so Wallbaum. Er berichtet auch von einer Bürgermeisterin, die ihre in über 18 weit verteilten Ortsteilen lebenden Ortsteilbürgermeister mit Tablets ausstattet und vernetzt habe, was jede Menge Fahrten zwischen den Beteiligten spare. Wallbaum erwähnt Nahverkehrskonzepte als Positivbeispiele, die im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung entstanden sind und die Busfahrten auf Anfrage vorsehen – organisiert über Doodle ähnliche Tools. Wichtig sei, so Wallbaum, dass man sich in Europa nach funktionierenden Digitalisierungsprojekten umsehe. Auch Klärle betont den Faktor Effizienz und bringt als Beleg das über alle Verwaltungsebenen angelegte Projekt „Ein Plan für alle“. Von der bundesweiten Raumplanung, der Regional- und Flächenplanung bis hin zur kommunal angesiedelten Bauleitplanung arbeite man heute daran, alle auf eine gemeinsame Datenbasis zu heben und mit Hilfe von Methoden künstlicher Intelligenz zu automatisierten Prozessen zu gelangen. Im Resultat werden Entscheidungen unabhängig vom Maßstab, dafür aber themenbezogen getroffen, es passieren weniger Fehler und die Entscheidungen seien demokratischer, so Klärle; sei es bei der Ausweisung von Gewerbegebieten oder der Suche nach objektiv geeigneten Standorten für Windparks. Klug und sinnvoll umgesetzt werde die Digitalisierung das Ziel der Landentwicklung vorantreiben, keine noch größeren Unterschiede zwischen Stadt und Land zuzulassen. „Keine Region darf abgehängt werden“, so Wallbaum. Die Digitalisierung wird für dieses Ziel der wichtigste Treiber. Die Landentwicklung ist ein Schwerpunkt auf dem INTERGEO KONGRESS und wird am Mittwoch, den 17.10.2018, in gleich drei aufeinander folgenden Podiumsdiskussionen behandelt! Tickets für Kongress und Messe unter w w w. intergeo. de/tickets Über die INTERGEO Die INTERGEO, bestehend aus Kongress und Fachmesse, ist weltweit die größte Veranstaltung im Bereich Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement. Sie wechselt jährlich ihren Standort innerhalb Deutschlands und präsentiert sich an international renommierten Messestandorten: 2018 in Frankfurt am Main, 2019 in Stuttgart und 2020 in Berlin. Der Kongress mit über 1.400 Teilnehmern befasst sich mit aktuellen Themen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Industrie. 2017 haben sich auf der Leitmesse mehr rund 18.000 Besucher aus über 100 Ländern bei 590 Unternehmen über Innovationen und Systemlösungen der Branche informiert.Die Besucher-, Aussteller- und Flächenzahlen der INTERGEO werden nach den einheitlichen Definitionen der FKM – Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen – ermittelt und zertifiziert. Der DVW – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement e.V. ist Veranstalter der INTERGEO.Das Management der Fachmesse wird durch HINTE Expo & Conference verantwortet.
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