Teamwork als oberstes Ziel bei der Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren

Aktuell erhielten die Verantwortlichen des Kopf-Hals-TumorZentrums (KHTZ) die freudige Nachricht, dass die Einrichtung mit Wirkung zum 5. Juli nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (OnkoZert) als Kopf-Hals-Tumorzentrum zertifiziert ist. Das KHTZ arbeitet unter dem Dach des Tumorzentrums Karlsruhe (CCC – Clinical Cancer Center). In Baden-Württemberg gibt es gegenwärtig neben dem KHTZ noch sechs weitere Kopf-Hals-Tumorzentren, die nach den Vorgaben der DKG zertifiziert sind – im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ist das KHTZ das Einzige.

„Bei der Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren setzen wir auf Teamwork“, erklärt Dr. med. Dr. med. dent. Tolga Taha Sönmez, der ärztliche Leiter des Zentrums. „Das KHTZ ist das einzige seiner Art in der Region und wird durch die Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und die Hals-Nasen-Ohren-Klinik partnerschaftlich getragen“, so Sönmez weiter. Laut Sönmez wurden 2017 rund 100 und schon im 1. Quartal 2018 bereits 36 Patienten mit neu diagnostizierten Kopf-Hals-Tumoren im Klinikum behandelt. Hierbei handelt es sich z.B. um Kehlkopfkrebs, Mundhöhlenkrebs, Rachenkrebs oder auch seltenere Krebserkrankungen. „Die Behandlung dieser Tumoren stellt große Herausforderungen an das Behandlungsteam. Aufgrund der anatomischen und funktionellen Beschaffenheit des Kopf-Hals-Bereichs bedarf es eines hochqualifizierten und fachübergreifenden Teams“, ergänzt Tobias Ponert, Zentrumskoordinator und stellvertretender ärztlicher Leiter des KHTZ. Ziel sei es, bei den betroffenen Patienten neben der Entfernung des Tumors auch das äußere Erscheinungsbild und Funktionen wie Atmen, Kauen, Schlucken und Sprechen zu erhalten. „Wir arbeiten eng mit unseren internen Kooperationspartnern und den niedergelassenen Ärzten zusammen, um für jeden Patienten ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept zu erarbeiten. Herzstück ist unsere wöchentliche Tumorkonferenz, wo die Vertreter aus sieben Fachabteilungen beteiligt sind. Gemeinsam kümmern wir uns um Diagnostik, Therapie und Nachsorge“, so Ponert weiter.

Mit Blick auf die Zeit nach dem stationären Aufenthalt heben Sönmez wie auch Ponert die enge Einbindung der Selbsthilfegruppen als ein weiteres großes Plus bei der Versorgung der Tumorpatienten hervor. „Die Hilfe von Betroffenen für Betroffene ist von unschätzbarem Wert für die frisch Erkrankten, da sie über die Mitglieder der Selbsthilfegruppen praktische Tipps und Informationen zur besseren Bewältigung der Erkrankung im Alltag sowie zu weiteren Hilfsangeboten erhalten“, sind sich die beiden Spezialisten einig. Im Zuge der Zertifizierung nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Bezirksvereins der Kehlkopfoperierten e.V. und des Netzwerks Kopf-Hals-M.U.N.D. e.V. Gruppe Karlsruhe teil.

Die Auditoren von OnkoZert bestätigen nach dem Vororttermin am 4. und 5. Juli in ihrem Auditbericht den diagnostischen und therapeutischen Spitzenstandard für die Behandlung von Krebspatienten mit Kopf-Hals-Tumoren und erteilen mit Wirkung zum 5. Juli das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft. In ihrem Bericht heben die Auditoren hervor, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Hauptabteilungen trotz der räumlichen Trennung hervorragend ist: „Sowohl die Vorstellung der Patienten im Tumorboard als auch die Umsetzung der Tumorboardbeschlüsse geschehen in enger Abstimmung mit allen beteiligten Kliniken reibungslos. Die Betreuung der Patienten durch den Sozialdienst und die Psychoonkologie sowie die phoniatrisch-logopädische Vorstellung sind ausgezeichnet. Die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Kliniken und die Bemühungen des Kopf-Hals-TumorZentrums werden durch eine außerordentliche Steigerung der Primärfälle im 1. Quartal 2018 deutlich.“ Das Zertifikat ist gültig bis zum 5. Januar 2022.

Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes freut sich über das erzielte Ergebnis und lobt das Team des KHTZ, das seiner Einschätzung zur Folge im Zuge der Vorbereitungen auf die Zertifizierung zu einem richtig starken Team zusammengewachsen ist, für das tolle Ergebnis. „Als Maximalversorger bündeln wir im Klinikum bei der Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren Expertenwissen auf den Gebieten der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Strahlentherapie, Onkologie, Pathologie, Radiologie sowie Psychoonkologie mit dem Ziel, unseren Patienten maßgeschneiderte Therapiekonzepte unter Berücksichtigung hoher Qualitätsstandards anzubieten. Darum freut es mich, dass OnkoZert die gute Arbeit mit der Erteilung des Zertifikats bestätigt.“ Abschließend bedankt sich Hennes bei allen Beteiligten für die perfekte Vorbereitung und Durchführung des Audits.

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