Vom Märchen, das auszog, erzählt zu werden

„Es war vielleicht gerade Zeit, diese Märchen festzuhalten, da diejenigen, die sie bewahren sollen, immer seltner werden […].“ Mit einem solchen Alarmsignal begründeten die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm 1812 in ihrer Vorrede die Notwendigkeit zur Veröffentlichung der Kinder- und Hausmärchen. Sie konnten nicht ahnen, welchen Popularitätsschub das Märchen im Anschluss an ihre folgenden Sammlungsausgaben erleben würde: galt die Märchentradition zu Grimms Zeiten noch als vom Aussterben bedroht, steht das Märchenerzählen seit 2016 im UNESCO-Verzeichnis für Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. Dank vielfältiger Rezeption blieb das Märchen lebendig und fasziniert bis heute Kinder wie Erwachsene. In den vergangenen rund 200 Jahren „nach Grimm“ bediente es sich Buch, Bild und Bühne, Film und Fernsehen, Kunst und Kommerz, um erzählt zu werden.

Die Ausstellung geht dieser Popularisierung des Grimmschen Märchens in den unterschiedlichen Vermittlungsformen nach. Sie verfolgt den Weg des Märchens ins Buch, über das es gesammelt und in regionalen, nationalen wie internationalen Zusammenstellungen Verbreitung fand. Sie zeigt, wie das Märchen Gegenstand wissenschaftlicher Erforschung wurde, wie es neue Ausdrucksformen wie Schauspiel, Ballett oder Puppentheater für sich entdeckte und wie es in der Buchillustration sowie schließlich im Film sichtbar wurde. Das Märchen wird thematisiert als fester Bestandteil der Advents- und Weihnachtszeit und nicht zuletzt als Inhalt des breiten Vermittlungsangebots in Kita und Schule. Aber auch Konsum- und Marketingaspekte in Bezug auf das Märchen sowie das Spiel mit Märchenmotiven in Adaptionen und Parodien werden in der Ausstellung aufgezeigt.

Rund 160 Exponate begleiten die Besucherinnen und Besucher auf dem Weg durch die Märchenwelt der Brüder Grimm, darunter Rotkäppchen im Märchenbuch, Hänsel und Gretel als Würfelspiel, Aschenputtel im Film, Schneewittchen in der Märchenillustration oder Dornröschen als Puppentheatermarionette. Um die Grimm-Märchen tatsächlich sichtbar zu machen, werden historische Schaustücke klassischer Märchenschauen der erzgebirgischen Spielzeugfabrik Egon Umbreit aus Eibenstock gezeigt. Deren geschnitzte Märchenszenen entstanden in der Nachkriegszeit und wurden in Teilen bereits 1947 auf der Dresdner Weihnachtsmesse präsentiert.

Verschiedene Mitmachstationen, ein Rätselheft für Kinder, Märchenlese- und Spielecken sowie im „Kinderkino“ zu sehende Märchenfilme aus der Produktion des DEFA-Trickfilmstudios Dresden erlauben eine vielfältige Auseinandersetzung mit dem Märchenthema in der Ausstellung. Ergänzend dazu lädt ein buntes Rahmenprogramm zur Vertiefung der Märchenthematik ein. Vorträge, Märchenstunden, Theaterspiele und märchenhafte Musik führen dabei nicht nur ins Stadtmuseum, sondern auch in das Palitzsch-Museum, das Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik, das Carl-Maria-von-Weber-Museum sowie zum Deutschen Institut für Animationsfilm in den Technischen Sammlungen Dresden.

14 Leihgeber und ca. 160 Exponate

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