Schwammerl suchen ohne Schaden für Fauna und Flora im Wald

ohne Schaden für Fauna und Flora im Wald

  • Wald ist Lebensraum für zahlreiche Wildtiere
  • BJV gibt Tipps zum Schutz der Waldbewohner
  • Beunruhigung erzeugt unnötigen Stress: Wildunfallgefahr steigt

München, 06. September 2019 (gh): Es ist Schwammerlzeit in Bayern. Viele begeisterte Pilzsucher zieht es mit Körben und Taschen in den Wald, auf Jagd nach möglichst viel Beute an Steinpilzen, Maronen, Braunkappen und Co.  Der Bayerische Jagdverband (BJV) bittet alle Naturbegeisterten, sich im Wohnzimmer der Wildtiere umsichtig und rücksichtsvoll zu verhalten.

Wald ist Lebensraum

„Der Wald ist nicht nur ein beliebter Naherholungsort für viele Naturnutzer, sondern auch Lebensraum zahlreicher Wildtiere. Wer sich im Wald bewegt, ist zu  Gast in der Wohnstube von Reh, Hase, Wildschwein und Co“ sagt Dr. Claudia Gangl, Referentin für Wildbiologie und Tierschutz beim Bayerischen Jagdverband. „Deshalb sollten Sie möglichst auf den Wegen bleiben, keinen Müll hinterlassen und die Wildtiere nicht unnötig beunruhigen.“

Was muss ich tun, damit ich die Tiere nicht störe?

Auf das Pilze suchen im Wald muss deshalb niemand verzichten. Mit ein bisschen Achtsamkeit gelingt es, die Wildtiere dabei so wenig wie möglich zu stören. Hier die wichtigsten Tipps:

  • Gehen Sie nicht in der Dämmerung zum Pilze sammeln. Denn das ist die Zeit, in der die Wildtiere ihre Nahrung suchen. Auch sie wollen dabei ungestört sein, nur dann fühlen sie sich sicher genug, um aus dem heimlichen Versteck herauszukommen. 
  • Möglichst am Waldrand und entlang der Wege suchen. Kriechen Sie nicht ins dichte Unterholz und meiden sie die Einstände der Tiere. Auch unsere Wildtiere haben ein Recht auf einen ungestörten Rückzugsort.
  • Reden Sie in ganz normaler Lautstärke miteinander. So wird das Wild nicht unerwartet aufgeschreckt, sondern kann die nahende Gefahr frühzeitig wahrnehmen, gut einschätzen und sich zurückziehen.
  • Ernten Sie die Pilze richtig und nachhaltig. Das Myzelgeflecht darf nicht beschädigt werden. Deshalb werden Pilze immer abgeschnitten und nicht einfach ausgerupft.
  • Nehmen Sie nur mit, was auch verzehrt wird. Das Bundesnaturschutzgesetz besagt, dass jeder wild lebende Pilze pfleglich entnehmen und sich aneignen darf, in geringen Mengen, zum eigenen Verbrauch.
  • Lassen Sie Ihren Hund beim Sammeln nicht unkontrolliert durchs Dickicht stöbern. Verantwortungsvolle Hundehalter haben ihren Vierbeiner immer im direkten Einflussbereich oder an der Leine, wenn es mit dem Gehorsam noch nicht so ganz funktioniert.

Natürliches Fluchterhalten – Gefahr von Wildunfällen

Auf der Suche nach den besten Pilzen verirren sich Sammler nicht selten in dichtes Unterholz und durchqueren so die Rückzugsorte der Wildtiere, die so genannten Einstände. Das Wild wird dadurch aufgescheucht und rennt blindlings los. Die Gefahr, dass das natürliche Fluchtverhalten auch über befahrene Straßen führt, ist groß. Das kann schnell zur Unfallgefahr werden, übrigens meistens völlig unbemerkt von den Pilzsammlern.

Jagd ist gelebter Naturschutz

 

 

 

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