Gesichtsmasken: im Vivarium im Zoo Basel schon lange üblich

Fische gehören zu den glücklichen Lebewesen in den heutigen Zeiten: Als Kiemenatmer sind sie von der Lungenkrankheit CoVid19 nicht betroffen. Trotzdem tragen viele von ihnen Gesichtsmasken – und das schon lange. Dabei treibt sie auch nicht die Sorge um, wie sie an Gesichtsmasken kommen – sie sind angeboren. Zudem schützen ihre Masken auch nicht vor Viren – sondern vor Haien, Barrakudas, Zackenbarschen und anderen Raubfischen. So gesehen rettet die Maske Leben.

Vorwiegend findet man Gesichtsmasken bei Fischen der Familie der Falter- oder Schmetterlingsfische.  Das sind über 125 Arten, die in den Korallenriffen der tropischen Meere meist einzeln oder paarweise leben und etwa 10 bis 25 cm lang werden. Sie ernähren sich von Algen und wirbellosen Tieren wie Korallenpolypen oder Krebstierchen und sind somit für andere Fische ungefährlich.

Gesichtsmasken von Fischen: von Augenbinde bis Brille

Die Maske, die viele Falterfischarten tragen, versteckt weder Nase noch Maul, sondern deckt die Augen ab. Bei manchen gestreiften Arten verlaufen einzelne Streifen über das Auge – so wie beim Gebänderten Pinzettfisch oder den Wimpelfischen. Bei Arten ohne Streifenzeichnung zieht sich ein einzelner schwarzer Streifen wie eine Augenbinde über das Gesicht: So beim Keilfleck-Falterfisch, beim Kleins Falterfisch, beim Grossschuppen-Falterfisch, beim Karibischen Riff-Falterfisch und beim Doppelsattel-Falterfisch.  Bei manchen Arten ziert statt einem Streifen ein grosser schwarzer Fleck das Auge, so beim Mondfleck-Falterfisch. Beim Masken-Falterfisch ist dieser Fleck blau und hat dem Fisch seinen deutschen Namen eingebracht.

Wie die Maske schützt

Die Masken der Falterfische tarnen das Auge sehr effektiv und schützen sie vor Raubfischen, denn die meisten Beutegreifer packen ihre Beute am Kopf. Dies hat mehrere Gründe: Die meisten Beutetiere können nur vorwärts schnell fliehen. Kommt ein Angreifer von vorne, kann das Beutetier nicht so gut ausweichen. Zudem kann der Angreifer am Kopf den grössten Schaden anrichten. Erwischt er seine Beute hingegen am Schwanz, verletzt er dabei keine lebenswichtigen Organe; kopflos lebt es sich jedoch bekanntermassen schlecht. Raubfische verschlingen die Beute vom Kopf her, denn Flossenstrahlen, Schuppen- und Kiemendeckelränder ihrer Opfer sind nach hinten gerichtet und oft spitz oder scharf. 

Doppelte Täuschung

Manche Falterfischarten führen ihre Angreifer zusätzlich auf eine falsche Fährte: Sie tarnen nicht nur ihre Augen, sondern haben am Hinterende des Körpers ein Scheinauge, das die Aufmerksamkeit des Beutegreifers auf sich ziehen soll. Erfolgt der Angriff auf das falsche Körperende, schwimmt der Fisch auf die vermeintlich falsche Seite davon. Dies erhöht die Chance zu entkommen. Augenflecken findet man beim Gewöhnlichen Pinzettfisch an der Basis der Rückenflosse. König in dieser Disziplin ist der Vieraugengaukler, der am Schwanzstiel eine auffällige, grosse, schwarze «Pupille» aus einem weissen Augenring schauen lässt. Diese Illusion unterstützt er durch sein Verhalten: Fühlt sich der Vieraugengaukler bedroht, schwimmt er langsam rückwärts und schiesst dann beim Angriff schnell in die andere Richtung davon.

Wissenschaftliche Namen der Fische:

Gewöhnlichen Pinzettfisch (Chelmon rostratus; Schaubecken 35)

Vieraugengaukler (Chaetodon capistratus; Schaubecken 16)

Masken-Falterfisch (Chaetodon semilarvatus; Schaubecken 21)

Mondfleck-Falterfisch (Chaetodon lunula; Schaubecken 25)

Doppelsattel-Falterfisch (Chaetodon ulietensis; Schaubecken 21)

Karibischer Riff-Falterfisch (Chaetodon sedentarius; Schaubecken 16)

Grossschuppen-Falterfisch (Chaetodon rafflesi; Schaubecken 21 und 22)

Kleins Falterfisch (Chaetodon kleinii; Schaubecken 21)

Keilfleck-Falterfisch (Chaetodon falcula; Schaubecken 22)

Wimpelfischen (Heniochus acuminatus und Heniochus varius; Schaubecken 27

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