Ein deutsches Lieferkettengesetz ist bisher am Widerstand vor allem der großen Wirtschaftsverbände gescheitert, obwohl selbst große Konzerne dies inzwischen befürworten. Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen, wenn bis 2020 nicht mindestens die Hälfte der großen Unternehmen freiwillig auf die Einhaltung der Menschenrechte in ihren Lieferketten achtet. Ende 2019 hatten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) dafür plädiert, Eckpunkte für ein entsprechendes Gesetz zu erarbeiten. In einem ersten Schwung hatten mehrere Dutzend Unternehmen ihre Unterstützung erklärt, dennoch gibt es bislang kein konkretes Ergebnis.
Das katholische Hilfswerk Misereor begrüßte die öffentliche Unterstützung des Bayer-Konzerns. „Es wäre tatsächlich sehr wichtig, wenn ein Konzern wie Bayer ein Zeichen setzt“, sagte Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel ZEIT ONLINE. Allerdings werde eine europäische Regelung nur dann kommen, wenn wichtige Länder wie Deutschland zeigten, dass das Gesetz funktionieren könne. Frankreich hatte bereits vor drei Jahren ein Lieferkettengesetz beschlossen.
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