Der Krankenstand von beschäftigten BKK Mitgliedern ist im April insgesamt zurückgegangen

Der überdurchschnittlich hohe Krankenstand im Monat März mit 6,74 Prozent hat sich gegenüber dem Berichtsmonat April normalisiert. Der Gesamtkrankenstand im April lag danach bei 4,57 Prozent der BKK beschäftigten Mitglieder, das ist unwesentlich mehr als im April 2019. Wie bereits im März anhand der epidemiologischen Kennzahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) prognostiziert, sind vor allem die Atemwegserkrankungen stark zurückgegangen.

„Dies ist im Zuge der strengen Corona-Maßnahmen im April auch der Tatsache zu verdanken, dass Beschäftigte bei Atemwegsinfekten weiterhin die Möglichkeit haben, sich telefonisch eine Arbeitsunfähigkeit bescheinigen zu lassen. Wäre diese Möglichkeit, wie vielerorts kolportiert, missbraucht worden, wären hier aus rein statistischer Sicht wesentlich höhere Werte zu erwarten gewesen. Zur Vermeidung von Ansteckung und zum zusätzlichen Schutz vulnerabler Gruppen ist es wünschenswert, die aktuell geltende Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu verstetigen. So sollen die telefonischen Krankschreibungen zumindest für akute Atemwegsinfekte generell über den 31. Mai 2020 hinaus gelten“, fordert Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

AU-Fälle im Zusammenhang mit Covid-19-Diagnose bei insgesamt 4062 beschäftigten Mitgliedern im April

Der BKK Dachverband hat im Rahmen seiner monatlichen Datenanalyse zum dritten Mal Versichertendaten im Zusammenhang mit Covid-19 ausgewertet. Bei den rund vier Millionen Beschäftigten, die als Mitglieder bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind, sind im April 2020 insgesamt 4.062 AU Fälle, (März 2.501 AU-Fälle; Februar 4 AU-Fälle) im Zusammenhang mit einer SARS-CoV2/Covid-19-Diagnose aufgetreten. Die Betroffenen waren dabei im Schnitt 10,1 Tage pro Fall arbeitsunfähig. Bezogen auf alle AU-Fälle bzw. AU-Tage im Berichtsmonat, liegt der Anteil der mit COVID-19 in Verbindung stehenden AU-Fälle insgesamt bei 1,0 Prozent und an allen AU-Tagen 0,8 Prozent.

Über dem Bundesdurchschnitt liegen dabei Beschäftigte mit Wohnorten in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und im Saarland, die AU-Fälle und -Tage im Zusammenhang mit COVID-19 sind hingegen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen niedriger als im Bundesdurchschnitt.

Frauen und Beschäftigte in „systemrelevanten Berufen“ sind weiterhin stärker betroffen

Auch die April-Auswertungen zeigen, dass insbesondere Beschäftigte in sogenannten „systemrelevanten Berufen“ (z. B. Kranken- und Altenpfleger, Erzieher) bzw. in entsprechenden Branchen (z. B. Gesundheitsbranche, Sozialwesen, Heime) mehr AU-Fälle und AU-Tage im Zusammenhang mit einer SARS-CoV2/Covid19-Diagnose aufweisen, als es beispielsweise bei Beschäftigten in produzierenden, technischen Branchen sowie im IT- und im Dienstleistungsbereich der Fall ist.

So sind es beispielsweise bei den medizinischen Gesundheitsberufen durchschnittlich 27,6 AU-Fälle bzw. 281,9 AU-Tage je 10.000 Beschäftige, während die Werte in den Berufsgruppen der Werbung, im Marketing, der kaufmännischen und redaktionellen Medienberufe nur bei 5,4 AU-Fällen bzw. 53,3 AU-Tagen je 10.000 Beschäftigte liegen.

„Die im März sich abzeichnende Tendenz, dass mehr AU-Fälle bzw. AU-Tage je 10.000 Beschäftigte im Zusammenhang mit einer COVID-19-Diagnose bei den medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen und in den erzieherischen und sozialen Berufen zu finden sind, hat sich im Berichtsmonat April verfestigt. Am niedrigsten sind die Werte hingegen in den Architektur- und Bauberufen, in Werbe- und Medienberufen sowie in der IT-Branche“, analysiert Franz Knieps die Daten der Aprilauswertung.

Nicht nur bei den systemrelevanten Berufen, sondern auch insgesamt sind berufstätige Frauen im Durchschnitt häufiger betroffen als Männer (12,4 vs. 8,7 AU-Fälle je 10.000 Beschäftigte und 127,0 vs. 86,3 AU-Tage je 10.000 Beschäftigte). Dies entspricht auch den bisherigen Statistiken des RKI, die im Altersbereich zwischen 15 und 60 Jahren höhere Fallzahlen bei Frauen gegenüber Männern mit einer COVID-19-Diagnose angeben. Die durchschnittliche Falldauer (Frauen: 10,2 vs. Männer: 10,0 Tage je Fall) unterscheidet sich hingegen nicht wesentlich zwischen den Geschlechtern.

Monatlicher Krankenstand – immer auf dem Laufenden

Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt bieten die Betriebskrankenkassen Monat für Monat für die Öffentlichkeit ausführliche Analysen und Kennzahlen zum Krankenstand der Beschäftigten an. Ausführliche interaktiv aufbereitete Kennzahlen sowie weitere Materialien und Informationen zum Thema finden Sie unter:
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