Wünschenswert aber leichtfertig

Mit der heute veröffentlichten Pressemitteilung der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) bestätigt sich die bereits am Samstag, den 13.6.2020 dem Hamburger Abendblatt zu entnehmende Information, dass Senator Rabe beabsichtigt, nach den Sommerferien den Regelunterricht in den Hamburger Grundschulen ohne Abstandsgebot wieder aufzunehmen. Für die 5. und 6. Klassen sei dies ebenfalls sehr sicher und für die höheren Jahrgänge immerhin wahrscheinlich. Diese Entscheidung sei das Resultat einer Konferenz des Senators mit acht Kultusminister*innen aus anderen Bundesländern und Expert*innen aus der Wissenschaft am 12. Juni.

Begründet wird die Entscheidung mit der wissenschaftlichen Expertise, nach der Infektionen mit Covid 19 bei Kindern und Jugendlichen deutlich geringer und ungefährlicher seien als bei Erwachsenen und sie die Krankheit kaum auf andere übertragen würden.

„Diese Nachricht wird sicher viele Grundschüler*innen und Eltern freuen und sie ist aus pädagogischer Sicht ausgesprochen wünschenswert. Doch ist die Position, auf die sich Senator Rabe zum Ansteckungs- und Übertragungsverhalten von Kindern und Jugendlichen bezieht, in wissenschaftlichen Fachkreisen umstritten.

Nach wie vor gelten für die Schulbeschäftigten die Arbeitsschutzregeln des Bundesministeriums für Arbeit, die weiterhin auf Hygiene- und Abstandsregelungen von 1,5 m als Schutz vor einer Infektion mit dem Corona-Virus setzen. Diese müssen weiterhin verbindlich in den Schulen umgesetzt werden.

Außerdem ist noch nicht einschätzbar, wie sich das Infektionsgeschehen nach den Ferien entwickeln wird. Die Ankündigung, dass es kostenlose Testungen für die Beschäftigten und Visiermasken geben soll, ist grundsätzlich zu begrüßen. Dennoch halten wir es zum jetzigen Zeitpunkt für falsch, die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsrisikos und zum Gesundheitsschutz leichtfertig aufzugeben.“, mahnte die Vorsitzende der GEW Hamburg, Anja Bensinger-Stolze.

„Der Druck auf die politisch Verantwortlichen ist nachvollziehbar. Die schwierige Lage ist allen Beteiligten bekannt. Die GEW appelliert an die BSB, die nächsten Schritte gemeinsam mit den Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft anzugehen“, so die Vorsitzende Bensinger-Stolze.

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