Deammonifikation im Hauptstrom kommunaler Kläranlagen

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) möchte einen Arbeitsbericht und im Anschluss ein Merkblatt zur Stickstoffelimination erarbeiten.

Die Stickstoffelimination im Hauptstrom kommunaler Kläranlagen über die Prozessschritte Nitrifikation/Denitrifikation ist ein seit Jahrzehnten bewährtes und über das Arbeitsblatt DWA-A 131 bezüglich Auslegung im technischen Regelwerk detailliert und aktuell beschriebenes Reinigungsverfahren. Mit dem Ziel der Prozessoptimierung gab es aber in den letzten Jahren verschiedene Ansätze der Verfahrensanpassung durch zum Beispiel die Einbindung von Biofilmsystemen zur Reduzierung des benötigten Beckenvolumens und/oder zur Implementierung der Deammonifikation zur Reduzierung des Energieverbrauchs und Kohlenstoffbedarfs. Während das Thema der Schlammsysteme in der DWA-Arbeitsgruppe KA-6.3 „Biofilmverfahren“ aufgegriffen wird, fehlt eine Arbeitsgruppe, die den aktuellen Stand des Wissens zur Umsetzung neuer (Anammox) oder verkürzter (Nitritation) Prozessschritte der N-Elimination zusammenfasst. In 2018 wurde für die hochkonzentrierten und temperierten Schlammwässer die Dimensionierung und technische Gestaltung der biologischen N-Elimination im Teilstrom im Merkblatt DWA-M 349 veröffentlicht – mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Deammonifikation. In Ergänzung sollen nun für die Betreiber kommunaler Anlagen die aktuellen Erkenntnisse aus labor-, halb- und großtechnischen Umsetzungen der Deammonifikation im Hauptstrom in einem Arbeitsbericht zusammengestellt werden, um damit ihre Potenziale und Herausforderungen einer Implementierung aufzuzeigen. Bislang gibt es noch kein einheitliches Verfahrenskonzept zur Umsetzung der Deammonifikation im Hauptstrom. Zunächst sollen in einem Arbeitsbericht die Grundsätze und wesentlichen Prozessparameter für eine Implementierung der Deammonifikation im Hauptstrom beschrieben werden mit Hinweisen zu Beispielen unter Berücksichtigung von:
 

  • Anlagen mit und ohne Teilstrombehandlung (downseeding)
  • Anlagen mit verschiedenen Schlammsystemen
  • verschiedene klimatische Bereiche

 Im nächsten Schritt ist ein Merkblatt angestrebt, in dem orientierende Werte zur Auslegung der einzelnen Verfahrensschritte der Hauptstrom-N-Elimination je nach Verfahrensverschaltung und Anordnung benannt werden. Zur Bearbeitung des Vorhabens hat der DWA-Fachausschuss KA-6 „Aerobe biologische Abwasserreinigungsverfahren“ (Obmann Prof. Dr.-Ing. Burkhard Teichgräber) die Arbeitsgruppe DWA KA-6.6 „Deammonifikation im Hauptstrom kommunaler Kläranlagen“ gegründet. Zur Mitarbeit sind interessierte Fachleute mit entsprechenden Kenntnissen – Betreiber, Hersteller, Aufsichtsbehörden und Kläranlagenbetreiber – eingeladen und werden gebeten, ihre Interessensbekundung mit einer kurzen Darstellung ihrer Person an die DWA-Bundesgeschäftsstelle zu übersenden:

DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dr.-Ing. Christian Wilhelm, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef, E-Mail: wilhelm@dwa.de

Über den DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

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