Rassismus entschieden entgegentreten – Menschenrechte achten

Anlässlich des Internationalen Tags für Gerechtigkeit fordert die Diakonie Württemberg, Rassismus bereits im Alltag wahrzunehmen und allen diskriminierenden und rassistischen Ansätzen entschieden entgegenzutreten. Diakonische Einrichtungen und Dienste engagieren sich für eine offene Gesellschaft und die Anerkennung von Vielfalt als deren Grundlage. „Jeder Mensch ist einzigartig und alle sind gleich an Würde und Rechten“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, „Vielfalt wurde von Gott geschaffen und ist von ihm gewollt. Menschsein existiert immer in vielen Formen, für eine Erniedrigung von Menschen, Ausgrenzung und Rassismus darf es in der Gesellschaft keinen Platz geben.“

Die Diakonie will Teilhabe und Chancengerechtigkeit  für alle Menschen verwirklichen und  jeder Form von Ausgrenzung entgegenwirken. Das lässt sich nach Überzeugung des Vorstands dann glaubhaft vertreten, wenn immer wieder auch die eigenen Haltungen und Strukturen hinterfragt und reflektiert werden. „Nur durch Reflexion der eigenen, oft stillschweigenden Annahmen und Vorurteile können wir Rassismus bewusst entgegensteuern und so für ein gleichberechtigtes, friedliches Miteinander einstehen“, betont Kaufmann, „dabei ist es wichtig, den Betroffenen Solidarität zu zeigen und Erzählungen über erlebte Verletzungen nicht zu bagatellisieren, sondern den Ursachen und Auslösern nachzugehen“. 

Diskriminierende Einstellungen sind in allen Altersgruppen, Bildungsniveaus und Berufsgruppen anzutreffen. Vorurteile aufgrund von Hautfarbe, sozialer, ethnischer  und kultureller Herkunft, Geschlecht und Religionszugehörigkeit führen häufig zu diskriminierendem Verhalten bis hin zu Beleidigungen und gewalttätigen Übergriffen. „Rassismus beginnt im Alltag und ist keineswegs nur ein Problem von Rechtsextremen. Deshalb richten wir unseren Blick auch auf Rassismus auf der institutionellen Ebene, beispielsweise wenn Zugänge auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt behindert werden. Auch wir als Landesgeschäftsstelle müssen uns mit unseren Strukturen auseinandersetzen und ermutigen unsere Einrichtungen dazu, dies ebenfalls zu tun und sich entschlossen gegen alle Formen von Rassismus zu positionieren. So können wir gemeinsam als Diakonie rassismuskritische Bildungsarbeit und Organisationsentwicklung fördern.“

Unterstützung bei der Etablierung einer dauerhaften antirassistischen Praxis erhalten die Landesgeschäftsstelle und die Mitgliedseinrichtungen der Diakonie Württemberg bei den Fachstellen für Interkulturelle Orientierung der Diakonie Württemberg. Diese begleiten diversitätsorientierte Prozesse und fördern eine diskriminierungskritische Haltung bei den Mitarbeitenden auf allen Ebenen in den Einrichtungen. Die Fachstellen für Interkulturelle Orientierung bieten außerdem Vorträge und Workshops zu rassismuskritischen Themen vor Ort in den Einrichtungen an.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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