Der LiBeraturpreis 2020 geht an Lina Atfah

Lina Atfah ist die erste Autorin, die den LiBeraturpreis für einen Gedichtband erhält. Und die erste, die in Deutschland lebt: Sie flüchtete 2014 aus Syrien und lebt heute in Herne. »Das Buch von der fehlenden Ankunft«, übersetzt von Suleman Taufiq und vielen anderen, ist im Pendragon Verlag erschienen.
Das öffentliche Online-Voting im Zeitraum vom 28. Juni bis 7. Juli hat die Autorin klar für sich entschieden. Sie erhält ein Preisgeld von 3.000 €. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober in Frankfurt statt.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Kick Off Veranstaltung im Haus am Dom in Frankfurt nicht stattfinden. Stattdessen stellte Weltempfänger-Jurorin und Literaturkritikerin Claudia Kramatschek das Buch in einem Online-Video vor:

»Was bedeutet es, aus der Heimat und der Muttersprache geworfen zu sein? Nicht zuletzt auf diese Frage gibt der Band auf so intensive wie hochkomplexe Weise Auskunft.«  

»Es war eine große Ehre für einen solchen Preis nominiert zu werden und jetzt den Preis zu erhalten«, sagt Lina Atfah.
Die Autorin Lina Atfah, 1989 in Syrien geboren, studierte in Damaskus arabische Literatur. 2006 wurde sie beschuldigt, Gotteslästerung begangen und den Staat beleidigt zu haben. Nach mehreren Drohungen der Sicherheitsbehörden erhielt sie 2014 die Erlaubnis, das Land zu verlassen und kam über den Libanon nach Deutschland. Heute lebt sie in Nordrhein-Westfalen.

»Das Buch von der fehlenden Ankunft« wurde aus dem Arabischen übersetzt und nachgedichtet von Suleman Taufiq, Dorothea Grünzweig, Mahmoud Hassanein, Brigitte Oleschinski, Hellmuth Opitz, Christoph Peters, Annika Reich, Joachim Sartorius, Mustafa Slaiman, Julia Trompeter, Jan Wagner, Kerstin Wilch und Osman Yousufi.
Mit einem Vorwort von Nino Haratischwili.
Pendragon Verlag 2019  

Der LiBeraturpreis wird dieses Jahr ermöglicht durch das Dezernat für Kultur und Wissenschaft sowie das Frauenreferat der Stadt Frankfurt. Das Kick Off fand in Kooperation mit dem Haus am Dom Frankfurt, dem Literaturhaus Berlin und hr2 Kultur statt.

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