AdBlue: Private Dieselfahrer werden abgezockt

Fahrer eines Diesel-Pkw, die AdBlue für ihren SCR-Katalysator nachtanken, müssen häufig deutlich mehr für den Liter AdBlue zahlen als Lkw-Fahrer. Da viele Tankstellen keine Zapfsäulen für Pkw haben, müssen Autofahrer oft auf teure Kanister zurückgreifen und ein Mehrfaches des AdBlue-Preises an Zapfsäulen bezahlen, berichtet die Zeitschrift auto motor und sport in ihrer am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Derzeit müssen 1,3 Millionen Dieselautos in Deutschland AdBlue tanken. Das Problem: Es gibt zwar an fast allen stark frequentierten Tankstelle eine AdBlue-Zapfsäule, aber nur für Lastkraftwagen. Nur 502 Tankstellen in Deutschlands bieten das Zapfen von AdBlue auch für Pkw an. Allerdings kostet auch an diesen Pkw-Zapfsäulen der Liter meist mehr als an den Säulen für Lkw. Der Preis pro Liter liegt für Lkw je nach Anbieter zwischen 50 und 60 Cent. Für Pkw berechnet zum Beispiel Total derzeit 73 Cent. Aral und Esso bieten bislang gar keine Tanksäulen für Pkw an.

Deshalb müssen sich viele Autofahrer an Tankstellen AdBlue in Kanistern kaufen. Das erzeugt nicht nur Müll, sondern ist teurer. So kostet der Zehn-Liter-Kanister an der Tankstelle rund 15 Euro. Bei einem Fünf-Liter-Gebinde sind es 11,99 Euro, das sind 2,40 Euro pro Liter. Alternativ gibt es 1,89-Liter-Flaschen für 10,99 Euro – macht sogar 5,81 Euro pro Liter. Günstigere Alternativen bieten Baumärkte, die auch AdBlue im Sortiment haben. Bei Hagebau und Obi kostet ein Fünf-Liter-Kanister etwa acht Euro. Hornbach bietet im Online-Shop den Zehn-Liter-Kanister für 6,77 Euro plus 4,48 Euro Versand an.

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