Gärtnerplatztheater plant Musical-Uraufführung über Mata Hari

Das Staatstheater am Gärtnerplatz ist eines der Musiktheater mit der höchsten Uraufführungsdichte. Für die Spielzeit 2021 I 2022 hat das Theater nun ein neues Musical über die geheimnisvolle Figur der »Mata Hari« in Auftrag gegeben. Das renommierte deutsche Autorenduo Marc Schubring (Musik und Konzept) und Kevin Schroeder (Libretto und Konzept) hat nun mit der Arbeit an dem Stück begonnen.

Die Kunstfigur »Mata Hari«, die man in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunächst feiert und die sich dann, mit Beginn des 1. Weltkriegs und schwindendem Erfolg, als mutmaßliche Doppelspionin in politische Machtspiele verstrickt und dafür zum Tode verurteilt wird, fasziniert bis heute. Als verkannte Vorreiterin der modernen Frau und dämmernden Popkultur des 20. Jahrhunderts, war sie ihrer damaligen Zeit weit voraus.

Das Musical erzählt von ihrer Flucht aus der frühen Ehe in Java, ihrer Suche nach Identität und der Macht der Fiktionen, denen wir alle auf dieser Suche verfallen, dem Aufeinanderprallen von Wirklichkeit und Mythos. Margaretha Zelle war als notorische Lügnerin bekannt, die die Realität stets so bog, wie es ihr dienlich war. Doch was war Lüge? Was die Wahrheit? Was ihre Schuld und was nicht? Welches Urteil fällten Männer über eine Frau, die bereit war zu sterben, damit der Name »Mata Hari« Unsterblichkeit erlangte?

Marc Schubring komponierte bereits das ebenfalls am Gärtnerplatztheater uraufgeführte Musical »Gefährliche Liebschaften«, fünffach ausgezeichnet mit dem »Deutschen Musical Theater Preis 2015« in den Kategorien »Bestes Musical«, »Beste Komposition«, »Bestes Kostümbild«, »Beste Musikalische Gestaltung« und »Beste Hauptdarstellerin«. Kevin Schroeder reüssierte zuletzt in München u. a. mit der Musicaladaption des Kinoerfolges »Fack ju Göhte«, 2018 ebenfalls als »Bestes Musical« prämiert.

Die Uraufführung ist für das Frühjahr 2022 im Staatstheater am Gärtnerplatz vorgesehen.

Über die Autoren

Marc Schubring:
Marc Schubring wurde in Berlin geboren, studierte Komposition bei Prof. Theo Brandmüller an der Hochschule für Musik Saar, war von 1994 bis 1999 Leiter der Schauspielmusik am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, dann freischaffender Musicalautor und ist seit 2004 Mitglied des BMI Lehman Engel Musical Theatre Workshops New York und der Dramatists Guild of America.
Sein umfangreiches Werk umspannt neben der Kammeroper »nimmerlandmensch« Arbeiten für den Berliner Friedrichstadtpalast und Filmmusiken, und es entstanden u.a. »Fletsch – Saturday Bite Fever« und »Cyrano« am Staatstheater Saarbrücken, »Emil und die Detektive«, eines der meistgespielten deutschsprachigen Musicals, an der Staatsoperette Dresden »Der Mann, der Sherlock Holmes war«, Kästners »Pünktchen und Anton« am Jungen Theater Bonn, für die er weitere Werke verfasste. Es folgten »Zum Sterben Schön« in Hildesheim und mehrere Auftragswerke für die Gebrüder-Grimm-Festspiele Hanau. Sein Musical »Double Trouble« nach Erich Kästners »Das doppelte Lottchen« erlebte 2015 seine Uraufführung in Washington, D. C. und brachte ihm eine Nominierung für den renommierten Helen Hayes Award ein.
www.marcschubring.com 

Kevin Schroeder:
Kevin Schroeder zählt zu den renommiertesten Musicalautoren in Deutschland. Seine letzten drei Stücke »Fack Ju Göhte – Se Mjusicäl«, »Mehr – Vom Fischer, seiner Frau und der Suche nach Glück« und »Lotte«, ein Musical nach Goethes »Die Leiden des jungen Werther«, wurden insgesamt 22 Mal für den Deutschen Musical Theater Preis nominiert. 2017 konnte er für »Mehr« den Preis für die besten Liedtexte entgegennehmen, 2018 gewann »Fack Ju Göhte« in der Kategorie Bestes Musical.
Neben seinen eigenen Stücken verfasst er die deutschen Buch- und Liedtexte zahlreicher englischsprachiger Stücke wie »Tina – Das Tina Turner Musical«, »Aladdin«, »Sister Act«, »Kinky Boots«, »An American in Paris«, »Chess«, »Shrek« und viele mehr.
Zurzeit arbeitet er in seiner Wahlheimat Berlin u.a. mit Chris de Burgh an einem neuen Musical über »Robin Hood« sowie der deutschen Fassung der Europapremiere von Disneys »Die Eiskönigin«.

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