Erste Lesung der EEG-Novelle: Verbände fordern Stärkung der Bürgerenergie

Anlässlich der heutigen ersten Lesung der EEG-Novelle im Bundestag fordern Energie- und Umweltverbände eine Stärkung der Bürgerenergie. Nur mit einem ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien und einer umfassenden Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger seien die Klimaziele der Bundesregierung und des Pariser Abkommens noch erreichbar, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und das Bündnis Bürgerenergie (BBEn).

Um die Dringlichkeit ihrer Forderungen zu unterstreichen, versammeln sich Initiatoren und Erstunterzeichner des Appells „Klimapolitik als Bürgerbewegung gestalten“ vor dem Bundestag. Im Rahmen der Veranstaltung „OnHour zur EEG-Novelle!“ wird die Bundestagsdebatte live vor dem Bundestag übertragen. Im Anschluss analysieren und kommentieren der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) als Vertreter*innen des Petitionsbündnisses die Debatte und erneuern ihre Forderungen: Die Bürgerenergie muss gestärkt und die erneuerbare Eigenversorgung von Einzelpersonen, aber auch Energie-Gemeinschaften, muss gesetzlich erheblich erleichtert werden.

Zitate aus den Verbänden:

„Die Mehrheit der Gesellschaft spricht sich für einen ambitionierten Ausbau von Erneuerbaren Energien aus. Nur so werden die Klimaziele der Bundesregierung erreichbar. Die dezentrale Energiewende braucht eine neue Dynamik, sie setzt die Einbeziehung der Menschen vor Ort voraus. Echte Bürgerbeteiligung schafft eine Basis für die dauerhafte Akzeptanz der Energiewende und braucht deshalb ebenfalls einen gesetzlichen Rahmen. Dafür muss das EEG jetzt einen starken Akzent setzen“, so Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

„Das Ziel von 65 Prozent Erneuerbaren-Anteil bis 2030 ist weder mit dem Klimaschutzziel von Paris noch mit der erwarteten Anhebung der EU-Ziele vereinbar. 75 Prozent sind ein Muss. Dafür müssten die vorgesehenen Ausschreibungsmengen bei Solarenergie mindestens verdoppelt werden. Dies ist nur möglich, wenn die Bremse für Bürgerenergie gelöst und eine umfassende Teilhabe ermöglicht wird. Vor allem den Pionieren sollte ein Weiterbetrieb Ihrer Anlangen unbürokratisch ermöglicht werden. Kommunale Teilhabe muss wieder verpflichtend ins Gesetz. Nur so ist ein naturverträglicher und sozial gerechter Erneuerbaren-Ausbau möglich“, so Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender.

„Für die schnellstmögliche Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien ist nicht nur die Ausbaugeschwindigkeit, sondern vor allem die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger essentiell. Ambitionierte Ausbauziele sind Makulatur, wenn es die Bundesregierung weiter versäumt, die Bürgerenergie wieder zum Kern der Energiewende zu machen. Das geht nur mit einer vollständigen Umsetzung der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie. Diese fehlt im bisherigen EEG-Entwurf fast in Gänze. Wir fordern den deutschen Bundestag auf, endlich saubere Energie für alle möglich zu machen“, sagt Marco Gütle, Referent für Politik beim Bündnis Bürgerenergie.

„Wir brauchen die breite Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern und auch der mittelständischen Wirtschaft. Nur wenn wir eine unbürokratische Teilhabe ermöglichen, werden wir beim Ausbau der Erneuerbaren und damit auch beim Klimaschutz erfolgreich sein“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD), der zum Initiatorenkreis des Appells „Klimapolitik als Bürgerbewegung gestalten“ gehört und die Erklärung der Verbände begrüßt.

Hinweis:
Die Veranstaltung wird ab 13 Uhr live übertragen und kann unter folgendem Link verfolgt werden: https://www.youtube.com/watch?v=F9JRFEWz_g

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 45 Verbänden und Unternehmen aus den Branchen der Wind-, Bio- und Solarenergie sowie der Geothermie und Wasserkraft. Wir vertreten auf diese Weise 30 000 Einzelmitglieder, darunter mehr als 5 000 Unternehmen, 316 000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. setzt sich für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand ein. Mit über 250 Mitgliedern vereint es über 500.000 Energiebürger*innen aus ganz Deutschland, die sich einzeln als Privatpersonen oder gemeinschaftlich als Genossenschaftsmitglieder oder als Mitglieder in Organisationen für eine Stärkung der Energiewende in Bürgerhand engagieren. Diese Menschen eint die Überzeugung, dass die Energiewende nur mit breiter Verankerung der Bürgerenergie erfolgreich fortgeführt werden kann.

Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verband, der auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene arbeitet. Er setzt sich ein für den Schutz unserer Natur und Umwelt – damit die Erde für alle, die auf ihr leben, bewohnbar bleibt. Aktuell wird der BUND von 651.000 Menschen unterstützt. Als einer der größten föderal strukturierten deutschen Umweltverbände hat er 16 Landesverbände und rund 2000 Kreis- und Ortsgruppen. Der BUND ist Mitglied des internationalen Netzwerks Friends of the Earth International (FoEI) und hat Partnerorganisationen in rund 70 Ländern. www.bund.net

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Telefon: +49 (30) 275864-0
Telefax: +49 (30) 275864-40
http://www.bund.net

Ansprechpartner:
Sigrid Wolff
BUND-Pressesprecherin
Telefon: +49 (30) 27586-425
E-Mail: presse@bund.net
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel