Pitcairn: Insel der „Meuterer auf der Bounty“ ohne Covid-19

| APD | Wie aus einem Bericht an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorgeht, ist das Corona-Virus bisher nicht auf der Inselgruppe Pitcairn bekannt. Das Zentrum Zur Bekämpfung und Prävention von Krankheiten (CDC) empfiehlt Reisenden, alle nicht unbedingt notwendigen internationalen Reisen zu den Pitcairn-Inseln zu vermeiden. 

Inselgruppe im Südpazifik
Die isoliert gelegene Inselgruppe, auf halbem Weg zwischen Neuseeland und Peru, tief im Südpazifik gelegen, gehört administrativ zu den britischen Überseegebieten. Pitcairns Einwohner sind überwiegend Nachfahren der Meuterer der Bounty und ihrer polynesischen Frauen. Bis vor wenigen Jahren gehörten alle Einwohner der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Heute leben noch knapp unter 50 Einwohner auf der Insel.

Strenge Grenzkontrollen
Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie war die Sicherheit der abgelegenen Bevölkerung von Pitcairn eine Priorität. Die Regierung der Pitcairn-Inseln richtete schnell ihre COVID-19-Management-Protokolle ein und kontrolliert ihre Grenzen weiterhin streng.

Alle Passagierdienste zwischen Mangareva und Pitcairn seien ausgesetzt. Der Schiffsfahrplan von Pitcairn wurde überarbeitet, und das Versorgungsschiff verkehre jetzt nur noch zwischen Pitcairn und Neuseeland. Diese Einschränkung bleibe bis zum 31. März 2021 bestehen, so der Hinweis des Tourismusministeriums der Inselgruppe.

Keine Touristen auf nach Pitcairn
Damit Pitcairn während der gesamten Coronavirus-Pandemie mit voller Kapazität arbeiten könne, dürften nur die Einwohner von Pitcairn, wichtige Vertragsbedienstete und ihre Partner mit dem Versorgungsschiff „Silver Supporter“ zwischen Neuseeland und Pitcairn reisen. Diese Beschränkung bleibe bis zum 31. März 2021 in Kraft. Allen Kreuzfahrtschiffen, Ausflugsschiffen und Yachten sei es untersagt, Passagiere auf der Insel Pitcairn anzulanden, und der Austausch von Proviant (außer bei dringendem Bedarf) sei ebenfalls nicht gestattet. Diese Beschränkung bleibe auch bis zum 31. März 2021 bestehen.

Pitcairn ist Corona-frei
„Die Verlängerung unserer Grenzkontrollen bis Ende März nächsten Jahres war eine schwierige Entscheidung, aber die richtige für Pitcairn. Unsere kleine Bevölkerungsgruppe und unsere Regierung erkennen die Notwendigkeit, dass wir in diesen herausfordernden Zeiten sicher bleiben und füreinander sorgen müssen", sagte Heather Menzies, Koordinatorin für Tourismusreisen auf den Pitcairn-Inseln. „COVID-19 stellt die Weltgemeinschaft vor ernste Herausforderungen, aber noch mehr für ein abgelegenes Reiseziel wie Pitcairn – unsere beste Verteidigung ist es, alles zu tun, um zu verhindern, dass das Virus uns erreicht.“

Eine Überprüfung der Grenzkontrollen in Pitcairn werde Anfang 2021 stattfinden, Die Pitcairner freuten sich darauf, wieder einmal ihre herzliche Gastfreundschaft, ihre einzigartige Kultur und ihre unberührte Land- und Meeresumwelt mit den wenigen Glücklichen zu teilen, die sie jedes Jahr besuchten!

Pitcairn, Adventisten und die Meuterer auf der Bounty
Am 15. Januar 1790 landete Fletcher Christian als Anführer der Meuterer auf der "Bounty" mit acht weiteren Rebellen, sechs tahitianischen Männern, zwölf polynesischen Frauen und einem Kind auf der abgelegenen Felseninsel, um vor der britischen Marine Schutz zu suchen. Blutigen Rivalitäten fielen alle sechs Tahitianer und fünf Meuterer, darunter auch Christian, zum Opfer. Im Jahr 1800 war nur noch John Adams mit zehn Frauen und 23 Kindern übriggeblieben. Seit 1887 ist Pitcairn britische Kronkolonie.

Nach Angaben von Herbert Ford, Leiter des Pitcairn Studienzentrums (Pitcairn Islands Study Center) am adventistischen Pacific Union College in Angwin, Kalifornien/USA, verbrachte 1888 der adventistische Missionar John I. Tay fünf Wochen auf der Insel. Zwei Jahre später ließen sich 82 erwachsene Insulaner taufen und schlossen sich den Siebenten-Tags-Adventisten an. Seit 1960 wäre jedoch der Einfluss der Freikirche auf die Pitcairner auch durch Auswanderung ständig zurückgegangen. Alle zwei Jahre sei ein neuer adventistischer Pastor von Australien oder Neuseeland aus auf die abgelegene Insel als Seelsorger gesandt worden. Die Ehefrau des Pastors sei stets eine ausgebildete Krankenschwester gewesen, um bei Krankheiten den Bewohnern des abgelegenen Eilandes erste Hilfe leisten zu können. Es hätte aber auch Zeiten ohne einen Geistlichen auf der Insel gegeben. 1994 habe einer von ihnen berichtet, dass nur noch etwa 20 Insulaner regelmäßig den Gottesdienst besuchen würden. Alkohol, pornographische Videofilme, Satellitenfernsehen und der Einfluss der vor Pitcairn haltenden Passagierschiffe hätten das Interesse der Bewohner an religiösen Dingen und ihre Moral untergraben. Heute könne von einem christlichen Einfluss auf die Inselbewohner nicht mehr gesprochen werden.

Informationen zur Inselgruppe: www.visitpitcairn.pn.  

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