LAPP ist optimistisch trotz Corona

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Sonntag, Mai 11, 2025
Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wurde der Umsatzrückgang auch durch die gesunkenen Kupferpreise (-3,1% im Jahresdurchschnitt) sowie durch Wechselkurs-Schwankungen beeinflusst. Bereinigt um diese Faktoren lag der Umsatzrückgang bei -6,5 Prozent, mit einem noch relativ stabilen Geschäftsverlauf in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres und einer deutlichen Eintrübung in den Quartalen 3 und 4.
Stabile Umsätze in der Region Amerika
Sehr unterschiedlich haben sich die Umsatzerlöse in den Regionen entwickelt. Die Region EMEA (Europa, Naher & Mittlerer Osten und Afrika) ist mit rund 74 Prozent Umsatzanteil die stärkste Region in der LAPP Gruppe. Sie erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 833,4 Mio. Euro – das entspricht einem Minus von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Region Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) blieb mit 118,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr stabil. Die Region APAC (Asia Pacific einschließlich Indien) schloss das Geschäftsjahr mit 176,4 Mio. Euro oder einem Minus von 17,3 Prozent deutlich schwächer ab. Hier wirkte sich die COVID-bedingte Eintrübung der Absatzmärkte bereits viel früher im Geschäftsjahr aus.
Eigenkapitalquote auf konstant hohem Niveau
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 95,0 Mio. Euro (Vorjahr: 78,2 Mio. Euro), inklusive eines positiven Effektes durch die erstmalige Anwendung der IFRS 16 Regelungen (Verlagerung der Aufwendungen für Leasing in die Position der Abschreibungen). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 29,7 Mio. Euro (Vorjahr: 48,3 Mio. Euro), zusätzlich beeinflusst durch bewertungstechnische Einmalaufwendungen im hohen einstelligen Millionenbereich. Das Eigenkapital ist auf 342,2 Mio. Euro (Vorjahr: 338,5 Mio. Euro) leicht gestiegen. Die Eigenkapitalquote blieb mit 45,7 Prozent (Vorjahr 48,0 Prozent) weiterhin auf konstant hohem Niveau. „Trotz der pandemiebedingten Einbußen stellt sich die Vermögens- und Finanzlage von LAPP ausgesprochen solide und robust dar“, bekräftigt Finanzvorstand Jan Ciliax.
Investitionen in Software- und Digitalisierungsprojekte
Das Investitionsvolumen für Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte lag mit insgesamt 57,7 Mio. Euro um 13,8 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Wesentlicher Grund für den Anstieg waren die Zugänge der Nutzungsrechte des IFRS 16 in Höhe von 28,3 Mio. Euro. Für immaterielle Vermögenswerte wurden 10,4 Mio. Euro investiert. Schwerpunkt waren hier Software- und Digitalisierungsprojekte. Die Aufwendungen für Sachanlagen betrugen 19,0 Mio. Euro. So wurde insbesondere an den europäischen Standorten in Gebäude, Maschinen und Anlagen, in die Logistik und den strategischen Ausbau der auf Ladesysteme spezialisierten Lapp Mobility GmbH investiert. Außerdem wurde im vergangenen Herbst in Hannover ein neues Logistikzentrum mit 68.000 Quadratmetern Grundstücksfläche in Betrieb genommen. Insgesamt wurden dort für Regalsysteme und eine Verpackungsanlage rund eine Mio. Euro investiert.
Personalentwicklung – ganz digital
Weltweit sank die Zahl der Mitarbeiter um 1,6 Prozent auf 4.575 Beschäftigte (Vorjahr: 4.650 Beschäftigte). Der prozentual höchste Rückgang erfolgte mit 5,9 Prozent in der Region Nordamerika. In der Region LA EMEA blieb die Mitarbeiterzahl nahezu konstant. Wie bereits in den Vorjahren lag der Schwerpunkt der Personalentwicklung in der weiteren Qualifizierung der Mitarbeiter insbesondere im Bereich der digitalen Transformation. Von dieser Aufbauarbeit der vergangenen Jahre hat LAPP vor allem in der Pandemie profitiert. Dank der raschen Anpassungsfähigkeit und des versierten Umgangs mit digitalen Technologien konnte LAPP auch im Shutdown seine Leistungsfähigkeit erhalten. „Als Unternehmen haben wir sehr schnell reagiert und ein Konzept entwickelt, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu schützen. Fast über Nacht haben wir auf Heimarbeit und digitale Meetings umgestellt und Online-Shops in Vertriebsgesellschaften eingeführt, die noch keine hatten. Alle arbeiteten zusammen. Das war und ist fantastisch zu sehen“, sagt Andreas Lapp. Entsprechend wurde auch die globale Personalentwicklung an digitale Formate wie Webinare oder Onlineschulungen angepasst. Parallel konnten ebenso die Kunden im Rahmen des Konzepts „Tech-Tuesday“ an über 20 Webinaren zu Themen wie Industrielle Kommunikation oder zu technischem Expertenwissen teilnehmen.
Schwerpunkt Industrielle Kommunikation
Digitalisierung und Industrie 4.0 spielen bei den Kunden eine immer wichtigere Rolle. In zahlreichen Ländern und Regionen, beispielsweise in China, USA, Italien, Österreich und Russland, konnte LAPP dem Abschwung trotzen und im Bereich Industrielle Kommunikation teilweise zweistellig wachsen. „Das Wachstum in diesen Hauptmärkten zeigt, dass der Trend trotz der Pandemie anhält. In Summe mussten wir weltweit zwar ein Minus von einem Prozent verkraften. Die Verluste waren somit deutlich geringer als in anderen Sparten, so dass sich der Bereich IC durchaus als ein stabilisierender Faktor in diesen schwierigen Zeiten ausgewirkt hat“, erklärt Georg Stawowy, Vorstand Innovation und Technik. Deshalb wird dieses Segment auch in Zukunft Schwerpunkt bei der Entwicklung neuer Ethernet-basierter Produkte und Dienstleistungen sein. „In unserem FutureLab haben wir Verbindungslösungen und digitale Dienstleistungen vorgestellt, die der Kunde noch gar nicht kannte. Dabei handelt es sich um Innovationen, aus denen unsere Kunden im Zeitalter der Digitalisierung große Vorteile ziehen können“, betont Georg Stawowy.
Positiv hat sich auch der Bereich Erneuerbare Energien entwickelt. „Bei den Produktgruppen ÖLFLEX® SOLAR für die Photovoltaik sind wir um 23 Prozent gewachsen. Das ist ein klares Indiz, dass die Energiewende weiter voranschreitet. Mit unseren Verbindungslösungen für die Erneuerbaren Energien liegen wir sehr gut im Trend“, sagt Georg Stawowy.
Produkt- und Lösungs-Highlights:
Herausragende Anwendungsbeispiele
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
Auch das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 wird von der Pandemie geprägt sein. LAPP rechnet deshalb mit einem gegenüber dem Vorjahr konstanten Geschäftsverlauf. Andreas Lapp: „Wir gehen davon aus, dass sich die Märkte nur langsam erholen werden. Ich vermute, dass wir erst, wenn der Lockdown beendet und die Bevölkerung ausreichend durchgeimpft ist, einen nachhaltigen Aufschwung spüren werden. Wie alle Unternehmen fahren auch wir momentan auf Sicht.“
LAPP mit Sitz in Stuttgart ist einer der führenden Anbieter von integrierten Lösungen und Markenprodukten im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie. Zum Portfolio des Unternehmens gehören Kabel und hochflexible Leitungen, Industriesteckverbinder und Verschraubungstechnik, kundenindividuelle Konfektionslösungen, Automatisierungstechnik und Robotiklösungen für die intelligente Fabrik von morgen und technisches Zubehör. LAPPs Kernmarkt ist der Maschinen- und Anlagenbau. Weitere wichtige Absatzmärkte sind die Lebensmittelindustrie, der Energiesektor und Mobilität.
Das Unternehmen wurde 1959 gegründet und befindet sich bis heute vollständig in Familienbesitz. Im Geschäftsjahr 2019/20 erwirtschaftete es einen konsolidierten Umsatz von 1.128 Mio. Euro. Lapp beschäftigt weltweit rund 4.575 Mitarbeiter, verfügt über 20 Fertigungsstandorte sowie 43 eigene Vertriebsgesellschaften und kooperiert mit rund 100 Auslandsvertretungen.
U.I. Lapp GmbH
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