Erste Stellungnahme des Expert:innenrats Pflegewissenschaft/ Hebammenwissenschaft und Pandemie des Deutschen Pflegerats

Der vom Deutschen Pflegerat e.V. (DPR) einberufene „Expert:innenrat Pflegewissenschaft/ Hebammenwissenschaft und Pandemie“ greift in seiner ersten Stellungnahme das Thema „Vorbereitung auf eine weitere SARS-CoV-2-Welle im Herbst 2022 in der Pflege und im Hebammenwesen“ auf.

Genannt werden 10 Empfehlungen, die klare Steuerungsimpulse für das weitere Pandemiegeschehen enthalten. Deutlich wird, dass die Sektoren der Pflege und des Hebammenwesens erneut vor großen Herausforderungen stehen. Erforderlich sind ein gemeinsames Handeln und eine zeitnahe Vorbereitung, um eine neue pandemische Welle bewältigen zu können.

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„Die Ergebnisse müssen in die künftigen Entscheidungen der Gesundheitsversorgung mit einfließen. Sie zeigen deutlich, dass die Expertise der Pflegewissenschaft in Deutschland aus den Experten- und Entscheidergremien zur Sicherung der Gesundheitsversorgung nicht mehr ausgeschlossen werden darf. Die Pflege und ihre Expertise muss strukturell, finanziell und personell gestärkt werden.“

Prof. Dr. Thomas Fischer, Evangelische Hochschule Dresden, Sprecher des Expert:innenrats

„Der Schutz von pflegebedürftigen und kranken Menschen vor COVID-19 liegt wesentlich in den Händen von Pflegefachpersonen. Der Umgang mit einer nächsten pandemischen Welle wird nur gelingen, wenn Wissen und Können von Pflegewissenschaft und -praxis endlich in die Ausgestaltung der Eindämmungsmaßnahmen eingebunden werden. Die Verbindung von Infektionsschutz und Wahrung von Würde und Lebensqualität vulnerabler Gruppen sind dabei für uns zentral.“

Die Empfehlungen in der Übersicht:

Empfehlung 1: Pflegebedürftige Menschen, Patient:innen und deren Angehörige nicht ausgrenzen

Empfehlung 2: Pflegerische und Hebammen-Versorgung auch in der Pandemiewelle sicherstellen

Empfehlung 3: Pflegefachpersonen und Hebammen autorisieren, Schutzimpfungen durchzuführen

Empfehlung 4: Patient:innen und pflegebedürftige Menschen bestmöglich vor Infektionen schützen

Empfehlung 5: Berufliche Expertise der Pflegefachpersonen und Hebammen in alle Entscheidungsgremien und Krisenstäbe einbinden

Empfehlung 6: Infektionsgeschehen, Krankheitslast und Sterblichkeit im Hinblick auf COVID-19 lückenlos epidemiologisch erfassen

Empfehlung 7: Pflegeforschung und Hebammenforschung fördern, um Entscheidungsgrundlagen zum Umgang mit SARS-CoV-2 zu schaffen

Empfehlung 8: Pflegerische und Hebammen-Versorgungsstrukturen innovativ weiterentwickeln

Empfehlung 9: Eine interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit fördern

Empfehlung 10: Ambulante Hebammenarbeit als systemrelevante, kritische Infrastruktur mitberücksichtigen

Die Empfehlungen richten sich an die Akteure der Gesundheitspolitik und -verwaltung auf Bundes- und Landesebene, Verbände, Kammern und Träger von Einrichtungen im Gesundheitswesen. Sie basieren auf dem internationalen und nationalen pflegewissenschaftlichen und hebammenwissenschaftlichen Diskurs.

Die Empfehlungen in der Kurz- und Langfassung liegen der Anlage bei und stehen auf der Homepage des Deutschen Pflegerats zum Download zur Verfügung (https://deutscher-pflegerat.de/verband/fachkommissionen/).

Hintergrund:

Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat im März 2022 einen Expert:innenrat Pflegewissenschaft/ Hebammenwissenschaft und Pandemie einberufen. Damit reagierte der Deutsche Pflegerat darauf, dass die pflegewissenschaftliche Expertise in den Beiräten und Expertenräten auf der Bundesebene während der Corona-Pandemie bislang kaum eingebunden war.

Aufgabe des Expert:innenrats ist es, das weitere pandemische Geschehen durch Stellungnahmen und Empfehlungen zu begleiten und dabei Steuerungsimpulse zu geben. Darüber hinaus soll er analysieren, welche Aspekte dieses krisenhaften Geschehens vertieft beachtet werden, um künftig auf vergleichbare Ereignisse besser vorbereitet zu sein.

Mitglieder des Expert:innenrats:

Prof. Dr. Katrin Balzer (Lübeck), Prof. Dr. Nicola H. Bauer (Köln), Prof. Dr. Christa Büker (Bielefeld), Dr. Martin Dichter (Köln), Prof. Dr. Astrid Elsbernd (Esslingen), Prof. Dr. Thomas Fischer (Dresden) – (Sprecher), Prof. Dr. Margareta Halek (Witten), Prof. Dr. Daniela Holle (Bochum), Prof. Dr. Annegret Horbach (Frankfurt), Prof. Dr. Annett Horn (Münster), Prof. Dr. Uta Gaidys (Hamburg), Andreas Kocks MScN (Bonn), Prof. Dr. Kirsten Kopke (Hannover), Dr. Tobias Mai (Frankfurt a. M.), Prof. Dr. Melanie Messer (Trier), Prof. Dr. Gabriele Meyer (Halle), Prof. Dr. Günter Meyer (Wolfsburg), Dr. Peter Nydahl (Kiel), Dr. Anna-Henrikje Seidlein (Greifswald)

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