Die US-Wirtschaft bewegt sich auf eine Stagflation zu – Wie reagieren die Märkte?

Die amerikanischen  Indizes S&P 500 und der Nasdaq 100 konnten nach einer kleineren Korrektur, welche gegen Anfang April begann, wieder um einige Prozent zulegen. So korrigierte der S&P 500 seit dem Hoch am 28.03. zeitweise um etwa 6%, während der Nasdaq 100 seit dem 21.03. um etwa 8% fiel. Seit dem Tief bei beiden Indizes am 19.04. konnten beide wieder um 3,3% bzw. 5% dazugewinnen. Somit halten sich die US-Märkte trotz der kritischen Wirtschaftsdaten aus der letzten Woche relativ stark.

Interessant ist zu erwähnen, dass aktuell die Top 10 Unternehmen des S&P 500 34% der Marktkapitalisierung des Indexes ausmachen, ein Rekordwert. Dieser Wert liegt höher als im Corona-Crash 2020 und in der Dotcom-Blase 2000. Die Kursbewegungen der Tech-Giganten wie Microsoft, Apple oder Nvidia bestimmen damit fast das komplette Marktgeschehen und haben den Index in den letzten Monaten auf die neuen Allzeithochs getrieben. Sollte das aktuell noch positive Sentiment diesen Aktien gegenüber kippen, kann sich das negativ auf den gesamten US-Aktienmarkt auswirken.

Solch eine Sentiment-Veränderung kann im Allgemeinen auch durch negative Wirtschaftsdaten, wie einer steigenden Inflation und ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum entstehen. Anzeichen dieser Situation sind letzte Woche eingetreten, nachdem das US-BIP-Wachstum im ersten Quartal 2024 mit 1,6% und damit deutlich unter der Wachstumsrate von 3,4% im vierten Quartal 2023 gemeldet wurde. Gleichzeitig liegt der US-PCE-Preisindex bei 3,7%, womit die PCE-Inflation in dem zweiten Monat in Folge nach oben sprang. Ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum und gleichzeitig wachsende Inflationsrate nennt man im Fachjargon Stagflation.

Noch zeigen sich die Märkte ziemlich unbeeindruckt von dieser durchaus ernstzunehmenden Situation – die US-Hauptindizes blieben gestern kurstechnisch unverändert oder stiegen sogar leicht an. Allerdings bleibt fraglich, wie die Federal Reserve auf die neuen Daten reagieren wird. Die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung der US-Zentralbank sollte damit unwahrscheinlicher werden, da die Bedingung hierfür eine schrumpfende Inflation ist. Auf der anderen Seite muss sie für den Finanzmarkt wieder sicherstellen, dass das US-Wirtschaftswachstum wieder zunehmen kann. Hohe Zinsen sind da jedoch eher kontraproduktiv. Damit steht die FED vor einem Dilemma.

Das aktuelle Einhalten der US-Indizes kann drauf zurückzuführen sein, das die Marktteilnehmer noch auf den morgigen Zinsentscheid der FED warten. Aktuell wird hier ein unveränderter Leitzins bei 5,5% erwartet. Des weiteren werden morgen auch weitere wichtige Wirtschaftsdaten wie der ISM Manufacturing Report und die JOLTs Job Openings erwartet.

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