Inklusion statt Illusion – auch unsichtbare Symptome der Multiple Sklerose im Fokus

Am 5. Mai 2025 steht der jährlich stattfindende Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung unter dem Motto „Neustart Inklusion“. Erst Anfang 2024 wurde nach langer Verzögerung ein Aktionsplan für ein inklusives Gesundheitswesen vorgestellt – jedoch ohne verbindliche Maßnahmen und Zeitpläne – ein Beispiel dafür, wie politische Vorhaben trotz ambitionierter Ankündigungen oft ins Stocken geraten. Deswegen ruft Aktion Mensch nun seit 30 Jahren an diesem Tag dazu auf, auf bestehende Barrieren und Diskriminierungen aufmerksam zu machen und die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einzufordern. Diese sind bereits seit 2009 auch in Deutschland geltendes Recht – und dennoch bestehen weiterhin bauliche und kommunikative Barrieren.

Einschränkungen nicht immer sichtbar

Der Protesttag lenkt den Blick auch auf unsichtbare Beeinträchtigungen, die im Alltag häufig übersehen werden. Die Erkrankung Multiple Sklerose (MS) ist ein Beispiel dafür. Nicht zwangsläufig führt diese zu einer sichtbaren körperlichen Einschränkung, betrifft aber viele Lebensbereiche – darunter Mobilität, Selbstständigkeit, Teilhabe am Arbeitsleben, Barrierefreiheit und soziale Akzeptanz. Menschen mit MS stehen oft vor der Herausforderung, sich für ihre eingeschränkte Belastbarkeit erklären zu müssen, weil ihre Beeinträchtigungen für andere nicht sofort erkennbar sind. So sind viele Menschen mit MS vom Uhthoff-Phänomen betroffen – bei körperlicher Anstrengung oder Wärme verschlimmern sich bestehende Symptome vorübergehend, etwa Seh- oder Koordinationsstörungen.
Auch die Fatigue ist für viele ein großes Thema: eine tiefe, chronische Erschöpfung, die selbst nach Ruhephasen bestehen bleibt und weit über normale Müdigkeit hinausgeht. Beide Symptome sind unsichtbar, aber im Alltag enorm belastend.

Mehr als nur ein Aktionstag

Der 5. Mai ist mehr als nur ein Aktionstag – er ist ein Symbol für den fortwährenden Kampf um Gleichberechtigung und Inklusion. Er erinnert daran, dass eine barrierefreie Gesellschaft nicht nur gesetzliche Anpassungen, sondern auch einen gesellschaftlichen Wandel erfordert. Jede Beteiligung, sei es durch eine eigene Aktion oder die Unterstützung bestehender Veranstaltungen, trägt dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Am diesjährigen Welt-MS-Tag am 30. Mai gilt das Motto „Tausend Gesichter und Deins: Leben mit MS“, das im Rahmen eines Wettbewerbs vom DMSG-Bundesverband ins Leben gerufen wurde. Dieses Motto betont die Vielfalt der individuellen Erfahrungen mit Multipler Sklerose und lädt dazu ein, die unterschiedlichen Facetten von MS sichtbar zu machen.
Mit dem Fitness- und Spendenlauf THE MAY 50K zeigt der DMSG-Bundesverband, wie gelebte Inklusion aussehen kann: Menschen mit und ohne Behinderung bewegen sich gemeinsam für die gute Sache – ob zu Fuß, im Rollstuhl, mit dem Fahrrad oder auf ganz individuelle Weise.

Deutschlandweit starkes Zeichen für Inklusion

Erneut kommen deutschlandweit Tausende Menschen zusammen, um mit zahlreichen Aktionen ein starkes Zeichen für mehr Teilhabe, Gerechtigkeit und Sichtbarkeit zu setzen und politische Handlungsträger zur Aktion aufzufordern.  Das Spektrum ist dabei so vielfältig wie die Menschen selbst: Demonstrationen, kulturelle Veranstaltungen, Infostände, kreative Aktionen im öffentlichen Raum und digitale Kampagnen machen deutlich, wie weit der Weg zu echter Inklusion noch ist – und wie wichtig gemeinsames Engagement bleibt.

Über den Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V.

Hintergrund:
Der DMSG-Bundesverband e.V., 1952/1953 als Zusammenschluss medizinischer Fachleute gegründet, vertritt die Belange Multiple Sklerose Erkrankter und organisiert deren sozialmedizinische Nachsorge.

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft mit Bundesverband, 16 Landesverbänden und derzeit mehr als 750 örtlichen Kontaktgruppen ist eine starke Gemeinschaft von MS-Erkrankten, ihren Angehörigen, mehr als 3380 engagierten ehrenamtlichen Helfern und 220 hauptberuflichen Mitarbeitern. Insgesamt hat die DMSG 42.000 Mitglieder.

Mit ihren umfangreichen Dienstleistungen und Angeboten ist sie heute Selbsthilfe- und Fachverband zugleich, aber auch die Interessenvertretung MS-Erkrankter in Deutschland. Schirmherr des DMSG-Bundesverbandes ist Christian Wulff, Bundespräsident a.D.

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark), die zu Störungen der Bewegungen, der Sinnesempfindungen und auch zur Beeinträchtigung von Sinnesorganen führt. In Deutschland leiden nach Zahlen des Bundesversicherungsamtes mehr als 240.000 Menschen an MS. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache der Krankheit nicht genau bekannt.

MS ist keine Erbkrankheit, allerdings spielt offenbar eine genetische Veranlagung eine Rolle. Zudem wird angenommen, dass Infekte in Kindheit und früher Jugend für die spätere Krankheitsentwicklung bedeutsam sind. Welche anderen Faktoren zum Auftreten der MS beitragen, ist ungewiss. Die Krankheit kann jedoch heute im Frühstadium günstig beeinflusst werden. Deutschlandweit sind schätzungsweise 280.000 Menschen an Multipler Sklerose erkrankt, weltweit etwa 2,8 Mio. Menschen.

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