TÜV SÜD ebnet den Weg zur globalen Marktzulassung für vernetzte Produkte

Drahtlos, aber nicht grenzenlos: Globale Marktzulassung im Fokus
Wireless ist allgegenwärtig: Smarte Produkte kommunizieren heute über Bluetooth, WLAN, ZigBee oder 5G – im Haushalt, in der Industrie und im Gesundheitswesen. Die weltweite Nachfrage nach drahtlos vernetzten Geräten wächst rasant: Laut einer aktuellen Marktanalyse1 erreichte der globale Markt für Wireless-Konnektivität im Jahr 2024 ein Volumen von 135,8 Milliarden USD und wird bis zum Jahr 2033 auf über 335 Milliarden USD ansteigen. Dieser Anstieg wird durch IoT-Anwendungen, den Ausbau von 5G und die zunehmende Internetverfügbarkeit in ländlichen Regionen getrieben.
Doch wer mit seinem Produkt international erfolgreich sein will, muss mehr als nur technische Innovationen liefern. Jedes Land stellt eigene Anforderungen an Funktechnologien, elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), Gerätesicherheit und Cybersecurity. Hersteller sehen sich einem komplexen Netz nationaler Vorschriften und Prüfanforderungen gegenüber. Eine erfolgreiche internationale Markteinführung erfordert daher ein tiefes Verständnis der regulatorischen Landschaft. „Unsere Stärke liegt darin, technisches und regulatorisches Know-how zu verbinden – das ist in der vernetzten Welt heute entscheidend“, betont Hannes Adelsberger, Lab Manager bei TÜV SÜD.
TÜV SÜD begleitet Unternehmen durch alle Phasen der Marktzulassung: von der technischen Prüfung über Konformitätsbewertung bis zur länderspezifischen Zertifizierung. Mit einem globalen Netzwerk von Prüfzentren und Experten bietet TÜV SÜD umfassende Unterstützung für die sichere, schnelle und rechtskonforme Einführung von Wireless-Produkten in über 180 Ländern weltweit.
RED-Richtlinie: Cybersecurity wird ab 2025 verpflichtend
Ein zentraler regulatorischer Meilenstein steht in Europa bevor: Ab dem 1. August 2025 gelten neue verpflichtende Anforderungen der Radio Equipment Directive (RED). Insbesondere Artikel 3.3(d)–(f) adressieren Aspekte der IT-Sicherheit, darunter:
• Schutz vor Schädigung des Netzes und Qualitätsminderung von Diensten (Art. 3.3d)
• Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre der Nutzer (Art. 3.3e)
• Betrugsvermeidung im Zusammenhang mit virtuellen Währungen und Funkgeräten (Art. 3.3f).
Diese neuen Anforderungen spiegeln die wachsende Bedeutung von Cybersecurity im Kontext vernetzter Geräte wider. Mit der zunehmenden Vernetzung steigt auch das Risiko von Cyberangriffen, die nicht nur einzelne Geräte, sondern ganze Infrastrukturen gefährden können. Die EU reagiert darauf mit verschärften Sicherheitsanforderungen, um Verbraucher und Netzwerke besser zu schützen.
Neu hinzu kommt, dass TÜV SÜD seine Rolle als benannter Prüfstellenanbieter in der EU ausweitet: Neben dem bestehenden RED Notified Body in Deutschland (Benannte Stelle 0123) wurde TÜV SÜD Danmark (Benannte Stelle 2443) offiziell benannt, um die Anforderungen der RED-Cybersecurity-Artikel 3.3(d) bis 3.3(f) abzudecken. TÜV SÜD Danmark kann nun ebenso EU-Typenzertifikate (Modul B) sowie vollständige Qualitätssicherungsbewertungen (Modul H) ausstellen.
Damit ist TÜV SÜD einer der wenigen Anbieter, die Hersteller bereits heute bei der RED-konformen Umsetzung der kommenden Cybersecurity-Anforderungen unterstützen können. Cybersecurity ist ab 2025 für viele Geräte regulatorisch verpflichtend – TÜV SÜD verfolgt daher das Ziel, die neuen Vorgaben schon heute verständlich und praxisnah umsetzbar zu machen.
EMV- und Funkprüfungen aus einer Hand
Eine weitere Säule der Marktzulassung ist die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Störungen durch elektromagnetische Emissionen können die Funktionalität von Geräten beeinträchtigen und sind daher in vielen Ländern streng reguliert. TÜV SÜD betreibt hochmodern ausgestattete EMV-Labore in Europa, Nordamerika und Asien – mit Prüfkapazitäten für:
• Prüfungen der Störaussendung und Störfestigkeit gemäß EN / IEC / CISPR / ISO / OEM uvm. Standards für alle Arten von Geräten inkl. Konsumgüter, Industrie, Medizin und Automotive
• Vorabprüfungen und Pre-Compliance-Checks zur Risikoabsicherung
• Kombinierte Prüfprogramme für RED-, FCC-, ISED-, MIC-, Korea und andere Zulassungsanforderungen
Gleichzeitig werden in denselben Einrichtungen auch alle relevanten Funkparameter geprüft, darunter Frequenznutzung, Sendeleistung, Bandbreite, Modulation und Koexistenz mit anderen Geräten. Dies reduziert Koordinationsaufwand, Schnittstellen und Time-to-Market erheblich. „Durch kombinierte Prüfprogramme sparen Hersteller wertvolle Zeit, Kosten und Time-to-Market“, sagt Hannes Adelsberger.
USA, UK, China, Japan – Zulassung weltweit
Neben Europa zählen vor allem Nordamerika und Asien zu den Zielregionen für Wireless-Produkte. Jeder dieser Märkte hat spezifische regulatorische Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. TÜV SÜD bietet umfassende Unterstützung bei:
• FCC-Zertifizierung (USA)
• ISED-Zulassung (Kanada)
• UKCA-Kennzeichnung (Vereinigtes Königreich)
• MIC/Telec-Zulassung (Japan)
• SRRC/NAL für China, KC für Südkorea u.v.m.
Dank zahlreicher internationaler Akkreditierungen (z. B. ILAC, IECEE CB Scheme, A2LA) sind TÜV SÜD-Prüfberichte in vielen Ländern direkt anerkannt – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für exportorientierte Unternehmen. „Mit weltweit anerkannten Prüfberichten beschleunigen wir die Zulassung in Schlüsselmärkten wie den USA, China und Japan erheblich“, erklärt Thomas Ring, Global Product Manager Wireless bei TÜV SÜD.
Entwicklung mit Weitblick – Marktzulassung beginnt früh
Die Komplexität globaler Zulassungen verlangt strategisches Vorgehen – idealerweise bereits im Designstadium. Eine frühzeitige Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen kann kostspielige Nachbesserungen vermeiden und die Markteinführungszeit verkürzen. TÜV SÜD unterstützt Unternehmen frühzeitig mit:
• Regulatorischer Analyse und Zielmarktstrategie
• Pre-Compliance-Tests zur Identifikation kritischer Designaspekte
• Technischer Bewertung von Funkmodulen und Integration in das Gesamtsystem
• Vorbereitung und Prüfung der technischen Dokumentation
Mehr als Prüfung
Mit über 1.000 Standorten weltweit und einem tiefen Verständnis nationaler und internationaler Regulierungen bietet TÜV SÜD weit mehr als Prüfungen. Die Kombination aus globaler Präsenz, regulatorischer Expertise und technischer Tiefe macht TÜV SÜD zum strategischen Dienstleister für alle, die Wireless-Produkte erfolgreich international platzieren wollen – zuverlässig, zukunftssicher und mit Weitblick. „Jeder Markt spricht regulatorisch eine andere Sprache – wir helfen dabei, sie zu verstehen und richtig zu übersetzen“, sagt Thomas Ring.
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Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 30.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
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