Damit es nicht still wird

Die moderne Gefahrenabwehr ist interdisziplinär, zumindest in der Theorie. Einsatzlagen führen regelmäßig Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen: Feuerwehren, Hilfsdienste, Polizei, Betreiber kritischer Infrastrukturen, kommunale Verwaltungen, private Unternehmen. Doch was in Plänen nach gemeinsamer Lageführung aussieht, scheitert in der Praxis oft an einem unsichtbaren Hindernis: der Kommunikation. 

Robuste Technik, begrenzte Anschlussfähigkeit
Im behördlichen Bereich existiert mit dem BOS-Digitalfunk ein bundesweit einheitliches, ausfallsicheres Funksystem. Es ermöglicht klare Führungsstrukturen und hat sich in vielen Lagen bewährt. Doch trotz dieser technischen Stärke bleiben die Strukturen in sich abgeschlossen. Daher sind sie nicht anschlussfähig für externe Akteure, wie z. B. Unternehmen, kritische Infrastrukturen oder nicht-hoheitliche Hilfsorganisationen.
Diese zivilen Partner stützen ihre Kommunikation im Ereignisfall meist auf öffentliche Netze: Mobilfunk, Festnetz, E-Mail. Verbindlich, aber nicht krisenfest und oft ohne Rückfallebene. Die Folge: Sobald Netze überlastet oder ausgefallen sind, verstummen diese Wege. Gerade
dann, wenn sie am dringendsten gebraucht würden.

Föderale Fragmentierung und Systemtrennung
Doch selbst innerhalb der BOS offenbaren sich strukturelle Brüche. So kommunizieren Polizei und nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr vielerorts in getrennten Kommunikationsgruppen oder über eigene Systeme. Eine direkte Abstimmung zwischen Führungskräften der unterschiedlichen Organisationen ist selten vorgesehen. Die Koordination erfolgt überwiegend über Leitstellen als vermittelnde Instanzen – ein Verfahren, das im Alltag bereits herausfordernd sein kann. Im Krisenfall, etwa bei Einschränkung der Primärkommunikation, stößt es schnell an seine Grenzen.
Auch föderale Unterschiede verstärken die Problematik: Je nach Bundesland oder Landkreis sind die Umsetzung, Ausstattung, Prioritäten unterschiedlich. Für interdisziplinäre Lagen bedeutet das: Kommunikations-Fähigkeit ist nicht selbstverständlich, sondern abhängig von Zufällen und individuellen Absprachen. 

Kritische Infrastrukturen: Kommunikationsrisiko in der Grauzone
Noch prekärer ist die Lage bei Unternehmen und KRITIS-Betreibern. Dort fehlt nicht nur der Zugang zu behördlichen Netzen. Häufig fehlt es sogar an bewusst geplanten Rückfalllösungen.
Kommunikationsstrukturen sind fast vollständig abhängig von der öffentlichen Netzinfrastruktur.
Obwohl viele dieser Unternehmen zentrale Rollen in der Gefahrenabwehr spielen (als Versorger, Betreiber, Dienstleister) bleibt ihre Kommunikations-Fähigkeit unsicher, sobald Mobilfunk oder Internet gestört sind. 
Der bundesweite BOS-Digitalfunkausfall am 6. Mai 2025 war ein Warnsignal: Selbst robuste Netze sind nicht unfehlbar. Wenn dann weder behördliche noch zivile Strukturen auf Alternativen vorbereitet sind, steht Zusammenarbeit buchstäblich im Funkloch.

Regulatorischer Druck nimmt zu
Mit dem Operationsplan Deutschland (OPLAN DE) formuliert der Bund erstmals klar den Anspruch einer gesamtgesellschaftlichen Reaktion auf Krisenlagen. Und auch die NIS2-Richtlinie verpflichtet Betreiber wesentlicher Einrichtungen dazu, Kommunikations-Fähigkeit nicht nur intern, sondern auch gegenüber Behörden und Partnern nachzuweisen. Unabhängig von der Netzinfrastruktur.
Das bedeutet: Kommunikation wird zur Pflichtaufgabe interdisziplinärer Resilienz. Nicht nur innerhalb von Organisationen, sondern über Systemgrenzen hinweg.

Praxisbeispiel: Die Malteser und der modulare Ansatz
Der Malteser Hilfsdienst hat sich früh mit dieser Herausforderung auseinandergesetzt. Um in internationalen und nationalen Lagen kommunikationsfähig zu bleiben, selbst bei Netzausfall, wurde eine modulare Lösung auf Satelliten-Basis eingeführt: K-FUNK. Diese ermöglicht verschlüsselte Gruppenkommunikation unabhängig von terrestrischen Netzen und wurde gezielt durch Einzelverbindungen und Datenkanäle ergänzt – ebenfalls über Satellit.
Die Integration in die bundesweit verfügbaren, organisationsübergreifenden Sprechgruppen KatS_DE und KRITIS_DE schafft darüber hinaus eine stabile Kommunikations-Brücke zwischen Behörden, Hilfsorganisationen und Unternehmen. Nicht als Ausnahme, sondern als neue Normalität.

Kommunikation als Architektur, nicht als Gerät
Die Lösung liegt nicht in einem neuen Netz oder einem weiteren Gerät, sondern in einem Architekturverständnis von Kommunikation. Wer interdisziplinäre Lagen führen will, braucht modulare, betreibbare, resiliente Lösungen, die sich an reale Bedarfe anpassen lassen. Dazu gehören klassische Funksysteme ebenso wie SIP-Telefonie, LTE/5G, WLAN, Paging oder über Satellit. Jedoch als abgestimmte Infrastruktur, nicht als Sammelsurium. 
Kommunikation muss dabei als kontinuierlich betriebene Dienstleistung gedacht werden: mit Planung, Monitoring, Schulung und technischer Integration, anstatt als punktuelle Investition in Technik.

Fazit: Wenn Zusammenarbeit nicht hörbar ist, ist sie auch nicht wirksam
Interdisziplinäre Kommunikation ist kein Selbstläufer. Sie muss konzipiert, gepflegt und technisch wie organisatorisch ermöglicht werden. Die größte Gefahr ist nicht der Ausfall eines Systems, sondern das Fehlen eines gemeinsamen Kommunikationsraums. Wenn es still wird, ist es oft zu spät. Wer Resilienz ernst meint, muss Kommunikation neu denken: über Zuständigkeiten hinweg, über Systeme hinaus. Als verbindende Struktur einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur.

Über die Abel & Käufl Mobilfunkhandels GmbH

Die abel&käufl Mobilfunkhandels GmbH mit Hauptsitz in Landshut gehört seit 30 Jahren zu den führenden Anbietern professioneller Kommunikationstechnik. Rund 150 Mitarbeitende entwickeln, integrieren und betreiben maßgeschneiderte, Lösungen für sicherheitskritische und resiliente Kommunikation.
Zum Kundenkreis zählen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), wie Feuerwehr, THW, Polizei und Rettungsdienste, die Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) sowie Industrie, Handel und Kommunen.
Als erfahrener Systemintegrator steht abel&käufl für Qualität, Zuverlässigkeit und technisches Know-how – von der Planung bis zum laufenden Betrieb. Getreu dem Unternehmensclaim „safer connected“ sorgt das Unternehmen dafür, dass Verbindungen auch in kritischen Momenten garantiert sind.
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