Mehr Menschen, neue Motive: Wie die Selbstmedikation digital neu gedacht wird

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Dienstag, Juli 29, 2025
Der Markt verändert sich strukturell – mit weitreichenden Folgen für Hersteller, Apotheken, Plattformen und Markenkommunikation.
Wachstum kommt nicht mehr von „mehr pro Person“ – sondern durch „mehr Menschen im System“
Der CHC-Versandhandel (Consumer Healthcare) wächst – doch nicht, weil einzelne Nutzer*innen deutlich mehr ausgeben. Sondern, weil deutlich mehr Menschen digitale Kanäle für Selbstmedikation nutzen.
Der „Treiberbaum“ oben, wie wir ihn nennen, im Überblick: Sehen wir uns einmal die Shopper-Daten (OTC) auf Umsatzebene (rAVP) basierend im MAT 03.2025 verglichen mit MAT 03.2024 an.
Die Effizienz pro Person bleibt also weitgehend stabil – das Gesamtwachstum des Marktes entsteht vor allem durch die Zunahme an Käufer*innen. Das bedeutet: Der Markt skaliert über Reichweite, nicht über Intensität.
Ein neues Käuferprofil prägt den digitalen CHC-Markt
Mit der steigenden Nutzerzahl verändert sich auch das Profil der Käufer*innen. Während bei Bestandskundschaft nach wie vor ältere Zielgruppen (vor allem Männer) überwiegen, zeigt sich bei den Neukund*innen ein klarer Shift zu Jüngeren:
Die Erwartungen verändern sich: Digitale Nutzer*innen erwarten Transparenz, Vergleichbarkeit, einfache Bedienbarkeit und schnelle Verfügbarkeit. Das beeinflusst nicht nur Produktpräferenzen, sondern auch Tonalität, Interface, Kundenservice und Versandprozesse.
Warum kaufen Menschen online? Drei klare Motive
Die Entscheidung für den Online-Kanal ist für viele Kund*innen rational, aber auch emotional geprägt. Die Hauptmotive im Überblick:
1. Preisvorteil: 74 % nennen den günstigeren Preis als zentrales Argument.
2. Vergleichbarkeit: 50 % schätzen die einfache Möglichkeit, Produkte und Anbieter zu vergleichen.
3. Komfort: 33 % geben an, dass Bequemlichkeit für sie kaufentscheidend ist.
Der digitale Kanal punktet nicht nur mit Preis, sondern mit Selbstbestimmung, Einfachheit und Kontrolle.
Was wird gekauft? Kategorien mit klarer Dynamik
Die umsatzstärksten und am schnellsten wachsenden Kategorien im Versandhandel zeigen deutlich: Es geht zunehmend weniger um akute Erkrankung, und mehr um Wohlbefinden, Pflege und Prävention.
Starke Wachstumskategorien bzw. ATC-Klassen (verlinken Glossar):
Marken mit Vorreiterrolle: Marken wie Eucerin, La Roche-Posay oder Orthomol überzeugen nicht nur durch Produktqualität, sondern durch klare Markenführung, digitale Sichtbarkeit und Orientierung.
Selfcare wird zur Normalität…
… nicht nur zur Reaktion auf Beschwerden. Die aktuellen Daten unterstreichen einen klaren Trend: Selbstmedikation ist längst nicht mehr nur eine Maßnahme bei akuten Beschwerden. Wie unser aktueller Healthcare Report zeigt, ist sie Teil eines aktiven, präventiven und lifestyle-orientierten Gesundheitsverständnisses.
Gesundheit wird nicht mehr nur reaktiv gedacht („Ich tue etwas, wenn ich Symptome habe“), sondern proaktiv gehandelt („Ich tue etwas, damit ich gesund bleibe“).
Was bedeutet das für Anbieter und Hersteller im CHC-Bereich?
Die Veränderungen sind nicht nur ein temporärer Trend, sie markieren einen nachhaltigen Wandel im Gesundheitsmarkt. Wer künftig erfolgreich sein will, sollte:
Fazit: Der digitale Gesundheitsmarkt spiegelt den gesellschaftlichen Wandel
Selbstmedikation wird digitaler, jünger, präventiver – und selbstbestimmter. Die Grenzen zwischen Therapie, Wellness und Lebensstil verschwimmen zunehmend. Wer als Anbieter in diesem Umfeld bestehen will, muss verstehen, wie sich Lebensrealitäten verändern – und wie Daten helfen können, daraus die richtigen Entscheidungen abzuleiten.
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