Höchststand bei unbesetzten Ausbildungsstellen 2024 in der Region

Mehr als die Hälfte der Betriebe in Heilbronn-Franken konnte 2024 nicht alle ausgeschriebenen Ausbildungsplätze besetzen – ein neuer Höchststand. Bundesweit liegt der Anteil nicht besetzter Stellen bei 48 Prozent. Das geht aus der aktuellen DIHK-Ausbildungsumfrage 2025 hervor.

„So viele Betriebe, die nicht alle ihrer Ausbildungsstellen besetzen konnten, hatten wir seit 2016 nicht mehr – und das bei gleichbleibendem Angebot“, sagt Claudia Scheunpflug, Mitglied der Geschäftsleitung der IHK Heilbronn-Franken und zuständig für die Berufliche Bildung, zur aktuellen bundesweiten DIHK-Ausbildungsumfrage 2025. An der Umfrage haben sich auch knapp 250 Ausbildungsbetriebe aus der Region Heilbronn-Franken beteiligt.

So blieben 2024 bei insgesamt 58 Prozent der befragten Betriebe in der Region Ausbildungsplätze unbesetzt. Das waren zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch bundesweit ist der Anteil der Unternehmen, die sich vergeblich darum bemüht hatten, genügend Auszubildende zu finden, mit 48 Prozent deutlich niedriger.

Als Grund gaben die Unternehmen in der Region nahezu durchgehend an, dass auf die zu besetzenden Stellen keine oder vor allem nicht geeignete Bewerbungen eingegangen waren. So kritisieren 89 Prozent der regionalen Betriebe die Ausbildungsreife der Bewerberinnen und Bewerber.  Besonders gravierend sind demnach die Mängel bei Soft Skills wie Belastbarkeit (69 Prozent) und Disziplin (64 Prozent), Leistungsbereitschaft und Motivation (58 Prozent) sowie Zuverlässigkeit (40 Prozent).

Aber auch bei den Grundkenntnissen erreichen die Bewerberinnen und Bewerber nicht das Niveau, das die Betriebe sich von ihnen wünschen und bleiben zum Beispiel bei Ausdrucksvermögen und Sprache, mentaler Leistungsfähigkeit und elementaren Rechenfähigkeiten deutlich hinter den Anforderungen zurück. 

„Fragt man die Betriebe, welche Veränderungen sie sich in der dualen Ausbildung wünschen, dann geht es fast immer um die Basics. Es fehlt zu oft an den Grundlagen für eine Ausbildung. Es kommt also weniger darauf an, dass bereits die Schulabgänger komplexe KI-Anwendungen beherrschen, sondern dass sie mit den notwendigen Basiskenntnissen in Lesen, Schreiben, Rechnen und Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Einsatzwille und Belastbarkeit ins Berufsleben starten“, beobachtet Claudia Scheunpflug.

Eine Erkenntnis, die sich auch in den bundesweiten Ergebnissen der Ausbildungsumfrage zeigt. Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks fordert daher: „Wir brauchen in den Schulen wieder einen Fokus auf die grundlegenden Fähigkeiten.“

Die Umfrage zeigt auch, dass die betriebliche Ausbildung nach wie vor eine gute Eintrittskarte in eine berufliche Laufbahn und zentrales Instrument für die Unternehmen ist, um die Fachkräfte von morgen aufzubauen. „Das ist die gute Nachricht: Zwei Drittel der Betriebe planen eine Übernahme ihrer Auszubildenden“, so Claudia Scheunpflug.

Während die Zahl der zu besetzenden Ausbildungsstellen in der Region 2024 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben ist, könnte sich das 2025 spürbar verändern. Laut der DIHK-Umfrage plant bundesweit mehr als ein Viertel der Unternehmen, die Zahl der Ausbildungsplätze zu reduzieren. Achim Dercks: „Die Unternehmen kämpfen mit der wirtschaftlichen Situation, ihnen fehlen inzwischen oft finanzielle Mittel sowie klare Aussichten für den Betrieb.“

Alle Ergebnisse der Ausbildungsumfrage gibt es auf www.dihk.de

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