Studie: Vegetarische Ernährung senkt Krebsrisiko

 

Forscher fanden eine signifikante Risikoreduzierung vor allem bei Magenkrebs und Lymphomen.

Eine neue Langzeitstudie der Loma Linda University (Kalifornien, USA) zeigte, dass bei einer vegetarischen Ernährung das Risiko, an Krebs zu erkranken, insgesamt um 12 Prozent reduziert ist. Die Forscher fanden heraus, dass eine vegetarische Ernährung mit einer um bis zu 45 Prozent reduzierten Gefahr für Magenkrebs sowie mit einer um 25 Prozent reduzierten Gefahr für Lymphome verbunden war. Dies geht aus einer Pressemeldung der Universität hervor.

Ergebnisse früherer Studien erhärtet

Gary Fraser, Hauptautor der Studie, sagte, dies sei die erste Studie, die aussagekräftige Informationen mit ausreichender Genauigkeit liefere, um über den Zusammenhang zwischen verschiedenen vegetarischen Ernährungsweisen und dem Risiko für einige Krebsarten zu berichten.  Er sagte, die Studie biete auch solide Belege für frühere Studien, denen zufolge Veganer ein um etwa 25 Prozent geringeres Risiko für die häufigen Krebsarten Brust- und Prostatakrebs haben. Darüber hinaus bieten vegetarische Ernährungsweisen insgesamt eine erhebliche Risikominderung für Darm- und Magenkrebs und dieser Bericht liefert neue Belege für ihr geringeres Risiko für Lymphome. Das Risiko für Darmkrebs sei durch eine vegetarische Ernährung um etwa 20 Prozent gesunken.

„Dies sind alles relativ einzigartige Informationen und möglicherweise die aussagekräftigsten, die es zu Krebsarten wie Magen- und Lymphkrebs gibt“, so Fraser. „Es könnte auch auf mehrere andere Krebsarten hinweisen, wie Lungen-, Eierstock- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei denen die Ergebnisse dieser Studie auf ein geringeres Risiko bei Vegetariern hindeuten, aber nicht den erforderlichen Standard erreichen, um Genaueres sagen zu können.“

Fraser sagte, dass es bei anderen Krebsarten wie Gebärmutterkrebs, Knochenmarkkrebs, myeloischer Leukämie oder Krebserkrankungen des Nervensystems bisher keine Hinweise auf einen durch Ernährung bedingten Schutz gebe.

Die Studie „Longitudinal Associations Between Vegetarian Dietary Habits and Site-Specific Cancers in the Adventist Health Study-2 North American Cohort“ wurde im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht.

Hintergründe zur Studie

In der von der Loma Linda University durchgeführten Studie wurden Daten von Zehntausenden vegetarischen und nicht-vegetarischen Siebenten-Tags-Adventisten untersucht. Die Forscher verwendeten Daten aus der Adventist Health Study-2, einer Kohorte von fast 96.000 Menschen, die sich als Siebenten-Tags-Adventisten identifizieren und während der Basisrekrutierung der Studie zwischen 2002 und 2007 in den USA und Kanada lebten. Die Nachbeobachtungszeit erstreckte sich bis 2015. Diese ursprüngliche Kohorte war bereits Gegenstand von mehr als 200 veröffentlichten Studien zu den Themen Ernährung, Gesundheit, Krankheit und Sterblichkeit.

Die Forscher verwendeten Daten von fast 80.000 Personen aus der Studie, von denen etwa die Hälfte Vegetarier waren, so Fraser.

Die Studie wurde von der Loma Linda University finanziert. Die Finanzierung für die Einrichtung der ursprünglichen Kohorte und ihrer Daten wurde vom National Cancer Institute und dem britischen World Cancer Research Fund bereitgestellt.

Die Forscher wiesen darauf hin, dass die Studie einen Vergleich zwischen vegetarisch lebenden und nicht vegetarisch lebenden Adventisten umfasste. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Ergebnisse im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung noch aussagekräftiger seien.

Fraser sagte, dass frühere Studien, in denen diese Bevölkerungsgruppe mit der allgemeinen Bevölkerung aus einer US-Volkszählung verglichen wurde, darauf hindeuten, dass nicht-vegetarische Adventisten ein um etwa 25 Prozent geringeres Risiko für alle Krebsarten als die Allgemeinbevölkerung haben. Bei vegetarischen Adventisten ist dieses Risiko um etwa 35 Prozent geringer. „Viele der nicht-vegetarischen Adventisten in dieser Studie waren sehr gesundheitsbewusste Menschen. Daher ist es in gewisser Weise erstaunlich, dass wir überhaupt etwas gefunden haben“, so Fraser.

Pescetarier geringeres Risiko für Darmkrebs

Während die neue Studie insgesamt einen erhöhten Nutzen für Veganer im Vergleich zu anderen vegetarischen Ernährungsweisen feststellte, gab es eine Ausnahme: Eine pescetarische Ernährung (vegetarische Ernährung mit Fisch, aber ohne Fleisch) wies im Vergleich zu anderen vegetarischen Ernährungsweisen ein geringeres Risiko für Darmkrebs auf.

Loma Linda University

Die Loma Linda University ist eine Einrichtung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit mehr als 4.400 Studenten. Der Campus liegt in der Stadt Loma Linda südlich von Los Angeles im Landkreis San Bernardino im US-Bundesstaat Kalifornien. In den sechs Krankenhäusern auf dem Campus erhalten die Studierenden eine praxisnahe Ausbildung. Über 100 Studiengänge werden von den Fachbereichen Allied Health Professions, Behavioral Health, Dentistry, Medicine, Nursing, Pharmacy, Public Health und Religion angeboten. Mit fast 9.000 Mitgliedern hat Loma Linda eine der größten Kirchengemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten weltweit. Die Bewohner leben hier im Durchschnitt ungewöhnlich lange und sind bis ins hohe Alter erstaunlich gesund. Die Stadt gilt damit als eine sogenannte „Blaue Zone“.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Adventistischer Pressedienst Deutschland APD
Sendefelderstr. 15
73760 Ostfildern
Telefon: +49 4131 9835-533
http://www.apd.info

Ansprechpartner:
Thomas Lobitz
Chefredakteur
Telefon: +49 (4131) 9835-521
E-Mail: lobitz@apd.info
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel