VW-Schadstoff-Skandal: Kraftfahrt-Bundesamt schaltet sich ein

Der Druck auf Volkswagen wächst: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat sich in die Affäre um gesundheitsgefährdende Schadstoffe im VW Grand California nach einem Bericht von auto motor und sport vom 14. Juli 2025 eingeschalten. Grund sind laut KBA „deutlich erhöhte Konzentrationen“ von Benzol und anderen Substanzen in der Fahrerkabine. Das Bundesamt prüft aktuell, ob dadurch sogar die Fahrtüchtigkeit der Fahrzeugführer beeinträchtigt wird – und damit Belange der Straßenverkehrssicherheit betroffen sind. Die Verbraucherkanzlei Dr. Stoll & Sauer bereitet unterdessen erste Klagen gegen VW vor. Über 200 betroffene Halter haben sich bereits bei der Kanzlei gemeldet. Die Kanzlei sieht in dem Verhalten des Konzerns klare Verstöße gegen das Produktsicherheitsgesetz und bewertet die Vorgänge juristisch als potenziell vorsätzliche sittenwidrige Schädigung nach § 826 BGB. Der VW-Konzern brachte die Fahrzeuge in den Verkehr, obwohl er nach Medienberichten von den Konzentrationen gewusst haben soll. Halter von VW-Campern sollten die kostenlose Ersteinschätzung im VW-Camper-Online-Check nutzen.

Skandal kam durch ZDF-Recherche und Whistleblower ans Licht

Der Skandal wurde maßgeblich durch einen Bericht des ZDF-Magazins Frontal vom 1. Juli 2025 öffentlich. Grundlage war ein interner Revisionsbericht von VW, der bereits 2021 vorlag. Demnach wurden im Hochdach der VW-Campermodelle Grand California teils 35-fach erhöhte Werte von Benzol gemessen. Nach weiteren Medienberichten soll auch der Crafter mit Hochdach betroffen sein. Besonders brisant: Zwei VW-Manager, die intern auf die Missstände hinwiesen, wurden nach eigenen Angaben in der Karriere ausgebremst und verklagen VW aktuell vor dem Arbeitsgericht Braunschweig. Bereits Ende 2024 hatte die Braunschweiger Zeitung über diesen Fall berichtet.

VW versah das Bordbuch der Fahrzeuge später lediglich mit einem Hinweis: Man solle lüften, wenn man sich unwohl fühle. Rückrufaktionen oder aktive Kundeninformationen blieben jedoch aus.

KBA: Auswirkungen auf Straßenverkehrssicherheit möglich

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) äußerte sich auf Nachfrage gegenüber auto motor und sport am 14. Juli 2025 wie folgt:

„Die Typgenehmigungsvorschriften enthalten keine konkreten Anforderungen hinsichtlich des Ausdünstens von Materialien. Die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 behandelt die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH), auch Motorfahrzeuge sind darin genannt. Die Zuständigkeit für die REACH-Verordnung liegt jedoch bei den Marktüberwachungsbehörden der Länder.“

Aufmerksam ist das KBA dennoch bei einem Punkt geworden: „Um zu klären, ob sich eine erhöhte Schadstoffkonzentration auch auf die Fahrtüchtigkeit des Fahrzeugführers auswirkt und damit Belange der Straßenverkehrssicherheit betrifft, hat das KBA den Hersteller um Stellungnahme gebeten. Das Verfahren läuft.“

Die Untersuchung des KBA könnte weitreichende Folgen für VW haben.

Dr. Stoll & Sauer: Stimmen von Mandanten verdeutlichen Gefährdung

Bei der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer haben sich über 200 vom VW-Schadstoffskandal betroffene Verbraucher gemeldet. Viele Halter berichten über gesundheitliche Beschwerden, die sie zunächst nicht mit dem Fahrzeug in Verbindung brachten. Die Kanzlei hat Aussagen dokumentiert:

  • „Wir dachten an Neuwagengeruch – aber es wurde schlimmer: Kopfschmerzen, trockene Augen, Übelkeit.“
  • „Der Camper roch von Anfang an chemisch – bei Hitze war es kaum auszuhalten.“
  • „Unsere Tochter klagte nach jeder Nacht über Übelkeit.“
  • „Ich hatte oft Kreislaufprobleme nach längeren Fahrten – heute weiß ich warum.“
  • „Seit Jahren chronischer Husten – der Arzt fragte, ob ich in einem belasteten Raum arbeite.“

Die Symptome reichen von Brennen in Augen und Rachen über Migräne, Schwindel und Schlafprobleme bis hin zu Verdacht auf langzeittoxische Wirkungen.

Juristische Bewertung: Schadensersatz und Rückabwicklung möglich

Die Verbraucherkanzlei Dr. Stoll & Sauer sieht klare rechtliche Ansatzpunkte für Betroffene:

  • § 434 BGB (Sachmangel): Ein gesundheitsgefährdender Innenraum stellt einen erheblichen Mangel dar.
  • § 826 BGB (vorsätzliche sittenwidrige Schädigung): VW wusste laut internen Berichten von den Belastungen – und verkaufte die Fahrzeuge dennoch.
  • Produktsicherheitsgesetz (§§ 3, 6 ProdSG): Produkte, die Gesundheit und Leben gefährden, dürfen nicht in Verkehr gebracht werden.

Hintergrund zum VW-Schadstoffskandal: Betroffene Fahrzeuge

Die Schadstoffe wurden laut Recherchen in der Dachhaube aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) festgestellt – besonders problematisch, da dort Schlafplätze eingerichtet sind.

Grand California (bis Baujahr 2022)

  • Varianten 600 und 680
  • Ausbauort: Hannover-Limmer
  • Rund 3.530 Fahrzeuge in Deutschland zugelassen

VW Crafter (Hochdach)

  • Produktion seit 2017
  • Über 21.000 Fahrzeuge in der Pkw-Kategorie in Deutschland

Jetzt handeln – kostenlose Ersteinschätzung sichern

Wer einen VW Grand California oder Crafter mit Hochdach besitzt, sollte sich juristisch beraten lassen. Die Chancen auf Schadensersatz, Rückabwicklung oder Minderung sind aus Sicht der Kanzlei sehr gut – auch bei gesundheitlichen Beschwerden. Halter von VW-Campern sollten die kostenlose Ersteinschätzung im VW-Camper-Online-Check nutzen.

Über die Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Dr. Stoll & Sauer: Bundesweit bekannt durch Diesel-Abgasskandal
Die Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist eine der führenden Kanzleien im Verbraucherrecht. Mit 18 spezialisierten Anwälten berät und vertritt sie Mandanten an den Standorten Lahr und Stuttgart. Die Kanzlei ist unter anderem auf Bank- und Kapitalmarktrecht, Arbeitsrecht, IT-Recht, Verwaltungsrecht, Versicherungsrecht sowie den Abgasskandal spezialisiert. Die Gesellschafter Dr. Ralf Stoll und Ralph Sauer führten die Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG und handelten einen Vergleich in Höhe von 830 Millionen Euro für 260.000 Verbraucher aus. Aktuell führen sie eine Musterklage gegen die Mercedes-Benz Group AG – mit einem ersten Erfolg in der Vorinstanz – sowie eine Sammelklage gegen den Meta-Konzern. Das JUVE-Handbuch 2019/2020 zählt Dr. Stoll & Sauer zu den marktprägenden Kanzleien im Bereich Massenverfahren.

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