Generalsanierung der Bahnstrecken im Mittelrheintal – hat für die Region nur Nachteile

Bis 2028 will die Bahn die Strecken links und rechts des Rheins generalsanieren. Dies wird ab 2026 massive Auswirkungen auf die Wohn- und Lebensqualität sowie auch auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region haben. Pro Rheintal geht davon aus, dass sich die Lärmsituation auch danach weiter verschlechtern wird. Es wird noch mehr Verkehr, Lärm und Unpünktlichkeit geben, weil die systembedingten Ursachen dafür bestehen bleiben. Dadurch werden die eigentlichen Stärken der Region als Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt massiv geschwächt. Daher fordern sowohl die UNESCO-Welterbe-Kommission als auch Pro Rheintal innerorts ein Tempo-50-Limit. In einem umfassenden Exposé hat Pro Rheintal dem Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder die Novellierung der Bahnlärmgesetze und ‑verordnungen sowie die Umsetzung eines 50-km/h-Tempolimits für Güterzüge in den Wohngebieten vorgeschlagen.

Die geplante Generalsanierung dient laut Pro Rheintal in erster Linie der Ertüchtigung der 160 Jahre alten Strecke, die für noch mehr Güterverkehr abgesichert werden soll. Für das von Tourismus und Weinbau geprägte Obere Mittelrheintal wäre es ein möglicher Todesstoß, wenn jeweils eine Rheinseite komplett gesperrt würde. Außerdem käme es durch die Verlagerung des Bahnverkehrs auf jeweils eine Seite für ein halbes Jahr zu unerträglichen Lebensbedingungen, die für die Menschen lebensgefährlich sein könnten.

Es würde auch dazu führen, dass Pendler auf ihr Auto oder auf Ersatzverkehre umsteigen. Langfristig könnten diese Pendler einen Job- und Wohnortwechsel in Erwägung ziehen, getreu dem Motto: „Warum soll ich mir das noch weiter antun?“ Die wenigen noch verbliebenen Betriebe im Rheintal könnten so ihre letzten Mitarbeiter verlieren und ebenfalls schließen oder wegziehen.

Erste Schritte bei der Vorbereitung der Sanierung zeigen laut Pro Rheintal, dass damit zu rechnen ist, dass die Sanierung sehr viel länger als geplant dauere und später weitere Korrekturen erfordere, weil es an Fachpersonal fehlt. Schienen, die in Assmannshausen getauscht wurden, Schienenstöße in Bacharach und eine Weiche in Rheindiebach und ein Bahnübergang in Boppard wurden zum Störfall, und es hat Wochen oder Monate gedauert, bis das behoben werden konnte. Es brauchte mehrere Anstöße seitens der Anwohner und von Pro Rheintal, bevor überhaupt erkannt wurde, was da nicht stimmte.

Mit der Generalsanierung sollen auch die noch unter Bahnchef Grube und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer bereits 2014 beschlossenen Lärmschutzmaßnahmen, 14 Jahre danach abgeschlossen werden. Doch auch hier dämpft Pro Rheintal die Erwartungen, denn diese Maßnahmen seien bei Tempo 100 fast wirkungslos.

Die Bahn ist das lauteste Verkehrsmittel in Deutschland. Der Schienengüterverkehr emittiert eine Kombination aus Lärm, Feinstaub und Bremsabrieb, die insgesamt krankheits- und krebserregend ist. Dass angeblich nur noch leise Güterwagen auf deutschen Schienenwegen fahren dürfen, hängt mit der Definition von „leise“ zusammen und hat nichts mit Akustik zu tun, sondern ist lediglich ein Hinweis darauf, dass nicht länger Graugussbremsen verwendet werden dürfen. Faktisch hat sich am Lärm dadurch nichts verändert, sodass die Menschen weiterhin krank werden und die Region durch Absiedlung und Verfall zerstört wird.

Die eigentlichen Stärken der Welterberegion als Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt werden durch die Generalsanierung und den Lärm massiv geschwächt. Daher fordert auch die UNESCO gemeinsam mit Pro Rheintal bereits seit Jahren innerorts ein Tempo-50-Limit.

Pro Rheintal hat Bundesverkehrsminister Schnieder deshalb noch einmal vorgeschlagen, dass bis zu einer wirksamen Modernisierung des Fahrzeugparks und einer Limitierung der Emissionen von Fahrzeugen und Fahrwegen, Güterzüge nur noch mit maximal 50 km/h durch die Wohngebiete fahren dürfen.

In einem umfassenden Schriftsatz kritisiert Pro Rheintals jetzt noch einmal die Schutzverordnungen und Ausführungsbestimmungen und schlägt konkrete Schritte für eine Novellierung der bestehenden gesetzlichen Regelungen vor. Bei der Straße ist das bereits 2024 geschehen, so wie beim Fluglärm 2017. Es gebe keine Rechtfertigung dafür, die Benachteiligung der Menschen an Bahnlinien weiter aufrechtzuerhalten. Pro Rheintal wartet jetzt auf Antwort aus Berlin. Anschließend werden die Vorschläge veröffentlicht und es wird entschieden, welche weiteren Maßnahmen und Schritte ergriffen werden.

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