Anerkennung für ein beeindruckendes Lebenswerk: Karlsruher Psychiaterin Dr. Maria Rave-Schwank mit Wilhelm-Griesinger-Medaille ausgezeichnet

Das Klinikum Karlsruhe gratuliert Dr. Maria Rave-Schwank zur Auszeichnung mit der Wilhelm-Griesinger-Medaille. Die Psychiaterin war von 1990 bis zum Renteneintritt 2000 ärztliche Direktorin der Psychiatrie des Klinikums Karlsruhe.

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), vergibt jährlich einen Preis für besondere Verdienste rund um die Psychiatrie und Psychotherapie: die Wilhelm-Griesinger-Medaille. Diese zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie.

Die diesjährige Preisträgerin ist die Psychiaterin Dr. Maria Rave-Schwank – ein bekanntes Gesicht im Städtischen Klinikum Karlsruhe. Rave-Schwank war von 1990 bis zu ihrer Rente Direktorin der Psychiatrischen Klinik des Klinikums Karlsruhe.

Erste weibliche Preisträgerin der Wilhelm-Griesinger-Medaille

„Dr. Maria Rave-Schwanks berufliche Laufbahn ist geprägt von klinischer Exzellenz, wissenschaftlicher Integrität und einem ausgeprägten berufspolitischen Gestaltungswillen. Ich freue mich außerordentlich, sie heute als erste Frau in der Geschichte dieses Preises mit der Wilhelm-Griesinger-Medaille der DGPPN ehren zu dürfen“, erklärte DGPPN-Präsidentin Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank in einer Pressemitteilung.

Rave-Schwank prägte unter anderem durch ihre Arbeit als Mitglied der Psychiatrie-Enquete das heutige Verständnis psychiatrischer Behandlung. Die Psychiatrie-Enquete war eine vom Bundestag beauftragte Untersuchung deutscher Psychiatrien, die 1975 zahlreiche Missstände in der Versorgung psychisch kranker Patientinnen und Patienten aufdeckte. Die Beteiligten entwickelten daraufhin Modelle für psychiatrische Einrichtungen, die bis heute aktuell sind.

Des Weiteren befasst sich Rave-Schwank seit Jahrzehnten intensiv mit den Opfern des Nationalsozialismus und der Verstrickung der Deutschen Psychiatrie in die Medizinverbrechen im Dritten Reich. 2019 erzählte sie die Lebensgeschichten von Karlsruher Opfern des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten in ihrem Buch „Gegen die Macht des Vergessens“.

Außerordentliches Engagement im Bereich psychiatrischer Ethik

„Mit dieser Auszeichnung wird nicht nur eine absolute Vorreiterin unseres Faches für ihr Lebenswerk gewürdigt, sondern auch eine engagierte und couragierte Frau, die die psychiatrische Versorgung in Deutschland entscheidend geprägt und weiterentwickelt hat“, sagt Prof. Dr. Heiko Graf, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am Klinikum Karlsruhe. „Dr. Rave-Schwanks Engagement im Bereich der gemeindenahen und multiprofessionellen psychiatrischen Versorgung hat unsere Klinik maßgeblich und nachhaltig beeinflusst.“

2023 erhielt Rave-Schwank für ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, das ihr der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup überreichte. Das Klinikum Karlsruhe dankt Dr. Maria Rave-Schwank für ihr außergewöhnliches Engagement und gratuliert ihr herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung.

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