Mit Laptop und Schraubenschlüssel

„Die Entwicklung, die Wagener Landtechnik genommen hat, ist sehr beachtlich“, führt Landrat Dr. Mischak aus. Denn aus der 1964 gegründeten Landmaschinenschlosserei ist ein Unternehmen mit rund 130 Mitarbeitern und sechs Standorten geworden. Von Göttingen bis Gießen, und von Erfurt bis Siegen reicht das Vertriebsnetz der Land-, Forst- und Gartentechnik-Experten. „Dass nun die dritte Generation beginnt, Verantwortung zu übernehmen, zeugt von Weitblick und erfolgreichem Wirtschaften“, kommentiert der Landrat den Besuch.
Neben dem Stammsitz im nordhessischen Bad Wildungen-Wega und dem Standort in Angersbach gibt es noch vier weitere Betriebsstätten in Willingshausen-Steina, in Heskem bei Marburg, in Oedingen-Lennestadt in Nordrhein-Westfalen sowie im thüringischen Bad Tennstedt. „Hinzu kommen sechs Partnerbetriebe, die von uns mit Maschinen und Ersatzteilen beliefert werden“, führt Philipp Wagener aus. So hat das Unternehmen ein enges Netz geknüpft, das trotzdem auf die landwirtschaftlichen Begebenheiten abgestimmt ist. „Bei Bad Tennstedt in Thüringen liegt der Fokus sehr auf dem Ackerbau und entsprechend großen Maschinen mit 300 PS aufwärts, hier im Vogelsbergkreis dominieren Grünlandbetriebe. Im westlichen Vertriebsgebiet steht dann eher die Forsttechnik im Vordergrund“, führt Wagener aus. Gemeinsam mit Vater Hermann und Bruder Christian führt er das Unternehmen.
Fokus auf Aus- und Weiterbildung
Philipp Wagener hat drei Jahre lang bei John Deere Deutschland dual studiert und gearbeitet. Ein Stück weit steht er für den Ansatz des Unternehmens, das konsequent auf Aus- und Weiterbildung setzt. „Denn wir brauchen im Prinzip Fachleute, die mit Schraubenschlüssel und Laptop umgehen können“, bringt es Hermann Wagener auf den Punkt. Denn die Landmaschinen sind hoch technisiert. „Wir können uns im laufenden Betrieb auf einen Mähdrescher aufschalten, Fehlermeldungen auslesen oder dem Fahrer mitteilen, dass zum Beispiel ein Sensor gewechselt werden muss“, führt Wagener aus. „Der Mähdrescher weiß, wann die Bauteile gewechselt werden müssen, bevor diese tatsächlich defekt sind – so wird die Reparatur planbar. Außerdem werden teure Standzeiten inmitten der Ernte minimiert“, sagt der Fachmann.
Die dafür nötigen Fachkräfte bildet das Unternehmen gezielt selbst aus. Doch so richtig lernt man in einer immer digitaler werdenden Landtechnik nicht aus: „Wir bilden unsere Mitarbeiter – auch in Zusammenarbeit mit John Deere – konsequent fort“, führt Philipp Wagener aus. Gleichzeitig verfüge man aber auch über vom Hersteller zertifizierte Fachleute, die eigene Mitarbeiter schulen. Kurzum: „Schlechte Leute haben wir nicht“, bringt es Hermann Wagener auf den Punkt.
Durch eine vernetzte Landwirtschaft wird der Weg von Acker, Wald und Grünland zur Werkstatt kürzer. „Landtechnik Wagener hat sich auf diese Entwicklung eingestellt, sich zukunftssicher aufgestellt und bringt Digitalisierung und ‚ölverschmierte Arbeit‘ für die Landwirtschaft zusammen“, kommentiert der Landrat anerkennend den Besuch.
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