SKZ fordert wirtschaftsfreundlichere Akkreditierung

Die Leistungen qualifizierter Prüf-, Labor- und Zertifizierungsinstitutionen wie dem SKZ sind unverzichtbar für die Qualität, Sicherheit und Innovationsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Ohne sie gäbe es kein „Made in Germany“ und keine funktionierende Qualitätsinfrastruktur für Verbraucher, Unternehmen und Behörden. Die Akkreditierung durch die DAkkS ist dabei ein zentrales Instrument: Sie sichert die Kompetenz und Zuverlässigkeit der Konformitätsbewertungsstellen und schafft damit Vertrauen in Produkte und Märkte – national wie international.
Doch 15 Jahre nach der Gründung der DAkkS häufen sich die Probleme: Lange Bearbeitungszeiten, überbordende Bürokratiekosten und ein formalistisches Prüfverständnis bremsen nicht nur die Konformitätsbewertungsstellen selbst, sondern tangieren zunehmend auch ihre Kunden aus Industrie, Handel, Forschung und öffentlicher Hand. „Die Konformitätsbewertungsbranche ist systemrelevant, wird aber derzeit gründlich ausgebremst“, heißt es aus Kreisen des bislang einzigartigen Verbändebündnisses. Die DAkkS ist in ihrer jetzigen Ausrichtung und Praxis kein Treiber, sondern eher ein „limitierender Faktor“ für „Quality proofed in Germany“, wie es in dem Papier heißt.
Das SKZ ist mit seinen vielfältigen Tätigkeiten als akkreditierte Inspektions- und Zertifizierungsstelle sowie seinem akkreditierten Prüflabor selbst unmittelbar betroffen. „Wir merken selbst, wie der interne Aufwand für die Aufrechterhaltung der Akkreditierung in den letzten Jahren stetig und massiv ansteigt. Auch die externen Kosten für Gebühren steigen massiv an, und hier sprechen wir über ein Vielfaches der Inflationsrate. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit führt zu Nachteilen, wenn Prüfinstitute im EU-Ausland mit ihren nationalen Stellen schneller neue Normen umsetzen können, als dies in Deutschland möglich ist“, so Dr. Thomas Hochrein, Geschäftsführer des akkreditieren Prüflabors im SKZ. Sein Geschäftsführungskollege aus der Managementzertifizierung im SKZ ergänzt: „. Das ist letztlich zum Nachteil unserer Kunden, die möglichst schnell ihre Produkte oder Unternehmen im Markt mit unseren Zertifikaten platzieren wollen. Unseren Kunden, zumeist die Produzenten, können wir das oft nur schwer vermitteln und die Weitergabe der immer steigenden Kosten stößt auch nicht auf Gegenliebe“.
Die Kritik des Verbändebündnisses richtet sich nicht allein an die DAkkS selbst, sondern auch an das politische und institutionelle Umfeld. Die Anforderungen und Erwartungen an die DAkkS steigen, doch gesetzliche Grundlagen und Ressourcen müssten Schritt halten. Es liegt nun an der Politik, den notwendigen Veränderungs- und Gestaltungswillen aufzubringen, um dieses System zukunftsfest zu machen und die DAkkS zu einem wirtschaftsorientierten öffentlichen Dienstleister zu entwickeln – so die grundsätzliche Forderung der Verbände.
Die konkrete Forderungen des Verbändebündnisses sind:
Das Verbändebündnis richtet seine Forderungen insbesondere an das federführende Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) sowie die maßgeblichen Akteure und Träger der DAkkS GmbH. Weitere betroffene Wirtschaftsbereiche und -verbände sind herzlich eingeladen, sich diesem breiten Bündnis anzuschließen und die gemeinsamen Anliegen für eine zukunftsfähige Ausrichtung der Akkreditierung in Deutschland zu stärken.
Das SKZ ist ein Klimaschutzunternehmen und Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.
FSKZ e. V.
Friedrich-Bergius-Ring 22
97076 Würzburg
Telefon: +49 931 4104-0
https://www.skz.de