Lena Herzog ist Lehrling des Monats Juli

Die Handwerkskammer Reutlingen hat Lena Herzog aus Walddorfhäslach als „Lehrling des Monats“ Juli ausgezeichnet. Die 35-Jährige wird im dritten Lehrjahr bei der Schneider Metzgerei GmbH in Pliezhausen zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk ausgebildet.

Agnes Schneider, im Metzgerbetrieb für die Ausbildung und Lehrlingsbetreuung zuständig, ist begeistert von ihrer Auszubildenden. Zielstrebig sei sie, sagt Schneider, wissbegierig, ein zuverlässiger Teamplayer, engagiert und kundenorientiert. „Lena Herzog ist eine junge Powerfrau.“

Eigentlich suchte Lena Herzog im Sommer 2022 einen Job, mit dem sie gut zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes in das Berufsleben zurückkehren wollte. Eine Teilzeitstelle im Verkauf sollte es sein, möglichst wohnortnah, um Arbeit und Kind unter einen Hut bringen zu können. Allerdings gab es da noch ein weiteres Ziel. Zwar hatte Herzog auf zahlreichen Stationen viel Berufserfahrung gesammelt, ein Ausbildungsabschluss fehlte ihr aber. Im Vorstellungsgespräch bei der Metzgerei Schneider fasste sie sich ein Herz und sprach das Thema an. „Fragen kostet ja nichts“, sagt Herzog. Letztlich hat sie beide Ziele erreicht. „Ich hatte einen Teilzeitjob, der dann wenige Wochen später in die Ausbildung mündete.“

Sie habe einen Beruf mit Entwicklungschancen gesucht, erklärt Herzog, und eine Tätigkeit, die sie mit Menschen zusammenbringe und bei der sie auf ihre Erfahrungen in der Gastronomie, zu der unter anderem eine Saison als Kinderbetreuerin in einem Ferienclub in Griechenland gehört, aufbauen könne.

An ihrem Arbeitsalltag in der Filiale in Walddorfhäslach mag sie vor allem den Kundenkontakt. Wenn es im Verkauf oder bei Bestellungen um die Produkte, deren Zubereitung oder auch allgemein um Ernährungsfragen geht, ist Herzog in ihrem Element. Sie schätzt die vielseitigen Anforderungen, die Arbeit an Produkten, die täglich frisch in der Filiale zubereitet werden, das Einräumen der Theke und die Präsentation der Ware oder das Schreiben von Angebotstafeln. „Ich mache tatsächlich alles gerne. Es bereitet mir einfach Freude“, sagt Herzog.

Trotzdem sei die Ausbildung in Vollzeit aus mehreren Gründen eine echte Herausforderung gewesen. Neben der Ausbildungsvergütung erhielt die junge Mutter zusätzlich eine Beihilfe der Arbeitsagentur und eine Aufstockung durch das Jobcenter. Wichtig sei ebenfalls die Unterstützung ihres Partners gewesen, der in den letzten drei Jahren einen größeren Teil der Kinderbetreuung übernommen habe. „Wir haben ein Stück weit einen Rollentausch hinbekommen. Ohne wäre es schwieriger gewesen“, sagt Herzog.

Auch der schulische Teil der Ausbildung habe sie gefordert. „Das lag bei mir ja schon eine Weile zurück. Ich musste schon viel Energie reinstecken, um wieder reinzukommen.“ Das Alter sei natürlich ein Thema gewesen. „Es liegen ja mindestens zehn Jahre zwischen mir und den Mitschülerinnen.“ Herzog wurde zur Klassensprecherin gewählt und übernahm auch die inoffizielle Funktion der „Klassenmutti“, wie sie es ausdrückt, auch wenn es mitunter „anstrengend“ gewesen sei.

Das Engagement hat sich ausgezahlt. Herzog hat ihr Ziel erreicht. In wenigen Wochen beendet sie ihre Ausbildung. Das Abschlusszeugnis der Berufsschule, der Notendurchschnitt beträgt 1,3, hat sie bereits Ende Juni erhalten. Ausbilderin Agnes Schneider freut sich mit ihrer Auszubildenden: „Wir sind stolz, dass sie die Ausbildung bei uns so erfolgreich gemeistert hat.“

Aus einer Festanstellung bei der Metzgerei Schneider, die ihr angeboten wurde, wird nichts. Denn es steht die nächste Veränderung an. Herzog zieht mit Partner und Sohn nach Rheinland-Pfalz um. Eine Stelle hat sie bereits gefunden. Ab September arbeitet sie an der Frischetheke eines Supermarkts. Dabei soll es nicht bleiben. „Ich möchte gerne weiterkommen, schließlich habe ich noch über 30 Jahre im Beruf“, sagt Herzog. Eine Möglichkeit seien interne Weiterbildungen. „Das Bewusstsein für Ernährung verändert sich. Ich denke, da gibt es viele interessante Themen.“

Die Metzgerei Schneider, die sich als „Genießer-Metzgerei“ bezeichnet, setzt auf Qualität und Regionalität. Verarbeitet wird Rind- und Schweinefleisch, das ausschließlich aus Baden-Württemberg stammt und von Erzeugern, mit denen der Betrieb seit Jahrzehnten zusammenarbeitet. Das täglich frisch geschlachtete Fleisch wird am Stammsitz in Pliezhausen von fachkundigem Personal geprüft, zerlegt und weiterverarbeitet. Das von den Brüdern Marcus und Jochen Schneider, beide Metzgermeister, in dritter Generation geführte Familienunternehmen betreibt derzeit 21 Fachgeschäfte in der Region Neckar-Alb, in Nürtingen und Stuttgart. Die Ausbildung von Fachkräften besitzt einen hohen Stellenwert im Betrieb. Seit 2003 wurden 70 Ausbildungsverträge geschlossen.

Schneider Metzgerei GmbH
Gutenbergstraße 1
72124 Pliezhausen
www.metzgerei-schneider.de

Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“

Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen. Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.900 Handwerksbetrieben zurzeit über 4.200 Lehrlinge ausgebildet.

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