Hentschel, der seit 27 Jahren Kundinnen und Kunden in der Verbraucherzentrale berät, warnt davor, den bequemsten Weg zu gehen und einfach bei seiner Hausbank zu bleiben. „Träge darf man nicht sein“, sagt er. Was er damit meint: Wenn der Bankberater weiß, dass der Kunde bleibt und nicht wechselt, werde die Bank nicht gerade ihr günstigstes Angebot für Neukunden herausrücken, sondern erst mal schauen, ob der Kunde einen etwas höheren Zinssatz akzeptiert. Hentschel rät deshalb, auch bei der Anschlussfinanzierung unbedingt Angebote zu vergleichen und sich rechtzeitig, spätestens zwölf Monate vor dem Ende der Zinsbindung, zu informieren und auszuloten, was möglich ist und wie das zur eigenen Lebensplanung passt. Danach kann man mit den besten Angeboten zur Hausbank gehen mit der Bitte, genauso gute Konditionen herauszurücken. „In so einem Fall können die Kunden darauf hinweisen, dass sie ihre Zinsen stets pünktlich bezahlt haben und die Hausbank doch ein Interesse haben müsste, sie als gute Kunden zu behalten“, sagt Hentschel.
Ein weiteres Argument, auch bei Zinsverhandlungen mit anderen Banken: Wer zum Beispiel 2015 eine Immobilie erworben hat, sollte 2025 zum Ende der Bindungsfrist für ein zehnjähriges Hypothekendarlehen eine Wertsteigerung mit seiner Immobilie erzielt haben. „Das heißt, für die Bank sollte die Bonität des Kunden gestiegen sein, sie hat ja mit der Immobilie als Pfand eine höhere Sicherheit“, sagt der Finanzierungsexperte.
Akzeptiert der Kunde oder die Kundin das Angebot der Hausbank, hat das für den Kreditnehmer einen weiteren Vorteil: weniger Arbeit. Der Kredit muss nicht auf einen neuen Kreditgeber übertragen werden, wofür je nach Höhe der Kreditsumme Grundbuch- und Notarkosten von in der Regel mehreren Hundert Euro anfallen. Weitere Vorteile: Der gesamte Prozess ist einfacher und geht schneller, weil die Hausbank ihre Kunden kennt und nicht auf eine komplett neue Prüfung der Bonität bestehen wird.
Andererseits rät Hentschel, sich nicht von den Mühen eines Wechsels abschrecken zu lassen: „Wenn die Hausbank sich stur stellt, lohnt es sich meist, zu einem anderen Geldhaus mit günstigeren Zinsen zu wechseln.“ Schließlich schaffen es nur wenige Kreditnehmer, ihren Baukredit schon in der ersten Runde, also in zehn oder 15 Jahren, abzubezahlen. Häufig sind danach immer noch Kreditsummen von um die 150 .000 Euro offen. Dann lassen sich je nach dem, wie weit die Zinsen voneinander abweichen, mehrere tausend Euro an Zinsen bei einem Wechsel zu einem günstigeren Anbieter sparen. Und eine solche Zinsersparnis ist oft nennenswert größer als die Kosten für die Umschuldung des Kredits.
Was bei einer Anschlussfinanzierung noch zu bedenken ist
- Sie sollten darauf pochen, dass Ihnen das Recht auf jährliche Sondertilgungen – und gegebenenfalls auf einen Wechsel der Tilgungsrate erhalten bleibt.
- Prüfen Sie, ob Ihre Immobilie modernisiert werden muss und zum Beispiel eine neue Heizung fällig ist oder energetische Maßnahmen sinnvoll sind. Dann sollten Sie klären, ob sich die Anschlussfinanzierung mit einem zinsgünstigen KfW-Darlehen verbinden lässt, beziehungsweise welche staatliche Förderung für Sie drin ist.
- Falls es Ihre finanzielle Situation zulässt und Sie nur noch eine geringere Restschuld von zum Beispiel 100.000 Euro haben, sollten Sie nach einem Volltilgerdarlehen Damit wird das Darlehen binnen einer bestimmten Laufzeit vollständig abbezahlt. Eine alte Faustregel besagt: Spätestens bis zur Rente sollte man schuldenfrei in den eigenen vier Wänden wohnen.
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