ADRA leistet lebensrettende medizinische Hilfe im Jemen

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Montag, Okt. 13, 2025
„Krieg und Vertreibung haben tiefe Spuren in den Köpfen der Menschen hinterlassen“, sagte Ali Daoudi, Kommunikationsdirektor bei ADRA Jemen, laut einer Pressemitteilung von ADRA International. „Der bewaffnete Konflikt hat nicht nur Häuser zerstört, sondern auch das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, das die Menschen zusammenhält.“
Tödliche Auswirkungen des Medikamentenmangels
Kinder würden die schwerste Last tragen. Fast 500.000 von ihnen benötigten dringend eine Behandlung gegen lebensbedrohliche Mangelerscheinungen. In einigen Bezirken hätten die Folgen der Lieferengpässe von Medikamenten bereits tödliche Auswirkungen.
Wenn Medikamente nicht rechtzeitig vor Ort eintreffen, komme es still und unbemerkt zu vermeidbaren Todesfällen. Die Streichung wichtiger Finanzmittel habe nicht nur dazu geführt, dass schätzungsweise 170.000 Menschen pro Monat keinen Zugang mehr zu Gesundheitsdienstleistungen haben, sondern auch die Berichterstattungsmöglichkeiten eingeschränkt, sodass es schwieriger geworden ist, die gesamten Auswirkungen zu erfassen.
„Viele Mütter laufen stundenlang unter der sengenden Sonne, um die nächste Gesundheitseinrichtung zu erreichen, und tragen dabei schwache und unterernährte Kinder auf dem Arm, in der Hoffnung, ihnen helfen zu können“, sagte Daoudi. „Doch wie groß ist die Enttäuschung, wenn sie dort ankommen und feststellen, dass es in der Gesundheitseinrichtung keine Medikamente gibt.“
Die Bedeutung der Hilfsgütertransporte
Teams der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Jemen bemühten sich, Kliniken offenzuhalten, indem sie Hilfsgüter dorthin transportieren, wo sie gebraucht werden und Leben retten können. Vor wenigen Wochen ermöglichte eine Spende in Höhe von 10.000 US-Dollar (8.600 Euro) die Lieferung lebenswichtiger Medikamente an neun Gesundheitseinrichtungen in Lahj und Abyan. Diese kleine, aber rechtzeitige Unterstützung habe Lieferengpässe verhindert, die Behandlung von Hunderten von Patienten gesichert und den Verlust von Medikamenten, die in Lagern zu verfallen drohten, vermieden.
Besuche vor Ort bei den Partnern von ADRA bestätigten, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Patienten Im Al Milah Hospital und im Khanfar Krankenhaus müssten fast vier Stunden nach Aden reisen, um sich behandeln zu lassen, was mit hohen Kosten und Verzögerungen verbunden wäre. Die Gesundheitsfachkräfte, von denen viele seit Jahren ohne Bezahlung arbeiteten, versorgten ihre Mitmenschen weiterhin mit unerschütterlichem Einsatz.
„Krankenhäuser kämpfen ums Überleben“, berichtet Daoudi. „Ohne Gehälter, mit wenigen Medikamenten und schwindenden Treibstoffvorräten leisten die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen weiterhin aus reinem Mitgefühl und Pflichtbewusstsein ihren Dienst.“
Auswirkungen der finanziellen Ausfälle
Im Jahr 2024 habe ADRA Jemen über 1,4 Millionen Menschen im Land mit Gesundheits-, Ernährungs- und Hilfsleistungen unterstützt. In diesem Jahr hätten jedoch Finanzierungsausfälle zu Kürzungen geführt, wodurch Hunderttausende ohne Versorgung geblieben seien. ADRA verwalte weiterhin medizinische Vorräte im Wert von mehr als 700.000 US-Dollar (602.000 Euro) und arbeite eng mit den lokalen Gesundheitsbehörden zusammen, um eine sichere und transparente Verteilung zu gewährleisten. Mit ausreichenden Ressourcen könnten diese Vorräte schnell in Krankenhäuser und Kliniken gebracht werden, um Familien vor vermeidbaren Krankheiten und Todesfällen zu schützen.
Über ADRA International
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA wurde 1956 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA International besteht als Netzwerk aus 118 eigenständigen nationalen Büros mit insgesamt rund 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden, die weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durchführen. ADRA ist die Abkürzung für Adventist Development and Relief Agency. ADRA Jemen ist eine der größten nichtstaatlichen Hilfsorganisationen vor Ort.
Adventistischer Pressedienst Deutschland APD
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