6. Werkstatt-Treffen der Psychosomatischen Institutsambulanzen
Montag, Nov. 17, 2025
Das Werkstatt-Treffen, das von der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM), der Chefarztkonferenz Psychosomatisch-psychotherapeutischer Krankenhäuser und Abteilungen e.V. (CPKA) sowie dem Verband der Psychosomatischen Krankenhäuser und Krankenhausabteilungen Deutschland e. V. (VPKD) hybrid in Berlin ausgerichtet wurde, bot erneut eine Plattform für den intensiven fachlichen Austausch.
Eines der zentralen Themen waren die von der aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH ausgewerteten und dargestellten Qualitätsdaten. Alle PsIAs in Bayern sind zur Teilnahme an der Qualitätssicherung verpflichtet. Das System basiert auf der Ambulanten Basisdokumentation (AmBADO), einem standardisierten Instrument zur Erfassung medizinischer, psychischer und sozialer Parameter. Auf Grundlage dieser Daten erhält jede PsIA individuelle Feedbackberichte inklusive Benchmark zu allen bayerischen PsIAs. Die individuellen Berichte werden von den PsIAs in ihr internes Qualitätsmanagement eingebunden. Darüber hinaus erstellt das aQua-Institut jährlich einen Gesamtbericht, der einen bayernweiten Überblick über die Versorgungssituation in den PsIAs gibt, Vergleiche mit dem Gesamtsystem ermöglicht und gezielte Weiterentwicklungen der Versorgung fördert.
Drei Jahre Qualitätssicherung: PsIAs schließen Versorgungslücken
Die präsentierten Ergebnisse (für 2024 lagen bislang nur vorläufige Ergebnisse vor) zeigen eine positive Entwicklung, so ist die Zahl der psychosomatischen Kliniken mit eigenen Institutsambulanzen von sieben im Jahr 2022 auf zwölf im Jahr 2024 gestiegen. Auch die dokumentierten Fälle haben sich nahezu verdoppelt – von 675 auf 1.315, mit zuletzt 2.353 erfassten Dokumentationsbögen. Diese enthalten umfassende Informationen zur Lebenssituation, zu Diagnosen und Behandlungsverläufen sowie zu bisherigen Therapien, Medikation und Arbeitsfähigkeit der Patientinnen und Patienten. Die Daten zeichnen ein differenziertes Bild: Rund zwei Drittel der Patientinnen und Patienten in den PsIAs sind Frauen, etwa 30 Prozent der Patientinnen und Patienten sind zwischen 50 und 60 Jahre alt. Drei Viertel leiden seit mindestens fünf Jahren an psychischen Symptomen – zumeist an mittelschweren bis schweren depressiven Störungen. Spannend weiterzuverfolgen ist auch die Entwicklung des Anteils an Patientinnen und Patienten, die zu Behandlungsbeginn arbeitsunfähig waren und zu Behandlungsende wieder arbeitsfähig waren. 2022 waren dies 15,5 Prozent und 2024 30,8 Prozent. Wie sich zeigt, werden Patientinnen und Patienten zunehmend direkt aus stationären Behandlungen in die PsIA übergeleitet – ein deutliches Zeichen für die bessere Verzahnung der Versorgungsstrukturen. Bei den Ergebnissen ist allerdings zu berücksichtigen, dass etwa die Hälfte der Fälle durch eine PsIA versorgt wird.
VPKA Bayern: Qualitätsdaten belegen Erfolg – bessere Rahmenbedingungen nötig
Der VPKA Bayern setzt sich seit dem Start der PsIAs für deren konsequente Weiterentwicklung ein. VPKA-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ann-Kristin Stenger unterstreicht: „Psychosomatische Institutsambulanzen sind ein unverzichtbares Angebot. Besonders Menschen mit mehreren Diagnosen und chronischen Verläufen, die im bisherigen Versorgungssystem oft zu kurz kommen, finden hier eine niedrigschwellige Anlaufstelle.“ Die kontinuierliche Aufbereitung und Auswertung der Qualitätsdaten erweise sich als wertvolle Grundlage für die weitere Qualitätsentwicklung des Angebots. Leider gebe es immer noch zu wenige dieser Einrichtungen, bedauert sie. „Angesichts des wachsenden Leistungsgeschehens sollte der Ausbau zügig vorangetrieben werden – sowohl in Bayern als auch bundesweit. Nur so kann das Potenzial der PsIA zur Entlastung stationärer Kapazitäten, zur nachhaltigen Stärkung ambulanter Strukturen und zur niedrigschwelligen Unterstützung der betroffenen Menschen vollständig ausgeschöpft werden.“
Der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e. V. (VPKA) setzt sich als dynamischer und praxisnaher Verband seit mehr als 75 Jahren bayernweit für die inhaltlichen Belange der privaten Akut- und Rehakliniken ein. Er vertritt als größter Landesverband rund 170 Einrichtungen mit knapp 25.000 Betten. Sein Ziel ist eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. Neben der Beratung seiner Mitglieder vertritt er die Belange der Privatkrankenanstalten in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und tariflichen Angelegenheiten.
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