Antimikrobielle Resistenzen: BVMed fordert stärkere Infektionsprävention und sektorübergreifende Maßnahmen
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Montag, Nov. 17, 2025
Für den Fachbereich „Infektionsprävention und -kontrolle (FB IPIK)“ des BVMed sind dafür sechs Punkte zentral:
„Infektionsprävention und der konsequente Einsatz präventiver Therapien sind zwei Seiten derselben Medaille. Denn Vorsorge verringert die Krankheitslast, reduziert den Antibiotikaeinsatz und schwächt damit den Selektionsdruck für Resistenzen. Jetzt müssen Politik, Forschung und Gesundheitswesen gemeinsam handeln“, fordert Dr. Ingrid Wanninger, Mitglied des BVMed-Fachbereichs und Vorstandsmitglied der BEAM AllianceExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab., die im Oktober 2025 ein neues Positionspapier („Prevent Before You Treat: Accelerating Access to Preventive Therapies in the AMR EraExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.“) veröffentlichte, das präventive Therapien als komplementären, dringend benötigten Pfeiler gegen AMR hervorhebt.
AMR zählen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und EU-Kommission zu den größten Gesundheitsgefahren weltweit. Ihre Bekämpfung ist eine zentrale Herausforderung des Gesundheitssystems. Nosokomiale Infektionen (NI), also Behandlungs-assoziierte Infektionen, sind in diesem Zusammenhang ebenso bedeutsam, „denn auch hier ist der Einsatz von Antibiotika teilweise notwendig“, so BVMed-Hygieneexpertin Miriam Rohloff.
Aktuell wird in Deutschland nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene (DGKH)Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. von jährlich über 700.000 betroffenen Patient:innen ausgegangen. Besonders schwerwiegend sind nosokomiale Infektionen durch Antibiotika-resistente Erreger. Das Nationale Referenzzentrum (NRZ) verweist in seiner letzten Erhebung von 2022 darauf hin, dass sich die „NI-Prävalenz in Deutschland in einer gleichbleibenden Größenordnung bewegt“. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit gezielter Präventions- und Versorgungsmaßnahmen.
Eine Lancet-Studie aus dem Jahr 2024Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. weist auf massive globale und regionale Belastungen durch AMR hin. Dabei wird global eine Mortalitätsrate in Höhe von 4,71 Millionen Betroffenen berichtet, die mit bakterieller AMR in Verbindung gebracht werden. Davon waren 1,14 Millionen Fälle direkt auf eine bakterielle AMR zurückzuführen. Diese Analyse umfasst 204 Länder und Gebiete im Zeitraum von 1990 bis 2021.
Die aktuelle Prognos-StudieExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. weist darauf hin, dass AMR in der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) jährlich Kosten von etwa 11,7 Mrd. Euro verursachen. Davon entfallen 6,6 Mrd. Euro auf Behandlungskosten resistenter Infektionen. Gegenmaßnahmen umfassen eine Reduzierung des Gesamtverbrauches von Antibiotika und eine Verringerung der Gesamtinzidenzen verschiedener Blutstrominfektionen.
Die Antibiotika-Resistenzstrategie der Bundesregierung (DARTExterner Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab.) ist nach Ansicht des BVMed ein guter Ansatz, der jedoch weiter gestärkt und über das Jahr 2030 hinaus fortgeführt werden muss. Weitere Ansätze zur Bekämpfung von Infektionen und Resistenzen bieten aktuelle Gesetzesvorhaben auf nationaler und europäischer Ebene.
Ersteller der Pressemeldung ist BVmed.
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