Muthesius Kunsthochschule vergibt Arthur-Petersen-Preis

Die Muthesius Kunsthochschule hat die mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Arthur-Petersen-Preise vergeben: Ausgezeichnet worden sind Lisa Karnauke (Freie Kunst) für die Arbeit „the sky is the limit“. Irina Janson (Kommunikationsdesign) überzeugte mit ihrem autobiografischen Projekt „wie schön sind abende in gornyatski“. Im Studiengang Industriedesign hat Arvid Riemeyer für sein Verkehrswende-Konzept „OnSpot – Mikromobilität für das urbane Handwerk“ den Preis erhalten. Für seine partizipatives Forschungsexperiment „Cold Data – Cloud Unplugged“ würdigte die Jury Patrick Wüst (Raumstrategien). Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius Kunsthochschule, und Sven Christian Schuch, künstlerischer Leiter des spce | Muthesius, haben die Preise am Donnerstagabend (20. November) im spce, dem hochschuleigenen Ausstellungsraum der Muthesius Kunsthochschule in der Kieler Innenstadt, an die vier Master-Absolventinnen und -Absolventen überreicht.

Die Stipendienjury der Kunsthochschule hat aus den Bewerbungen eine besondere Master-Abschlussarbeit pro Studiengang ausgewählt: Die vier prämierten Konzepte werden in der Ausstellung zum Arthur-Petersen-Preis im spce | Muthesius  bis Samstag, 17. Januar, gezeigt. Sie sind mit jeweils 2.500 Euro Preisgeld honoriert worden.

Die Preisträger*innen der Arthur-Petersen-Preise 2025

Preisträgerin im Studiengang Freie Kunst ist Lisa Karnauke. Bei ihrem von Professor Andreas Greiner und Professorin Dr. Petra Maria Meyer betreuten Masterprojekt „the sky is the limit“ handelt es sich um eine raumgreifende Videoinstallation: Neben einer aus Beton gefertigten Kinderschaukel ist ein Video zu sehen, das sich einem Kinderspiel widmet. Die Unbekümmertheit des kindlichen Klatschspiels wird durch die Einsamkeit des Gesangs und den Inhalt der Verse kontrastiert; die Leichtigkeit der Schaukel wird durch das Material Beton gebrochen. Die 1988 in Cottbus geborene Künstlerin hat ihren Master mit dem Schwerpunkt Medienkunst bei Professor Andreas Greiner und Professor Arnold Dreyblatt sowie in Bildhauerei bei Professorin Elisabeth Wagner absolviert. Zudem hat sie die Fächer Kunst und Philosophie auf Lehramt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel studiert.

Im Studiengang Kommunikationsdesign hat Irina Janson den Arthur-Petersen-Preis für ihre Abschlussarbeit „wie schön sind abende in gornyatski“ erhalten. Die 1998 im kasachischen Rudnyj geborene Gestalterin widmet sich in ihrem Masterprojekt eigenen Erinnerungen an ihre Heimat Kasachstan. Ihr Ausgangsmaterial sind Fotografien, die 2023 im Haus ihrer Großmutter bei einem Besuch vor deren Umzug entstanden sind. Ein Gefühl der Fremdheit beschlich Irina Janson, als sie das Bildmaterial im Anschluss an die Reise sichtete. Wie kam diese Distanz trotz der Vertrautheit zustande? Diese Bilder, die die Familie beim Abschied des Hauses zeigen, stellte sie Fotografien gegenüber, die 2003 aufgenommen worden sind und andere Erinnerungen in ihr weckten. Aus dem Material entstand ein autobiografisches Fotobuch, das auch den Leerstellen und Unsichtbarkeiten Platz gibt. Das Projekt, das an der Schnittstelle der Lehrgebiete Fotografie sowie Typografie und Buchgestaltung entstanden ist, haben die Professorinnen Christine Erhard, Annette le Fort, Dr. phil. habil. Petra Maria Meyer und Professor André Heers betreut.

Im Studiengang Industriedesign hat Arvid Riemeyer den Arthur-Petersen-Preis erhalten. Der 1996 in Eutin geborene Designer hat in Eindhoven, Umea und Kiel Industriedesign studiert und seinen Master bei Professor Detlef Rhein im Schwerpunkt Medical Design absolviert. In „OnSpot – Mikromobilität für das urbane Handwerk“ macht er es sich zur Aufgabe, die Verkehrswende inklusiv zu gestalten. Sein Fokus liegt auf einer Zielgruppe, die im Straßenverkehr sehr häufig anzutreffen und zumeist auf einen Transporter angewiesen ist: Handwerker. Durch Parkplatznot in deutschen Innenstädten sind Gebäudemanagement, Heizungs- und Sanitätsservice, Schornsteinfeger, Elektriker, Gebäudereiniger, Maler und Tischler stark benachteiligt. Deshalb entwickelte Arvid Riemeyer ein Hybrid aus Sackkarre & Anhänger, das Handwerkern agiles Manövrieren durch den Verkehr, das Mitführen von Werkzeug und Parken direkt vor der Kundentür ermöglicht.

Patrick Wüst überzeugte im Studiengang Raumstrategien mit seinem Abschlussprojekt „Cold Data – Cloud unplugged“ die Jury. Ausgehend von dem Brand eines Rechenzentrums in Straßburg, bei dem vor einigen Jahren unzählige in Clouds gespeicherte Daten verlorengegangen waren, entwickelte er ein künstlerisches Experiment. Der Masterabsolvent startete einen Aufruf und bat Teilnehmende, ihm jeweils ein Foto samt Begründung zu schicken, weshalb sie genau dieses Bild für die Ewigkeit archivieren möchten. Mehr als 100 Personen beteiligten sich, auch nach dem Aufruf gingen weiterhin Beiträge bei Patrick Wüst ein. Mit seinem Projekt lenkt er die Aufmerksamkeit auf Aspekte wie Daten-Apokalypse, World Memory oder verschiedene Arten und Kosten von Datenspeicherung. Patrick Wüst, 1993 geboren in Sinsheim, hat nach dem Kunststudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe seit 2019 in Kiel studiert: Seine Schwerpunkte im Studiengang Raumstrategien/ Spatial Strategies waren Szenografie und Ausstellungsgestaltung, betreut worden ist sein Masterprojekt von Professor Manfred Schulz.

„Der Arthur-Petersen-Preis der Muthesius Kunsthochschule ist ein Seismograf. Wer die Wege unserer prämierten Talente verfolgt, bemerkt: Die Auszeichnung würdigt Nachwuchskünstlerinnen und -künstler aus unserer Kunsthochschule, die nach ihrem Studium weit über Kiel und Schleswig-Holstein hinaus in der Kunst- und Designwelt wirken und wahrgenommen werden“, sagt Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius Kunsthochschule. „Daher freut es mich überaus, dass uns die Arthur-Petersen-Stiftung unterstützt und diesen Preis ermöglicht.“

Den Arthur-Petersen-Preis hat Arne Zerbst im Herbst 2023 gemeinsam mit der Arthur-Petersen-Stiftung initiiert; der Zweck der Stiftung besteht darin, Kunst und Kultur zu fördern, indem sie Studierende der einzigen Kunsthochschule Schleswig-Holsteins unterstützt.

  • Die Preisverleihung ist öffentlich und findet am Donnerstag, 20. November, um 18 Uhr im spce | Muthesius, Andreas-Gayk-Straße 7-11 in Kiel, statt. Die Ausstellung ist geöffnet vom 21. November bis 17. Januar 2026: mittwochs bis samstags von 15 bis 18 Uhr im spce | Muthesius, Andreas-Gayk-Straße 7-11, Kiel. Der Eintritt ist frei. Vom 22. Dezember bis 6. Januar macht der Ausstellungsraum eine Winterpause.

An der 2005 gegründeten Muthesius Kunsthochschule – der einzigen Kunsthochschule in Schleswig-Holstein – können Studierende Freie Kunst, Kunst auf Lehramt für Gymnasien, Raumstrategien, Industriedesign und Kommunikationsdesign studieren. Seit 2007 verfügt die Kunsthochschule über das Promotionsrecht. Heute sind rund 650 Studierende in den Bereichen Kunst und Design eingeschrieben; sie kommen aus mehr als 30 Ländern.

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