Erfolgreiche Fachtagung zur Psychosomatik

Das Klinikzentrum in Bad Sulza lud zur Fachtagung „Psychosomatische Begleitsymptome und -krankheiten bei Rehabilitanden -unter besonderer Beachtung des muskuloskeletalen und respiratorischen Systems-“. Diese fand am Mittwoch, den 5. November 2025 in der Zeit von 15 bis etwa 19 Uhr im Conference Center der Toskana Therme Bad Sulza, Wunderwaldstraße 2a, 99518 Bad Sulza statt.

Die Fachtagung richtete sich an niedergelassene Ärzte, Krankenhausärzte, Reha-Träger, interressierte Kolleginnen und Kollegen und zielte darauf ab, die existierenden Unsicherheiten beim Thema zu diskutieren und Lösungsansätze vorzustellen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, welchen Einfluss solche Erkrankungen auf die Rehabilitation und damit auf das Erreichen des Rehabilitationsziels haben kann. Insbesondere erfordern diese Erkrankungen interdisziplinäre Ansätze über alle Versorgungsstrukturen hinweg. Man bietet ein umfassendes Programm aus spannenden Vorträgen mit einem Workshopteil, der aus Patienten- wie Anwedersicht demonstrierte und involvierte. Wissenschaftlicher Berater am Klinikzentrum Prof. Dr. Seidel übernahm gemeinsam mit Dr. Serfling die Leitung der Fachtagung.

Themen:

  • Psyche und Funktion – Über die Funktionalität von Symptomen und Befunden

Dr. Michael Brinkers, Universitätsklinikum Magdeburg

  • Chronischer Schmerz und Psyche – Klinische und rehabilitative Behandlungskonzepte im Vergleich

Stefanie Heinig, SRH Klinikum Naumburg

  • Lebensgeschichte und Alltag – Einfluss auf die Symptomentwicklung und Chronifizierung

-Ergebnisse einer qualitativen Studie-

Dr. Esther Vitt/Chefarzt Dr. Kay Niemier, LUP-Klinikum Helene von Bülow Hagenow

  • Psychosomatische Aspekte bei COPD/Asthma

Dr. Melanie Träuptmann, Klinikzentrum Bad Sulza

  • Post-Covid und Depression – Ist eine Abgrenzung möglich?

Dr. Richard Serfling, Sophien- und Hufelandklinikum Weimar

  • Diskussion, ggf. Fallvorstellung

Dr. Richard Serfling/Prof. Dr. Egbert Seidel, Sophien- und Hufelandklinikum Weimar

  • Workshop „Atemtherapie im Kontekt der Manuellen Medizin“

Petra Günther, Sophien- und Hufelandklinikum Weimar

Psychische und psychosomatische Erkrankungen haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung in der Gesellschaft gewonnen und zu einer erhöhten Differenzierung auch von Rehabilitationen geführt. Eine primäre Grunderkrankung führt häufig zu zusätzlichen Belastungen der seelischen Gesundheit in Form von Erschöpfung, Verstimmungen, Ängsten. Es wurden vier ärztliche Fortbildungspunkte von der Landesärztekammer Thüringen vergeben. Aus dem Tagungsbericht von Prof. Dr. Seidel:

„Unter dem Thema „Psychosomatische Begleitsymptome und -krankheiten“ sollten alle Fachdisziplinen transdisziplinäre Fragestellungen beraten, die aus dem klinischen Alltag nicht mehr weg zu denken sind.

Die Einführung übernahm der durch seine Fachexpertise ausgewiesene Vertreter der Psychiatrie, PD Dr. Michael Brinkers vom Schmerzzentrum der Universitätsklinik Magdeburg. Als Mitautor des Standardwerkes „Funktionsmedizin“ waren ihm insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Funktion – über die Funktionalität von Symptomen und Befunden wichtig. Er stellte die Komorbiditäten nach den Stadien 1-7 von Brieger und Maneros vor. Sein Fazit am Ende des Vortrages: Komorbidität einer psychischen Störung ist nicht gleich Kausalität. Und für den eigenen klinischen Alltag ist zu beachten: Eine Lebenszeit-Komorbidität macht in allen drei Sektoren keinen Sinn!

In der angeregten Diskussion wurden vor allem die Umsetzung in der täglichen Praxis in der Schmerzambulanz Magdeburg nachgefragt.

Anschließend referierte Stefanie Heinig aus der Klinik für Schmerztherapie Naumburg über Chronischer Schmerz und Psyche und stellte dabei ihr ambulantes und stationäres Versorgungskonzept vor. Dabei ging sie auf die psychologischen Chronifizierungsfaktoren näher ein: Falsche Kontrollüberzeugungen, Kausalattribuierungen, Katastrophisieren, Bagatellisieren, fear avoidance beliefs, Aufmerksamkeit, geringe Selbstwirksamkeitserwartung und Durchhalter (Avoidance-Endurance-Modell).

Im 2. Teil stellte Dr. Esther Vitt aus der Schmerzklinik Hagenow ihre Studie vor: Lebensgeschichte und Alltag – Einfluss auf die Symptomentwicklung und Chronifizierung. In ihrer Studiengruppe hatte die Mehrzahl der chronischen Schmerzpatienten eine somatische Ursachenattribution, während die psychosoziale Ursachenattribution vorrangig mit Druck/Stress und Angst assoziiert wurde. Ihr Fazit war für alle Sektoren der medizinischen Versorgung war eine frühzeitige Berücksichtigung sozialer, emotionaler und arbeitsbiografischer Einflussfaktoren auf den Schmerz, Steigerung der Forschungsrelevanz sozialer Faktoren für die Entwicklung präventiver Maßnahmen in der Schmerzmedizin und die Notwendig der Verbesserung der Ausbildung von Therapeuten/Ärzten über die Relevanz psychosozialen Faktoren. Der Vortrag wurde mit ausdrucksstarken Fallbeispielen eine gute Grundlage für die anschließende Diskussion.

Solch ein klinisches Beispiel für eine Erkrankung mit hoher psychischer Komorbidität wurde im nächsten Vortrag von Dr. Melanie Träuptmann vom Klinikzentrum Bad Sulza zum Hauptthema gewählt: COPD und Asthma. Neben den sozialen Faktoren ging sie vor allem auf die psychologischen, das Krankheitsbild beeinflussenden Faktoren ein. Die bessere Nutzung psychologischer Ressourcen in der Sekundär- und Tertiärprävention (Resilienz, Kohärenzsinn, Selbstwirksamkeit) waren ihr dabei ein wichtiges Anliegen.

Zum Abschluss der Tagung sprach Dr. Richard Serfling vom MVZ Weimar zum Thema „Post-Covid und Depression – Ist eine Abgrenzung möglich?" Er zeigte die Schnittmengen, die wenigen nicht immer scharfen Unterschiede hinsichtlich der subjektiv geschilderten Symptome auf. Objektivierbare, skalierte Diagnostikinstrumente stehen derzeit nicht zur Verfügung, obwohl sich in der Forschung einige interessante Ansätze entwickeln, welche jedoch nur Teilbereich des heterogenen Krankheitsbildes „Long-Covid“ aufzeigen. Er macht aber auch auf die Problematik der medialen Verbreitung in Zeitung, Internet, Fernsehen und Selbsthilfegruppen aufmerksam.

Wichtiger Inhalt seines Vortrages waren die Schlussfolgerungen für die unterschiedlichen betreuenden Fachgebiete (vor allem Internisten/Pulmologen, Psychiater, Schmerztherapeuten, Rehabilitationsmediziner), welche mit der zahlreichen, nicht immer greifbaren Symptomvielfalt im Praxis- und Klinikalltag konfrontiert werden.

Sowohl hinsichtlich der vorgestellten Schnittmengen zwischen somatischen und psychischen Krankheitsbildern (COPD, Post-Covid, Long-Covid, Depression) wurden im Workshop „Atemtherapie“ von Petra Günther manualtherapeutische und osteopathische Ansätze einer therapeutischen Intervention aufgezeigt, welche viele der vorgestellten Aspekte berücksichtigt.“

Derartige Fachtagungen etablieren sich in der multidisziplinären Rehabilitationsklinik mit Schwerpunkten in den Bereichen Orthopädie und Pneumologie als stetiges Fort- und Weiterbildungsangebot. Die nächste ist wieder für den 18. März 2026 angekündigt. „Das fundierte Praxiswissen regionaler und überregionaler Experten legt eine ideale Diskussionsgrundlage und ermöglicht den Erfahrungsaustausch aller Beteiligten, um dem Patienten bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen“, erläutert Klinik-Geschäftsführer Mark Förste.

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