Ohne Ehrenamt läuft fast nichts im Handwerk
Das südbadische Handwerk sähe anders aus, wenn sich nicht zahlreiche Handwerkerinnen und Handwerker ehrenamtlich engagierten. In den Selbstverwaltungsgremien des Wirtschaftszweigs sind Hunderte Kolleginnen und Kollegen im Einsatz. 1.293 Prüferinnen und Prüfer sorgen zudem dafür, dass Gesellen- und Meisterprüfungen in gewohnt hoher Qualität durchgeführt werden können. Das möchte die Handwerkskammer Freiburg anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts am 5. Dezember deutlich machen und gleichzeitig für mehr ehrenamtlichen Einsatz werben.
Weltweit stehen das deutsche Handwerk und seine Selbstverwaltung für hohe Qualität, echte Wertarbeit, vielfältiges Engagement und großen Zusammenhalt. „Ein Ruf, der nur dank dem ehrenamtlichen Engagement tausender Handwerkerinnen und Handwerker erreicht werden konnte“, macht Christof Burger, Präsident der Handwerkskammer Freiburg, deutlich. Daher startet die Kammer eine Kampagne rund um das ehrenamtliche Engagement in Handwerk. „Wir möchten zeigen, dass sich viele Handwerkerinnen und Handwerker auch im Handwerk ehrenamtlich engagieren“, so Burger.
Ein wichtiger Meilenstein der Kampagne findet am 13. Dezember statt: Bei einem großen „Ehrenamtsfest“ in der Messe Freiburg ehren die Handwerkskammer Freiburg und die Kreishandwerkerschaften im Kammerbezirk verdiente Ehrenamtsträger. In mehreren Portraits werden zudem Ehrenamtsträgerinnen und -träger vorgestellt, die über ihre Motivation, ihre Ziele und ihre Erfahrungen berichten. Einer davon ist Sebastian Winterhalter aus Elzach, der unter anderem als Vollversammlungsmitglied der Handwerkskammer Freiburg ehrenamtlich aktiv ist.
„Im Handwerk entscheiden Menschen, die wissen, wie der Alltag läuft“
„Im Handwerk lernt man schnell, Verantwortung zu übernehmen und zuverlässig zu sein.“ Sebastian Winterhalter weiß, wovon er spricht. Der 33-jährige Fleischermeister führt gemeinsam mit seinem Vater die 1856 gegründete Elzacher Traditionsmetzgerei „Gustav Winterhalter“ in 10. Generation. Täglich sorgt er dafür, dass der Laden mit insgesamt 180 Beschäftigten und 11 Filialen läuft. „Man muss Verantwortungsbewusstsein haben“, sagt er. „Sonst geht es nicht.“ Dieses Verantwortungsbewusstsein bezieht der Elzacher auch auf sein ehrenamtliches Engagement. Er ist Vollversammlungsmitglied der Handwerkskammer Freiburg und stellvertretendes Mitglied des Berufsbildungsausschusses der Kammer. Zudem hat er das Amt des Kassenprüfers der Kreishandwerkerschaft Emmendingen inne. Neben einem 7-Tage-Job ein Zusatzpaket, das er gerne absolviert.
Als Vollversammlungsmitglied der Handwerkskammer Freiburg stellt Winterhalter die großen Weichen für das südbadische Handwerk. „Man entscheidet über aktuelle Themen und trägt wichtige Entscheidungen der Kammer mit.“ Für ihn ist klar: „Man spricht für das Handwerk, nicht für sich.“ Der Fleischermeister hat sich sehr bewusst für die Arbeit im handwerklichen Ehrenamt entschieden. „Ich habe während meiner Zeit vom Azubi bis in die Geschäftsführung des Familienunternehmens viele Ehrenamtsträger gehabt, die mich unterstützt haben“, sagt er. „Darum möchte ich auch anderen zurückgeben, was ich erfahren durfte.“ Zudem will er das Handwerk voranbringen. In seinen Augen sind Ehrenamt und Selbstverwaltung enorm wichtig. „Sie lassen das Handwerk etwas atmen. Dank des Ehrenamts entscheiden im Handwerk Menschen, die wissen, wie der Alltag läuft.“
Das komplette Portrait sowie weitere Informationen rund um das Ehrenamt im südbadischen Handwerk sind zu finden unter www.hwk-freiburg.de/ehrenamt.
Über Handwerkskammer Freiburg
Die Handwerkskammer Freiburg ist Dienstleister und Ansprechpartner für fast 16.000 Handwerksbetriebe mit mehr als 100.000 Beschäftigten und rund 6.500 Auszubildenden in den Landkreisen Ortenau, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach sowie dem Stadtkreis Freiburg. Die Mitgliedsbetriebe in Südbaden generierten im Jahr 2023 einen Umsatz von mehr als 10 Milliarden Euro.
Neben den staatlichen Pflichtaufgaben in Ausbildung, Prüfungswesen und Handwerksrolle übernimmt die Handwerkskammer Freiburg zahlreiche weitere Aufgaben. Sie unterhält moderne Beratungs- und Bildungszentren, in denen sie ihren Mitgliedern ein breites Spektrum an Service bietet: berufliche Bildungsangebote, Nachwuchswerbung, Rechtsberatung sowie Beratung in den Bereichen „Betriebswirtschaft“, „Betriebsübergabe und – übernahme“, „Innovation“, „Umwelt“, „Außenwirtschaft“, „Fachkräftesicherung“, „Organisationsentwicklung“ und „Digitalisierung“. Daneben unterstützt sie Existenzgründer und fördert das Handwerk vor Ort.
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