Zu den Bundessiegerinnen und Bundessiegern zählen die Buchbinderin Christiane Albrecht aus Göttingen, die Holzbildhauerin Annika Hader aus Bingen, die Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft Mona Maier aus Rottenburg und der Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Moritz Münzinger aus Pliezhausen.

Neben den vier Goldmedaillen glänzten weitere Talente aus dem Kammerbezirk mit hervorragenden Platzierungen: Die Friseurin Noemi Bühler aus Ammerbuch, die Maßschneiderinn Julia Gutsche aus Albstadt und der Präzisionswerkzeugmachaniker Tim Nico Ulmer aus Burladingen sicherten sich den zweiten Platz. Auf Rang drei landete die Zahntechnikerin Hanna Debora Maisch aus Neuffen. Im Gestaltungswettbewerb „Die gute Form – Handwerker gestalten“ erreichten zudem der Parkettleger Cedrik Rempfer aus Mössingen und die Sattlerin Sofia Mey aus Oberndorf am Neckar den ersten Platz. Die zweiten Plätze gingen an die Buchbinderin Christiane Albrecht aus Göttingen und die Holzbildhauerin Annika Hader. Der dritte Preis bei „Die gute Form“ ging an die Maßschneiderin Julia Gutsche aus Albstadt. Dieses starke Abschneiden zeigt eindrucksvoll: Der handwerkliche Nachwuchs aus dem Kammerbezirk gehört bundesweit zur Spitze.

In einem anspruchsvollen, mehrstufigen Auswahlverfahren hatten sich 292 junge Handwerkerinnen und Handwerker (120 x I. Bundessieg, 95 x II. Bundessieg, 77 x III. Bundessieg) gegenüber mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchsetzen und sich mit außerordentlichem Können und hoher fachlicher Präzision den Titel in ihrem jeweiligen Gewerk sichern können.

„Unsere jungen Fachkräfte haben Maßstäbe gesetzt. Ihre Ergebnisse sind ein starkes Signal für die Qualität der dualen Ausbildung – und ein Motivationsschub für alle, die mit Herzblut ins Handwerk gehen“, sagt Christiane Nowottny, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen. „Hinter diesen Leistungen stehen engagierte Ausbildungsbetriebe, Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Familien, die fördern, fordern und begleiten. Ihnen allen gilt unser Dank. Das Handwerk lebt von Talent, Können und Teamgeist – und genau das haben unsere Teilnehmenden gezeigt.“

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist eine der wichtigsten Plattformen für die Förderung von Nachwuchstalenten im Handwerk. Sie bringt junge Handwerkerinnen und Handwerker aus ganz Deutschland zusammen und stellt sie vor anspruchsvolle Herausforderungen in ihrem Gewerk.

Mit der Schlussfeier am 5. Dezember in Frankfurt wurden alle Bundessiegerinnen und Bundessieger bei einem großen Event geehrt, ihre exzellenten Leistungen in einem angemessenen Rahmen gewürdigt. Ehrengäste der Schlussfeier waren der hessische Ministerpräsident Boris Rhein sowie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Gitta Connemann.

Zu Beginn der Abschlussfeier richtete Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), bewegende Worte an die Bundessiegerinnen und Bundessieger: „Sie alle haben mehr gewonnen als eine Auszeichnung. Sie haben sich auf dem Weg zu Ihrem Sieg auch einigen Herausforderungen stellen müssen. Sie haben erlebt, dass Durchhaltevermögen und Leidenschaft zum Erfolg führen. Sie haben Freundschaften entwickelt und Verantwortung für sich, für andere, für Ihr Gewerk übernommen. Von diesen Erfahrungen werden Sie ein Leben lang zehren!“

Dittrich hob zudem die gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks hervor: „Wenn eine Handwerkerin oder ein Handwerker aus eigener Kraft seinen Beruf und sein Leben gestalten kann, dann gibt das Selbstvertrauen und daraus resultiert auch Sicherheit, die gegen Angst und ein Gefühl von Ohnmacht hilft. Das ist Macherstolz, das ist Handwerkerstolz. Und das hat Strahlkraft, die Mut macht und die in der Breite gesehen Land und Demokratie stabilisiert.“

Über die Deutsche Meisterschaft im Handwerk

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk wird seit 1951 durchgeführt und ist mit mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 130 Berufen der größte Berufswettbewerb Europas. Der Wettbewerb findet auf drei Stufen, Handwerkskammer, Land, Bund, statt.

Am Leistungswettbewerb teilnehmen können junge Handwerkerinnen undHandwerker, die ihre Abschluss- oder Gesellenprüfung in der Prüfungszeit Winter (Vorjahr) bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt haben und zum Zeitpunkt der Prüfung das 28. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Außerdem müssen sie im praktischen Teil der Gesellenprüfung die Note gut oder besser erreicht haben. Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3.000 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker an der Deutschen Meisterschaft im Handwerk teil. Besonders erfolgreiche Teilnehmer haben die Chance auf ein Stipendium zur beruflichen Weiterbildung der Stiftung „Begabtenförderung berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Parallel findet der Wettbewerb „Die gute Form – Handwerker gestalten“ statt. Hier dreht sich alles um das anspruchsvolle Bearbeiten von Materialien und Formen und die ästhetische Qualität der Arbeiten der Junghandwerker. Die Teilnahmebedingungen entsprechen denen des Leistungswettbewerbs