Um für kulturpolitische Fragestellungen einen Raum zu schaffen und Kulturschaffende und die Kulturpolitik miteinander ins Gespräch zu bringen, initiieren der Deutsche Kulturrat, der Deutsche Bühnenverein, das Deutsche Theater Berlin und Deutschlandfunk Kultur den kulturpolitischen Salon im Deutschen Theater Berlin. Regelmäßig wollen sie übergreifende Fragen der Kulturpolitik aufgreifen und in verschiedenen Formaten zur Diskussion stellen.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagt zum Auftakt der neuen Diskussionsreihe: „Corona hat alles verändert und Corona hat noch vieles sichtbarer gemacht. Dass die Seuche innerhalb von wenigen Tagen die ökonomischen Bedingungen der Künstlerinnen und Künstler und der kleinen kulturwirtschaftlichen Unternehmen zum Zusammenstürzen bringen konnte, zeigt, wie dünn das Eis der ökonomischen Absicherung der Frauen und Männer, die im Kulturmarkt arbeiten, ist. In unserer Diskussionsreihe werden wir die aktuellen kulturpolitischen Herausforderungen der Krise analysieren: Welche Unterstützungen braucht die Kultur, reichen die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen, was muss noch getan werden?“
„Kulturpolitik ist Gesellschaftspolitik. Wenn wir debattieren, was uns die Kultur wert ist, reden wir auch darüber, welche Gesellschaft wir sein wollen. Viel zu oft wird dieser Wert nur aus der haushälterischen Perspektive bestimmt und dabei übersehen, dass es hier um das Gemeinwesen und den unverzichtbaren Beitrag der Kultur als Forum für den demokratischen Austausch geht. In der Krise zeigt sich, dass diese Funktion ohne aktive Unterstützung gefährdet ist. Darum geht es in der Ausgabe unseres neuen Formates. Gemeinsam mit unseren Partnern freuen wir uns, im Kulturpolitischen Salon im Deutschen Theater Berlin ab sofort spannende und informative Debatten zu ermöglichen“, so Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins.
Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters, fügt hinzu: „Die Freiheit der Künste, ihre Versponnenheit, ihre Wildheit, ihr innerster Auftrag, alles immer wieder neu sehen zu lernen, verteidigt sich nicht durch die Künste allein. Sie benötigen das begleitende, kämpferische und analytische Gespräch. Sie benötigen auch die Vielstimmigkeit all derer, die die Künste für lebensnotwendig halten.“
„Die Bedeutung der Kulturpolitik tritt meist hinter der von Kunst und Kultur zurück. Das soll auch so sein. Aber Kulturpolitik setzt nicht nur einen technischen Rahmen für Kultur, sondern ist der Diskurs über die Bedeutung von Kultur für eine Gesellschaft“ sagt Deutschlandfunk-Kulturkoordinator Hans Dieter Heimendahl. „Mit seinem Engagement für den Kulturpolitischen Salon im Deutschen Theater möchte Deutschlandfunk Kultur diesem Diskurs einen guten Ort geben.“
Den Anfang macht die Podiumsdiskussion „Mit Wumms für die Kultur. Kann das Konjunkturpaket des Bundes die Kultur über die Corona-Krise retten?“. Der Staatssekretär aus dem Bundesfinanzministerium, Wolfgang Schmidt, die Kulturbürgermeisterin aus Leipzig, Skadi Jennicke, die Künstlerin und Sprecherin des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler BBK, Dagmar Schmidt, und der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann, diskutieren mit Deutschlandfunk-Kulturkoordinator Hans Dieter Heimendahl, wer das Geld bekommen, wer das Geld verteilen soll und ob es seinen Zweck erfüllen kann.
Wegen der Kontakteinschränkungen findet der Auftakt des neuen Forums ohne Publikum statt. Zu hören ist die Diskussion auf Deutschlandfunk Kultur im "Wortwechsel" heute, Freitag, den 12. Juni 2020, um 18.05 Uhr: Zur Sendung.
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